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25.08.2018 , 15:25 Uhr
Ich finde es immer wieder sehr schwer mitanzusehen/ mitlesen zu müssen, wie wenig Empathie sich in einer solchen Kommentarleiste findet. Dieser Bericht zeugt von einem Trauma, Schmerzen, Abhängigkeisverhältnissen, und einem sehr dreisten Wegschieben von Verantwortung: "Wenn sie nicht wollen, dass ihr Kind stirbt, machen Sie mal das und das.." Das ist leider nichts anderes als emotionaler Missbrauch und ein unmenschlicher Druck, der auf Gebährende übertragen wird, in einer Situation in der man schon ein Übermensch sein muss, um nicht an Überforderung, Schmerzen und Angst um das Leben seines Kindes zu verzweifeln!
Einen sich selbst erhöhenden Satz wie: Die Berichtenden sollen sich mal an die eigene Nase fassen, darunter zu schreiben, ist nicht nur dreist, sondern trägt auch dazu bei, dass vorhandene Probleme im Geburtenbereich in die Schublade "selbst schuld" gesteckt werden.
Der Vorwurf an Opfer, es sich in der Opfer-Ecke "gemütlich" (ja, bestimmt super gemütlich in der Schublade, in der das eigene Kind gestorben oder fast gestorben ist) zu machen im Übrigen löst auch kein Problem! Ein Erfahrungsbericht soll nicht pauschal die Tätergruppe (z.B. die hilflose Assistenzärztin), sondern die strukturellen Probleme an den Pranger stellen. Das wollen Sie, Herr Brother wahrscheinlich auch, aber die Opfer attackieren bewirkt leider das Gegenteil.
Ich würde mir ein: "Es tut mir leid, dass sie das erleben mussten" wünschen oder ein "Gut, dass Sie den Weg in die Öffentlichkeit geschafft haben, anstatt sich selbst mit Schuldvorwürfen zu geißeln, wie es viele Mütter tun." Der erste Schritt auf dem Weg zur Selbstermächtigung und zur Gegenreaktion ist geschafft: Das Teilen der Geschichte. Herr Brother hilft sicher gerne, eine höfliche Formulierung zu finden, in der man die Enttäuschung und die Wut über den Verlust eines Kindes und möglicherweise einen Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung verpackt.
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