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04.06.2023 , 15:12 Uhr
"Unfug (2 Geschlechter, darüber ist auch die Biologie schon weg) " Das stimmt nicht, schon garnicht in Bezug auf Menschen. Es gibt biologisch betrachtet genau zwei Geschlechter - eines, das Eizellen produziert und eines, das Spermien produziert. Welchem davon ein Individuum angehört, wird durch die Chromosomen definiert. Meistens eindeutig. Intersex- Konditionen sind an sich keine eigenen Geschlechter, sondern Varianten in der Entwicklung eines der beiden Typen. Selbst echte Zwittrigkeit stellt kein eigenes Geschlecht dar. Was man sozial mit den Geschlechtern macht, darüber sagt die Biologie nichts aus. Auch gibt es innerhalb der Geschlechter ein sehr breites Spektrum an optischen Erscheinungsbildern, Hormonstatus, etc.. aber auf reproduktiver Ebene ist die Einteilung sehr klar. Das ist nach wie vor der wissenschaftliche Konsens, anders lautende Aussagen sind (noch) Minderheitenmeinungen.
zum Beitrag11.01.2023 , 05:05 Uhr
Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation.
zum Beitrag11.01.2023 , 05:02 Uhr
"Ja, sorry für die Störung des feinen ästhetischen Empfindens, aber ich finde 70Jährige Frauen oder fettleibige Personen auch nicht unbedingt erotisch und schön anzusehen."
Es geht hier aber nicht nur um eine Störung des ästhetischen Empfindens und ganz genau auch nicht um Erotik. Ihr Kommentar ist da sehr bezeichnend.
Bei den geschützten Frauenräumen geht es unter anderem um die Bedürfnisse von Frauen sowie Mädchen, die sexuelle Gewalt erlebt haben (meistens durch Männer und oft mit einem Penis ausgeführt) und gemeinschaftliche Orte haben möchten, an denen sie unter Umständen eben auch nackt aber dabei absolut sicher sein können, nicht mit Penissen konfrontiert zu werden, weil dieser Anblick sie retraumatisieren würde.
Sind die Bedürfnisse dieser Frauen es nicht wert, in eine Abwägung mit einbezogen zu werden? Ich finde schon... Das einfach so abzutun ist diesen Personen gegenüber alles andere als fair. Eine Frau mit Angst vor Penissen (erst Recht, wenn sie diese Angst einen so triftigen Grund hat) hat genauso ein Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit und eben auch entspanntes, angstfreies Saunen wie eine Transfrau. Wenn die Interessen in so einem Punkt konkurrieren, muss man abwägen und ggf. getrennte Räume schaffen oder beibehalten. Es kann ja "transfreundlichen" Saunen geben, wo dann alle hingehen, denen das angeborene Geschlecht in dem Punkt egal ist. Und welche, wo nach äußeren Geschlechtsmerkmalen separiert wird. Da gehen dann nur die Leute hin, denen das so lieber ist. Wäre doch ok.
zum Beitrag21.07.2019 , 21:53 Uhr
"Als Kinder- oder Hausa*erzt*in würde ich maximal zweimal Fragen zu Impfungen beantworten. Solche Leute nerven auch wegen anderem Scheiß, dafür ist die Zeit der Mediziner*innen dann doch zu schade... "
Ich finde diese Einstellung tendenziell bedenklich, denn genau so eine Haltung/ Arroganz von MedizinerInnen verstärkt die Abwehrhaltung vieler Leute gegenüber der modernen Medizin. Gerade die Zeit für Aufklärung und Gespräche mit Patientinnen kann man kaum überbewerten, auch kritische Fragen zu Behandlungen sollten ÄrztInnen beantworten ( können). Natürlich kann/ muss man dann trotzdem irgendwo eine Grenze ziehen und mit festgefahrenen IdeologInnen lohnt es sich kaum zu diskutieren. Aber die meisten Leute, die Fragen stellen sind wohl eher wirklich unsicher, da lohnt es zu informieren..
zum Beitrag21.07.2019 , 21:33 Uhr
Lustig auch, dass Sie bei dem Thema stets Ihre eigenen Artikel und Interviews als Quellen verlinken..
zum Beitrag21.07.2019 , 21:31 Uhr
Ja und? Ich verstehe Ihr Problem nicht so ganz. Also erstens denke ich, dass man sehr wohl "ein bisschen Waldorf" sein kann, in der Praxis ist das durchaus oft der Fall (Cherry Picking, wie bei sämtlichen Bewegungen/Ideologien). Sicherlich ist die Anzahl der Mitglieder nicht per se das einzige Kriterium um die "Gefährdung" durch eine gewisse Gruppierung zu bewerten, aber ehrlich gesagt ist mein Eindruck in diesem Fall auch was den gesellschaftlichen Einfluss angeht nicht gerade der, dass wir massiv von Waldorflern und Anthroposophen unterlaufen oder gar heimlich gesteuert werden. Immerhin wird z.B. die Masernimpfpflicht ja anscheinend eingeführt. In Opposition dazu oder dem kritisch gegenüber stehen nicht nur AnthroposophInnen, sondern auch einige "konventionelle" Ärztinnen und Ärzte. Wenn sie klagen, umso besser, dann wird ein Gericht darüber entscheiden und in der Folge die juristische Situation geklärt sein. Wie Sie dem Artikel entnehmen können, sind die Masernbausbrüche in Deutschland nicht epidemisch, sondern verhältnismäßig klein und örtlich begrenzt, hinzu kommt, dass die Impfung bei bis zu 15% der Menschen nicht richtig wirkt - ein absoluter Schutz also auch mit der Impfung nicht besteht. Das heißt keineswegs, dass man nicht impfen sollte. Wie auch im Artikel steht, ist die Impfung generell sinnvoll und sicher. Aber es gibt durchaus auch begründete Kritik am derzeitigen Vorgehen der Regierung. Um wieder auf die zahlenmäßigen Relationen zu kommen: wenn eine relativ kleine Gruppe von Menschen wie die AnthroposophInnen sich nicht impfen lässt, ist es insgesamt kein so großes Problem für die Gesellschaft. Dass die Forschung zu Waldorfschulen nicht unabhängig ist, mag sein, aber ist das bei anderen Trägern von Privatschule nicht ähnlich? Also mir erscheint das mit den Waldorfschulen alles bei Weitem nicht so dramatisch wie Sie es darstellen ehrlich gesagt..
zum Beitrag21.07.2019 , 14:58 Uhr
Meine Güte.. sobald das Thema Waldorf/ Anthroposophie auch nur entfernt in der Luft liegt, sind Sie sofort mit dabei. Es ist ja völlig ok, dass Sie damit nichts anfangen können, der Idee negativ gegenüberstehen und auch dass Sie über Misstände in der "Community" aufklären. Aber Ihre fundamentale und teils militante Haltung sowie dass Sie den Kampf gegen alles was mit Anthroposophie zu tun hat anscheinend zu ihrem Lebensthema machen, ist doch irgendwie etwas befremdlich und erscheint mir auch angesichts der geringen Größe der Anhängerschaft auch absurd. Zudem urteilen Sie oft wenig differenziert und sehr pauschal. Sie haben offensichtlich eine menge Hass auf diese Ideologie in sich, warum auch immer.. Wenn es Ihnen hilft, in Ordnung.
zum Beitrag24.06.2019 , 00:55 Uhr
Ich stimme Ihnen zu, zu 100% abschaffen lässt sie sich nicht, aber erheblich eindämmen. Das Nordische Modell ist meines Wissens nach nicht kläglich gescheitert, immer mehr Länder entscheiden sich dafür. Dass es immer einen Markt für etwas gab ist kein Argument, bis vor einigen hundert Jahren gab es auch immer einen Markt und eine Verwendung für Sklaven, auch heute noch gibt es Formen von "moderner Sklaverei" und Menschen, die freiwillig (?) als Sklaven leben (wollen). Auch haben viele hunderte - tausende Sklaven mit dem Verbot Arbeit, ggf. Wohnung etc. verloren. Dennoch ist Sklaverei verboten. Und das ist gut so!
zum Beitrag24.06.2019 , 00:42 Uhr
Wie Sie sagen, grundsätzlich stehen wir auf derselben Seite, aber in der Frage sind wir eben unterschiedlicher Meinung. "Wenn ich die 5,3 Millionen Hartz IV Empfänger betrachte und die 52.000 Obdachlosen auf deutschen Straßen, dann sehe ich nur einen Staat, der sich einen Dreck um Menschen kümmert - wieso sollte der Staat sich jetzt auf einmal um 400.000 Prostituierte in Deutschland besser kümmern?" Nur weil er sich um die eine Gruppe nicht kümmert, heißt es ja nicht, dass er sich um die anderen auch nicht kümmern darf?! Ich persönlich würde ja sagen, das Eine tun und das Andere nicht lassen. Ganz klar. Hier geht es aber nun mal um Prostitution und deswegen habe ich mich auch primär damit beschäftigt. Das Sexkaufverbot wäre zumindest ein deutliches Signal, "wir als Gesellschaft tolerieren es nicht, dass Menschen gegen Geld sexuell verfügbar sind und wir kämpfen gegen die meistens hinter dem Geschäft stehenden kriminellen Strukturen anstatt selbst davon zu profitieren." Alles weitere kostet natürlich Zeit, Geld und andere Mittel. Und es dauert. Aber ich denke, das wäre es wert. Das könnte ohnehin nicht Deutschland alleine lösen - es braucht am besten eine EU-weite Sozialpolitik die ihren Namen verdient hat mit einheitlichen Mindeststandards in allen Ländern, eine andere Exportpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Migrationpolitik, etc.. Harz IV gehört im Prinzip vollständig revidiert und auch für die Obdachlosen könnte und muss man dringend etwas tun. Wenn wir aber immer nur überlegen, welches Problem am wichtigsten ist, bevor wir anfangen, kommen wir auch zu keinem Ergebnis. Ich würde sagen, der Anfang wird einfach da gemacht wo es zuerst funktioniert. Aber wie gesagt Hartz IV war und ist eine Katastrophe - meiner Meinung nach der Grundstein für die heutige Situation der SPD und zumindest einer der Gründe für den Aufstieg der Afd. So viel Unsicherheit und prekäre Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt und Armut und Entwürdigung bei Empfängern. Aber anderes Thema!
zum Beitrag24.06.2019 , 00:12 Uhr
"Aber es gibt auch jede Menge Männer die ohne Prostituierte überhaupt keine körperliche Zuwendung mehr bekommen würden. Behinderte, hässliche, gehemmte, psychisch kranke, alte alleinstehende Männer u.s.w. Körperliche Nähe und Sex sind Grundbedürfnisse des Menschen. Sollen sie unter ihren Moralvorstellungen leiden?" Wissen Sie was? Es gibt auch eine Menge Frauen - alte, hässliche, behinderte, gehemmte, psychisch kranke, arme, alleinstehende Frauen denen körperliche Nähe und Sex mit einem anderen Menschen fehlen. Welche Option haben die Ihrer Meinung nach? Meistens keine andere, als es einfach hinzunehmen, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und ggf ab und an zu masturbieren. Meist geht das. Ob Sex wirklich ein Grundbedürfnis ist, darüber lässt sich streiten: "GrundbedürfnissesindBedürfnisse, die bei einer hierarchischen Aufteilung der Bedürfnisse desMenscheneine hohe Wichtigkeit haben und die im Rahmen des alltäglichenSubsistenzprozesses vordringlich befriedigt werden." Subsistenz = Erhaltung. Hierzu zählen Essen, Trinken, Kleidung, Behausung, Fürsorge, Geselligkeit. Sex mit einem anderen Menschen gehört nicht unbedingt dazu, denn auch ohne ihn kann man/frau durchaus menschenwürdig leben, überleben sowieso. Dennoch gut dass Sie das Schreiben, denn das zeigt worum es eigentlich im Kern geht: die "Bedürfnisse" von Männern und deren imaginären Anspruch darauf, Sex mit einer anderen Person haben zu können.. aber diesen Anspruch bzw. ein Recht darauf gibt es nicht. Jeder hat das Recht eine eigene Sexualität zu leben aber keines, dabei auf andere Menschen zuzugreifen. Das heißt dann im Zweifelsfall eben Masturbation. Ich denke, allgemeine Zuwendung kann man/frau in der Regel anders finden (Verwandte, Bekannte, Pflegepersonal, Haustiere etc.). Sich mit Geld Zugang zum Körper einer anderen Person zwecks sexueller Befriedigung zu schaffen ist kein Grundrecht.
zum Beitrag23.06.2019 , 23:56 Uhr
"Sorry, aber ich glaube nicht das irgendwelche Verbote was bringen. Für einige Prostituierte die in den Untergrund getrieben werden kann das übel ausgehen" das kann ich nicht endgültig beurteilen, aber so wie es jetzt ist geht es bereits für viele Prostituierte übel aus und zwar deutlich mehr als vor der Legalisierung da erst durch das Gesetz die Anzahl der Bordelle in die Höhe geschossen ist und damit auch der hiermit zusammenhängende Menschenhandel. Viel problematischer kann es eigentlich kaum werden.
zum Beitrag23.06.2019 , 23:18 Uhr
Als nächstes werden sicherlich in Deutschland Swingerclubs und gewisse Filme verboten - und das alles nur, um den Bürger zu 'schützen'." Was Swingerclubs angeht - die sehe ich tendenziell nicht gefährdet, selbst mit Hinblick auf Menschenwürde und Nordisches Modell, da hier meistens unkommerzieller Austausch auf Augenhöhe stattfindet, lasse mich aber gerne korrigieren. Mit "gewisse Filme" meinen Sie vermutlich Pornos und ja, die fallen da theoretisch auch drunter denn der größte Teil ist nichts anderes als gefilmte Prostitution (schon vom Namen her, denn der leitet sich ab von der altgriechischen Bezeichnung für Prostituierte: "Fromπορν-(porn-), the stem of theAncient Greekπόρνη(pórnē,“prostitute” , en.m.wiktionary) und oft auf Entwürdigung der teilnehmenden Frauen ausgelegt. Ein Großteil der frei verfügbaren Pornografie enthält Gewalt gegen Frauen: "88,2% aller untersuchten Szenen stellten physische Aggression dar (...) In vier Prozent der Fälle waren Männer Opfer von aggressiven Handlungen durch Frauen und 0,6% von Gewaltakten durch Männer. 95,2% der Opfer reagierten neutral oder mit Äußerungen des Vergnügens, wobei Männer im Vergleich zu Frauen viermal häufiger mit Missfallen reagierten, wenn Gewalthandlungen gegen sie gerichtet waren. Theorien deserlernten Verhaltensgehen davon aus, dass diese positive Reaktion auf Aggression und Gewalt die Akzeptanz für diese Handlungen beim Zuschauer erhöhen könne." (Wikipedia) Dass Videos mit Titeln wie "Brutally Fucked Redhead Bitch Asking For More Like A Slut", "Seduced Drunk Bitch Is Being Fucked Right At A Party" (watchmygf.me) oder "Gosia – Voll gewichst und voll besamt und weiter rein" (youporn.de) etc. nicht gerade respektvollen Umgang und Sexualität auf Augenhöhe abbilden/ propagieren sowie die Problematik gerade bei minderjährigen KonsumentInnen ist denke ich ersichtlich. So weit Pornos zu verbieten geht nicht einmal das Nordische Modell, also no worries. Pornokonsum ist sicherlich kein Grundrecht...
zum Beitrag23.06.2019 , 22:26 Uhr
Ich halte wie Sie wenig bis gar nichts von Hartz IV, da die Reformen zu einem unsozialen und oft auch menschenunwürdigen System geführt haben. Keine Frage. Dennoch bleibt es Grundsätzlich auch Aufgabe eines Staates, seine Bürger zu schützen, u.U. vor sich selbst, und dafür ggf. auch individuelle Freiheit zu beschneiden. An welchen Stellen und in welchem Maß ist dann Gegenstand öffentlicher Diskussionen wie hier. "Im Jahr 2016 wollte Heiko Maas (SPD) als damaliger Justizminister 'sexistische Werbung' verbieten. Man sieht, die SPD entwickelt langsam ein Faible dafür, alles 'Sexuelle' verbieten zu wollen." Sie verwechseln sexistisch mit sexuell, was vielsagend aber heutzutage nicht ungewöhnlich und gleichzeitig auch sehr schade ist. Sexuell heißt ganz generell, dass eine Sache etwas mit Sex zu tun hat. Sexistisch/ Sexismus ist hingegen "ein Oberbegriff für eine breite Palette von Einzelphänomenen unbewusster oder bewusster Diskriminierung auf der Basis des Geschlechts." (Wikipedia) Es geht also nicht nur um sexuellen Inhalt und die Darstellung von/ Anspielung auf Sexualität ist nicht das eigentliche Problem. Sondern die Diskriminierung und Stereotypisierung. Etwas kann sexistisch sein ganz ohne Sexualität im engeren Sinn darzustellen und etwas kann durchaus auch Sexualität darstellen ohne sexistisch zu sein. Letzteres ist leider eher selten.
zum Beitrag23.06.2019 , 22:04 Uhr
Das ist zu hoffen, aber auch gar nicht mal so unwahrscheinlich. Glücklicherweise bedeutet Arbeitslosigkeit in Deutschland noch nicht automatisch auch Obdachlosigkeit. Und das Motto "sozial/ legitim ist, was Arbeit schafft" hat sich zum Glück nicht ganz durchgesetzt hier. Wie gesagt, durch das Legalisieren kommerzieller Organspenden könnte man sicher auch einigen Menschen ein wirtschaftlich besseres Leben ermöglichen, sie ggf. sogar vor der Obdachlosigkeit retten oder von der Straße holen. Die Nachfrage ist riesig und die SpenderInnen könnten mit hoher Wahrscheinlichkeit z.B. auch mit einer Niere recht gut weiterexistieren. Für arme Menschen aus Südosteuropa ohne Ausbildung wäre das vielleicht DIE Möglichkeit sich selbst und ihre Familien aus der Armut zu holen. Dennoch ist und bleibt das vorerst verboten (meiner Ansicht nach zurecht). Das Nordische Modell würde den Staat erst einmal schon was kosten, denn der verdient ja fleißig mit an der Prostitution (Steuern etc.) und müsste ggf mehr Ermittler einsetzen. Auch bei den "Zwergenweitwurf"-Veranstaltungen dürften ihm ein paar Gelder dieser Art abhanden gekommen sein. Aber die Menschenwürde (Art. I GG) wog hier eben schwerer.
zum Beitrag23.06.2019 , 19:40 Uhr
* derselben
zum Beitrag23.06.2019 , 19:27 Uhr
Suchen Sie mal nach dem Zwergenwurf-Urteil, falls es Ihnen nicht bereits geläufig sein sollte. Der Fall ist ganz interessant und die Fragestellung/ Grubdproblematik der hiesigen nicht unähnlich. Es ging in dem Fall darum, ob kleinwüchsige Menschen an sogenannten "Zwergenwurf-Wettbewerben" auf Jahrmärkten etc. als zu Werfende teilnehmen dürfen. Es wurde international überwiegend und auch in Deutschland entschieden, dass solche Veranstaltungen sittenwidrig/ ein Verstoß gegen die Menschenwürde und somit unzulässig sind. Aber auch da gab es Widerstand seitens einiger Betroffener, in den USA wie in Deutschland: "Doch gegen dieses Verbot wehrte sich – der 'Zwerg' selbst! Denn er war der Meinung, dass durch das Verbot seine Berufsausübung verhindert werden würde. Er verdiene ja schließlich sein Geld damit. Der Abend müsse stattfinden! Es sei außerdem sein freier Wille, wenn er sich als Sportgerät zur Verfügung stellen würde." (advopedia.de), die Entscheidung des Gerichtes lautete trotzdem sittenwidrig: "Doch die Menschenwürde ist nicht disponibel! Das bedeutet, dass niemand selbst darüber entscheiden kann, wann er seine Menschenwürde verletzen lässt. Deshalb muss sich in solchen Momenten auch die Berufsfreiheit dieser Würde unterordnen. Die Show wurde also abgesagt, und der 'kleine' Mann muss sich in Zukunft einen anderen Job suchen…" (advopedia.de); "In Deutschland entschied dasVerwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße1993, dass „Zwergenweitwurf“ sittenwidrig und daher nach § 33a Abs. 2 S. 2GewOnicht genehmigungsfähig ist." (Wikipedia) Angesichts der Verhältnisse in der Prostitution wundert es mich, dass dort nicht mit der selben Konsequenz gehandelt wird.Der Nutzen einiger Individuen kann nicht über dem Interesse der Gesamtheit und dem Schutz der Menschenwürde als Grundprinzip sowie dem gesamtgesellschaftlichen Schaden stehen.
zum Beitrag23.06.2019 , 18:56 Uhr
"Das nordische Modell bestreitet aber, dass Frauen überhaupt selbstbestimmt als Sexarbeiterinnen tätig sein können" das stimmt so nicht, es konstatiert nur, dass ein Großteil der Frauen das nicht tut und dass das System Prostitution individuell wie gesellschaftlich so viel Schaden anrichtet und solche Risiken birgt, dass der Schutz davor höher wiegt als die Freiheit der Einzelnen und die Lust der verhältnismäßig wenigen Betroffenen, welche den Beruf tatsächlich aus Spaß/ freien Stücken ausüben und nicht aus Zwang oder Not. "Die Frage ist eher, ob Politiker freien Bürgern ihr Leben vorschreiben dürfen?" In gewissem Maße ist es ist sogar die Pflicht des Staates, das zu tun. Anschnallen im Auto ist auch eine Pflicht, die in die Individuelle Freiheit eingreiftund vor ihrer Einführung deswegen hart diskutiert wurde. Dennoch wurde entschieden, dass der Schutz der/ des Einzelnen sowie der Gesellschaft hier höher steht als die Freiheit zu entscheiden ob man sich anschnallen möchte oder nicht. Ebenso ist es mit Sozial- und Krankenversicherung bei einem Großteil der Arbeitsverhältnisse - man kann sich in vielen Fällen schlicht nicht entscheiden, nicht in die Versicherungen einzuzahlen um mehr Nettoverdienst herauszubekommen. Das individuelle und gesellschaftliche Risiko (Zusammenbruch der Kassen) wird als zu hoch angesehen. In den USA wird das von vielen BürgerInnen auch als Bevormundung gesehen. Gewerbsmäßige Blut- und Organspenden, Leihmutterschaft, sich einfach mal so ein Körperteil amputieren lassen; alles verboten obwohl das Verbot die persönlich Freiheit beschränkt.
zum Beitrag23.06.2019 , 18:36 Uhr
"Frauen aus Osteuropa genügend Geld, um sich damit dort ein Haus zu bauen und die Familie zu ernähren.." Theoretisch vielleicht, nur dass es meist nicht so läuft, sondern das Geld direkt an andere Familienmitglieder, Schlepper und Zuhälter geht und die Frauen gerade in ihren Heimatländern schwerst stigmatisiert und oft auch traumatisiert sind. Ist schon ein etwas merkwürdiges System, das Sie da beschreiben.. stellen Sie sich mal vor, das Servicepersonal in einem Theater würde zunächst denselben Eintritt zahlen wie die Besucher, um dann überhaupt dort von Garderobengebühren und Trinkgeld leben zu dürfen - erscheint schon vom Prinzip her etwas verquer. Dann kommen dazu noch 10€/ halbe Stunde Zimmernutzung dazu. Das macht also 60-110 Franken Grundkosten. Bei festgelegten Stundensätzen von 60-200 Franken unter Umständen mindestens 2 Freier pro Abend um überhaupt ins Plus zu kommen. Auch wenn z.B. mal nur besonders abstoßende Herren dabei sind - Sex anbieten oder Minus machen lautet da die Devise. Da viele Frauen aus sehr armen Verhältnissen kommen und/oder Schulden bei Schleppern etc. haben, ist wohl klar, was dann dabei herauskommt. Ach ja, und essen, schlafen etc. müssen die Frauen ja auch. Also noch mehr Freier, die alleine um Kosten und Grundbedürfnisse zu decken bedient werden MÜSSEN. Was Sie so schön "Aufstockung um Extras" nennen, heißt das Einwilligen in physisch und psychisch besonders belastende sowie riskante Praktiken (Anal, FOT= "Französich ohne total", also ungeschützter (!!!) Oralverkehr mit Aufnahme des Spermas in den Mund, wobei das Krankheitsrisiko z.T. höher ist als bei Vaginalverkehr, NS="Natursekt", Spiele mit Urin, der zwar meist steril ist, aber voll von Abbaustoffen und durchaus infektiös sein kann.) Viele tun das trotzdem, einfach weil sie dann zumindest weniger Freier pro Abend akzeptieren müssen. Dass die Frauen unter solchen Bedingungen "leistungsbereit" sind, wundert nicht - ihnen bleibt ja kaum etwas anderes übrig.
zum Beitrag23.06.2019 , 17:54 Uhr
Die SPD hat unter Schröder dagegen die Sozialversicherung für Prostituierte
und die zivilrechtliche Durchsetzbarkeit ihrer Ansprüche eingeführt und damit tatsächlich die Kriminalität im Zuhältermilieu radikal beschnitten.
Sozialversicherung und das Einklagen von Ansprüchen wird aber so gut wie NIE benutzt. Es hat den Prostituierten also faktisch nichts gebracht. Die Kriminalität wurde vor allem dadurch "beschnitten" , dass ein Großteil der wesentlichen Tätigkeiten (nicht Zuhälterei an sich, aber die Prostitution, Vermietung von Räumen, etc.) legalisiert wurde. Was den Rest angeht ist es vor allem ohne regelmäßige Durchsuchungen oft einfach sehr schwer nachvollziehbar/ juristisch schwer greifbar. Wenn man Diebstähle legalisiert, wird die Kriminalitätsrate unter Taschendieben auch um nahezu 100% sinken..
zum Beitrag23.06.2019 , 17:44 Uhr
Ihr Ernst? Gerade auf dem Straßenstrich wären sicherlich viele Frauen froh wenn "der Wald vor ihnen und ihren Kunden geschützt" würde und sie andere Perspektiven bekämen.
zum Beitrag23.06.2019 , 17:42 Uhr
Hä? Was hat das jetzt bitte mit dem Thema zu tun?
zum Beitrag23.06.2019 , 17:40 Uhr
Das stimmtso aber nicht. Prostitution ist im Allgemeinen immer ein Verstoß gegen die Menschenwürde, egal wer sich prostituiert. Aber die Konstellation Frau prostituiert sich für Mann ist nun mal die weitaus häufigste (fast alle Bordelle bieten überwiegend diese Form an) und wird deswegen auch am häufigsten thematisiert.
zum Beitrag23.06.2019 , 17:33 Uhr
Das ist schlimm, keine Frage! Aber erstens ist das wiederum auch gesetzeswidrig gewesen (Erpessung) und zweitens hilft es dennoch nicht dagegen, dass nun noch mehr Frauen noch mehr Männer "mit Sex versorgen" müssen, zwar in der Regel nicht gratis aber dennoch oft gegen ihren Willen. Im nordischen Modell sind ja gerade nicht die Frauen kriminalisiert und erpressbar sondern das Freiertum wird bestraft - also das benutzen des Körpers einer anderen Person gegen Geld.
m.youtube.com/watch?v=EHMQetkO_IQ
interessante Doku des ZDF über das Thema Prostitution in Deutschland und das Nordische Modell als Alternative
zum Beitrag23.06.2019 , 16:02 Uhr
"Das älteste Gewerbe der Welt lässt sich nicht verbieten." Na ja, wieso nicht? Sicher, es wird immer ein gewisses Maß an Prostitution geben, aber ist das wirklich ein Argument? Körperverletzung, häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch gab es auch schon immer und wird es leider immer geben - trotz Gesetzen und staatlicher Verbote. Sollte man sie, weil man es eh nicht verhindern kann, deswegen legalisieren, damit sich vielleicht das Stigma reduziert und die Opfer weniger Scheu haben sich Hilfe zu suchen - immerhin fällt ja das Schlechte Gewissen weg, mit einer Anzeige ggf. einem Angehörigen zu schaden? Das erscheint wenig plausibel. Bei Gesetzen und Verboten geht es nicht immer nur darum, ob man Dinge endgültig abschaffen kann, sondern darum, sie einzudämmen und darum, wie die Gesellschaft dazu steht. Zu sagen, das wollen wir nicht akzeptieren, es passt nicht zu unseren Grundsätzen des Zusammenlebens. Auch Sklaverei sowie Leibeigenschaft sind zum Glück verboten/ abgeschafft, obwohl es sie über Jahrtausende hinweg gab. "Vielleicht sollte die SPD auch erst mal dafür sorgen, dass arbeitslose Frauen von der Bundesagentur für Arbeit keine 'Stellenangebote' in Sexshops etc. mehr bekommen. Das ist nämlich demütigend für die meisten Frauen." Ok, da stimme ich ihnen absolut zu! Aber wenn sie schon Jobs in Sexshops als "demütigend für die meisten Frauen" anerkennen, müssten sie sich vielleicht vorstellen können, dass die Tatsache die eigenen Geschlechtsorgane gegen Geld anderen zwecks Benutzung zur Verfügung zu stellen noch viel, viel demütigender sein muss. Umso mehr in dem Maß, wie es in der Prostitution heutzutage oft nötig ist (5 Freier/Tag um die Raummiete abzudecken und dann nochmal mindestens 2-3 um Gewinn zu machen = mindestens 7-8 Freier am Tag). Dass das selbst unter den deutschen Prostituierten viele Frauen nicht aus Lust auf den Job sondern aus blanker Not/ Manipulation z.B. durch Loverboys heraus machen, ist denke ich nachvollziehbar.
zum Beitrag23.06.2019 , 14:40 Uhr
Ich denke nur weil etwas "alt" ist, heißt es ja nicht, dass es gut bzw. legitim und unumgänglich ist. Gewalt, Kriege, Sklaverei und Unterdrückung sind auch uralte Muster menschlicher Gesellschaften. Sind sie deswegen richtig, legitim und vor Verboten zu schützen? Ich denke nicht! Tatsächlich sind auch mit der Legalisierung viele Probleme aufgetaucht welche durch ein Verbot zu beseitigen wären. Schweden, Norwegen, Kanada sind sicherlich keine rückschrittlichen Länder.
zum Beitrag23.06.2019 , 14:32 Uhr
Es geht nicht nur darum zu helfen, sondern darum menschenunwürdige Arbeits- und Lebensverhältnisse so weit wie möglich abzuschaffen und das dahinter stehende System nicht weiter gesellschaftlich zu fördern.
zum Beitrag23.06.2019 , 14:26 Uhr
"Schwedisches Modell" ist die gängige Bezeichnung und es ist harmlos bzw. deutlich harmmindernd. Die Verhältnisse sind in der Praxis auch heutzutage alles andere als geregelt. Zwangsprostitution nach wie vor verbreitet und die Handhabe für die Polizei signifikant reduziert.
zum Beitrag23.06.2019 , 14:21 Uhr
"Die SPD ist gegen das nordische Modell." Ja leider. Das hat mit Hinterbänklerinnen nichts zu tun. Schweden, Norwegen, Island, Frankreich, Kanada und mehr - alles keine Hinterbänkler/ hinterwäldlerischen Länder würde ich sagen...
zum Beitrag23.06.2019 , 14:14 Uhr
So ein Quatsch! Und: man kann auch gegen Verstöße gegen die Menschenwürde sein, ohne dass man religiös ist. Schweden ist auch kein katholisches Land
zum Beitrag23.06.2019 , 14:12 Uhr
Ich glaube, Sie haben ein etwas idealisiertes Bild wie das heutzutage abläuft. "dort werden Männer das Sagen haben" das ist jetzt im Großen und Ganzen nicht anders. Die meisten Bordelle werden von Männern betrieben und Zuhälter/ "Aufpasser" sind auch meist Männer. Bei Frauen aus Südosteuropa immer wieder männliche Familienmitglieder, welche den Frauen das Geld abnehmen und an die Familien weiterleiten. Den prostituierten Frauen bleibt davon wenig bis nichts.
"da wäre der Freier, der verurteilt wird, dessen Frau und Kinder plötzlich davon erfahren würden," Ja, und? Ich denke das Problem ist eher, dass der Mann überhaupt heimlich zu Prostituierten geht und so seine Frau betrügt und nicht darin dass es offengelegt wird?! (Außer für den Mann=Freier, denn es wird ggf unbequem für ihn.) Ich meine, wenn es doch ganz normal und nichts dabei ist, Sex zu kaufen, wieso dann vor Frau und Kindern verheimlichen? Da kann man dann doch auch ganz offen drüber reden... hier geht es wohl eher um den Schutz des Mannes vor unangenehmen Konsequenzen als den Schutz der Frauen auf beiden Seiten. "Geldüberweisungen in arme Länder würden manchmal ausbleiben oder sich verringern" mag sein, aber wenn das Geld unter menschenunwürdigen Bedingungen erwirtschaftet wird ist das immer noch die bessere Alternative.
"Banden und Zuhälter würden auftrumpfen (...) Dazu hätten sie ganze Rotlicht-Gebiete quasi unter ihrer Kontrolle - würden den Staat zurückdrängen" Der Staat ist nicht in den Rotlicht-Gebieten. Banden und Zuhälter haben aufgetrumpft als Prostitution legalisiert wurde, denn nun hat die Polizei viel weniger Handhabe als früher. Razzien und Durchsuchungen sind nur unter erschwerten Bedingungen und mit konkretem Verdacht möglich. Vor allem Betreiber von Großbordellen auch von sogenannten "Vorzeigebordellen" haben oft beste Kontakte zu Menschenhändlern, Rockerbanden mischen ordentlich mit (z.B. Paradise, Rudloff).
zum Beitrag11.04.2019 , 17:46 Uhr
@Linksman Es geht in dem Artikel darum, ob man Flüchtende überhaupt retten soll, oder die ganze Sache lieber lässt und so tut als würde da nichts passieren im Mittelmeer.. mit dem ersten Satz ist hier also gemeint, dass nicht verhandelbar ist, dass man grundsätzlich Menschen rettet wenn sie in Not sind. In dem anderen von Ihnen zitierten Ausspruch geht es ja zunächst nicht darum, ob man überhaupt rettet, sondern lediglich in welcher Reihenfolge. Man kann das natürlich hinterfragen. Ich finde den Satz auch nicht mehr unbedingt zeitgemäß. Aber es ist halt doch noch mal ganz anders, als Seenotrettung bestimmter Personengruppen GENERELL in Frage zu stellen oder abzulehnen, nur weil sie vielleicht weitere "unbequeme" Schritte/ Fragen nach sich zieht (Unterbringung, Integration,..) und einige sich mit der Existenz dieser Menschen und ihrer Nöte nicht belastet sehen wollen...
Aber Hauptsache, man kann wieder einen augenscheinlichen "Beleg" dafür einwerfen, wie benachteiligt Männer in unserer Gesellschaft angeblich sind.....
zum Beitrag11.04.2019 , 17:19 Uhr
Ich finde der Preis für den Artikel hätte durchaus was für sich gehabt: es stimmt, die Fragestellung ist an sich eigentlich unfassbar. Aber der Artikel zeigt auf diese Weise, wie weit es mit der Gesellschaft gekommen ist. In der EU und ihren Mitgliedsstaaten, einer Gemeinschaft, welche sich gerne auf Menschenrechte beruft, für Frieden und Diplomatie stehen will, wird offiziell darüber diskutiert, ob man Menschen retten soll oder nicht.
zum Beitrag04.04.2019 , 17:26 Uhr
Niemand in dem Spot hat eine Stimme
zum Beitrag04.04.2019 , 17:23 Uhr
"dass die Existenz der Unterwäscheautomaten in Deutschland ziemlich bekannt ist, kommt vielleicht daher, weil man gerne über exotische, skurrile Sachen von anderen Welten redet." Da stimme ich Ihnen absolut zu, denke aber, dass das nahezu überall auf der Welt so ist, also auch bei Asiaten, die sich über Europa informieren/ informiert werden oder als TouristInnen herkommen. Die finden dann eben Lederhosen, Dirndl, Gamsbart und Schuhplattler sowie die Schlösser/ Burgen und Essen wie Weißwürste, Haxen, Knödel, Sauerkraut exotisch und kurios, möchten das hier gezeigt bekommen - kriegen es und tragen dieses Bild ggf wieder nach Hause. Ich kenne ein paar asiatische Studierende (hier gibt es sehr viele, besonders aus China). Manche (nicht alle!) kannten bevor sie herkamen nur diese Klischeebilder von Deutschland und Europa und waren verwundert bis enttäuscht dass es hier nicht so zugeht - also niemand Dirndl/ Lederhosen trägt und es mehr Dönerbuden als Haxen-/Weißwurst-/Sauerkraut-Restaurants (in diesem Teil Deutschlands eher selten). Das ist halt das Klischee was man dort teilweise hat. Lustige, grobschlechtige BayerInnen die jodeln, tanzen, mit den Händen Haxen essen und Bier trinken.. "'Bäh! Widerlich ist das Volk. (Dagegen bin ich kultiviert, gebildet, ...)'" Das ist nun Ihre Interpretation...und die trifft mit Sicherheit oft zu, oft ist es vielleicht aber auch: "Verrückt! Aber irgendwie auch cool.. ich würde gerne mehr über Land und Leute erfahren.." Kuriositäten sind manchmal auch Ansporn und Aufhänger für tiefer gehendes Interesse.
zum Beitrag04.04.2019 , 16:55 Uhr
"Wohl eher stereotypisierend als rassistisch." Sehe ich genau so. Der Spot hat auf jeden Fall das Potenzial zu beleidigen oder aufzuregen, vor allem wenn man persönlichviele Erfahrungen mit stereotypen Zuschreibungen und Rassismus machen musste. Allerdings, rassistisch oder auch sexistisch im engeren Sinne ist er meiner Meinung nach nicht... Er arbeitet eben, wie oft in der Werbung, mit überzeichneten Klischees. Die europäisch aussehenden, arbeitenden Männer im ersten Teil werden als unzivilisiert und im konventionellen Sinne eher unästhetisch (natürlich Geschmackssache!), eben wie dicke Barbaren (Leibesumfang, Bart, Körperbehaarung) präsentiert. Die Wissenschaftler als naserümpfende, kommandierende Nerds. Bei der asiatisch aussehenden Frau könnte man von Look und Setting her davon ausgehen, dass sie eine zivilisierte, erfolgreiche Geschäftsfrau ist. Klar, das mit dem Automaten ist ein Klischee und das kann einen berechtigter Weise sehr ärgern.. aber ich persönlich kann davon abgesehen nicht erkennen, dass die Frau wegen ihres Geschlechtes oder ihrer Herkunft als dümmer, schlechter, weniger wert als die anderen Protagonisten dargestellt wird... "Die Kamera nimmt uns mit in eine asiatische Großstadt in düsterem Grau." Großstädte sind oft ein wenig grau und ich glaube es geht hier um den Kontrast Garten, Natur, Wildheit - Stadt, Büroarbeit, naturferne Zivilisation als um Europa - Asien. Also; alle in dem Spot (Gartenarbeiter, Wissenschaftler, asiatische Business-Frau) werden sehr stereotyp dargestellt. Wie gesagt, verständlich, dass man sich dadurch beleidigt fühlen kann, vor allem wenn man viele rassistische Erfahrungen machen musste. Aber ich glaube auch, dass er ursprünglich vllt. keine rassistische Intention hat und man ihn ebenso anders verstehen kann. Gesprochen in dem Spot überhaupt nicht, es hat also so gesehen niemand von den dargestellten Personen hier eine Stimme..
zum Beitrag05.01.2019 , 02:35 Uhr
Das ist schon ein wenig absurd - wer also bei der Vermietung von Wohnungen gewinnorientiert ist, wird gefördert und kann zusätzlich zu dem Gewinn den er/sie aus den Wohnungen zieht die Kosten für Instandhaltung, etc.(welche ja strenggenommen aus den Mieten finanziert werden sollten und damit aus dem Geld der MieterInnen) von der Steuer absetzen. Die Person bekommt dann also dafür, dass sie das Geld anderer Leute für die Instandhaltung/ Wertsteigerung ihres Eigentums ausgibt, Steuerermäßigungen. Wer günstig, evtl. sogar nicht gewinnorientiert vermietet wird hingegen abgestraft. Es geht hier also offensichtlich nicht um die Schaffung von Wohnraum, sondern darum, UnternehmerInnentum zu fördern (geradezu zu erzwingen). Kapitalistische "Markterziehung" deluxe. Klar, erzielte Mieten müssen erst einmal als Einkommen versteuert werden. Möglicherweise ist das einer der Knackpunkte: der Gesetzgeber rechnet vermutlich damit, dass durch Instandhaltung/ Renovierung der Wohnungen und Anpassung der Mieten wiederum mehr Steuergelder reinkommen und das, was an Steuerrückzahlung anfällt, deutlich unter dem bleibt, was an Einkommensteuer durch die Mieten bezahlt werden muss. Das Plus steht dann der staalichen Gemeinschaft zur Verfügung. Angesichts der aktuellen, gravierenden Probleme auf dem Wohnungsmarkt sollte diese Herangehensweise aber evtl. überdacht werden und die Schaffung/ Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum - ggf. auch unter der ortsüblichen Miete - eher gefördert als abgestraft werden. Wie andere bereits erwähnt haben, die Finanzämter werden so zu Miettreibern und das liegt derzeit sicher nicht im Interesse des Gemeinwohls. Verstehe die Bedenken bzgl. des bloßen Umgehens der Erbschaftssteuer durch zeitweise niedrige Mieten, aber dem könnte man ebenfalls durch passende Gesetze entgegenwirken.
zum Beitrag05.01.2019 , 02:34 Uhr
Das ist schon ein wenig absurd - wer also bei der Vermietung von Wohnungen gewinnorientiert ist, wird gefördert und kann zusätzlich zu dem Gewinn den er/sie aus den Wohnungen zieht die Kosten für Instandhaltung, etc.(welche ja strenggenommen aus den Mieten finanziert werden sollten und damit aus dem Geld der MieterInnen) von der Steuer absetzen. Die Person bekommt dann also dafür, dass sie das Geld anderer Leute für die Instandhaltung/ Wertsteigerung ihres Eigentums ausgibt, Steuerermäßigungen. Wer günstig, evtl. sogar nicht gewinnorientiert vermietet wird hingegen abgestraft. Es geht hier also offensichtlich nicht um die Schaffung von Wohnraum, sondern darum, UnternehmerInnentum zu fördern (geradezu zu erzwingen). Kapitalistische "Markterziehung" deluxe. Klar, erzielte Mieten müssen erst einmal als Einkommen versteuert werden. Möglicherweise ist das einer der Knackpunkte: der Gesetzgeber rechnet vermutlich damit, dass durch Instandhaltung/ Renovierung der Wohnungen und Anpassung der Mieten wiederum mehr Steuergelder reinkommen und das, was an Steuerrückzahlung anfällt, deutlich unter dem bleibt, was an Einkommensteuer durch die Mieten bezahlt werden muss. Das Plus steht dann der staalichen Gemeinschaft zur Verfügung. Angesichts der aktuellen, gravierenden Probleme auf dem Wohnungsmarkt sollte diese Herangehensweise aber evtl. überdacht werden und die Schaffung/ Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum - ggf. auch unter der ortsüblichen Miete - eher gefördert als abgestraft werden. Wie andere bereits erwähnt haben, die Finanzämter werden so zu Miettreibern und das liegt derzeit sicher nicht im Interesse des Gemeinwohls. Verstehe die Bedenken bzgl. des bloßen Umgehens der Erbschaftssteuer durch zeitweise niedrige Mieten, aber dem könnte man ebenfalls durch passende Gesetze entgegenwirken.
zum Beitrag17.06.2018 , 20:27 Uhr
Nein, aber VegetarierIn sein ist an sich auch erstmal nicht unbedingt eine politische Position (oft geht es mit bestimmten Meinungen/politischen Ausrichtungen einher, dies ist aber nicht immer der Fall - Vegetarismus ist erst einmal eine Lebensweise, für oder gegen die man sich aus vielerlei Gründen entscheiden kann, mit Politik im Hinterkopf oder ohne). Viele Rechte trinken auch Kaffee. Natürlich wird man deswegen nicht zum/ zur Rechten wenn man dies auch tut. Wenn man aber die inhaltlichen Positionen zu einem Großteil übernimmt und nach außen hin vertritt (ohne beurteilen zu wollen ob das nun bei Ihnen der Fall ist, dafür kenne ich nicht genug Ihrer Kommentare) ist das schon etwas anders, denn rechte Politik besteht ganz essentiell aus rechten Positionen, so wie Politik ganz allgemein durch politische Positionen bestimmt wird. Vertritt man also eine große Zahl rechter Positionen ist eine Einordnung in dieses Spektrum naheliegend, wenn auch möglicherweise nicht immer vollständig korrekt. Selbstverständlich ist nicht jedeR die/der für eine restriktivere Flüchtlingspolitik eintritt direkt ideologisch "rechts", denn hierfür gibt es ebenso wie für die Gegenseite durchaus bedenkswerte und somit diskussionswürdige Argumente. Auch wird da sicher oft zu schnell kategorisiert. Aber wenn man kontinuierlich über mehrere Themenbereiche hinweg rechts konnotierte Positionen vertritt, wird man vermutlich auch nicht ganz zu unrecht so eingeordnet.
zum Beitrag17.06.2018 , 19:26 Uhr
Sie beschweren sich über "persönliche Angriffe" weil eine andere Person (mit inhaltlichem Bezug!) äußert, in Ihren Kommentaren bewusste Zahlendreher und rechte Positionen zu erkennen und dies als "Trollen der nächsten Generation" bezeichnet, schrecken dann aber Ihrerseits nicht davor zurück, denjenigen implizit als unzureichend gebildet ("Es wäre auch sehr lobenswert gewesen, wenn Sie sich in gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen etwas weitergebildet hätten.") darzustellen und zu behaupten, er hätte keine ausreichende Kompetenz sich zu äußern ("Damit hätten Sie auch in politischen Fragen mehr Kompetenz."). Man könnte glatt annehmen, Sie wollten den Menschen aufgrund seiner Gegenposition zu Ihnen als per se inkompetent brandmarken und seine Meinung damit als irrelevant hinstellen. Nach dem Motto: wer politisch anderer Meinung ist, muss wohl dumm sein. Auf dessen inhaltliche Kritik an Ihren Einlassungen reagieren Sie hingegen nicht wirklich. Sie bleiben da argumentativ an der Oberfläche und dringen nicht zu den eigentlichen Kernpunkten durch. Schade!
zum Beitrag05.06.2018 , 16:28 Uhr
Schon mal was von AStA, StuPa und studentischer Mitbestimmung gehört? Klar ändert sich die Zusammensetzung der Studierendenschaft permanent, aber auch die Bevölkerung eines Landes ändert sich stetig. Wo steht das demokratischen Entscheidungsprozessen im Weg? Die Studierenden der Alice-Salomon-Hochschule haben in einem geregelten, rechtmäßigen Prozess entschieden, dass das Gedicht für sie nicht zum Charakter der Schule passt und übermalt werden soll. Das ist ein demokratischer Vorgang im Rahmen der Hochschulpolitik. In Rehau hat man sich entschieden, das Gedicht an ein Museum zu schreiben, was auch legitim ist. In Betrieben gibt es übrigens auch Mitbestimmungsrechte für die Belegschaft, die sich dann ggf. in Gewerkschaften und einem Betriebsrat organisiert um diese wahrzunehmen. Das alles sind Bausteine unserer staatlichen Demokratie und die Prozesse selbst orientieren sich an demokratischen Prinzipien. Von daher ist es durchaus zulässig hier zu sagen, es wurde demokratisch über den Umgang mit dem Gedicht bestimmt.
zum Beitrag27.05.2018 , 21:09 Uhr
Wieso sollte z.B. ein Junge/ Mann als solcher keine Kleider tragen, sich schminken, Hochsteckfrisuren haben und die Nägel lackieren?
Wieso sollte eine Frau als solche nicht laut, ruppig und bullig sein, sich nicht die Beine rasieren, Anzüge tragen, etc. Beide könnten hetero-, homo-, oder bisexuell sein. So what? Ich habe oft das Gefühl, dass es darum geht, dass hier Leute, die partout nicht in Gendernormen passen ihren Körper der sozial geschaffenen Norm anpassen wollen/müssen/sollen. Ein weiteres Indiz hierfür wäre vielleicht, dass mittlerweile auch und gerade in einigen sehr konservativen Gesellschaften die Transition recht akzeptiert und etabliert ist, um Menschen, bei denen Biologie und Vorlieben/ Verhalten/ Intreressen nicht in die sehr strikten und repressiven Geschlechterrollen passen, wieder "auf Linie" zu bringen. So wird etwa im Iran Homosexuellen die Transition als Alternative zur drakonischen Bestrafung angeboten und dann sogar vom Staat mitbezahlt. Hauptsache, optische Erscheinung und Verhalten stimmen wieder überein. Viele (nicht alle!) Transsexuelle bei uns reproduzieren überholt geglaubte Genderrollen in Bezug auf Kleidung, Verhalten und mediales Auftreten bis ins Extrem. Einige reden davon, schon immer ein "weibliches" resp. "männliches" Gehirn gehabt zu haben. Dabei gibt es bis heute keinen echten wissenschaftlichen Beweis, dass so etwas überhaupt existiert. Der Konflikt zwischen Geschlechtsorganen und Verhalten ist viel mehr sozial konstruiert, nicht natürlich. Denn so klar die biologische Einordnung über 3G-Sex vorgenommen werden kann, so fließend und flexibel sind die Grenzen bei allem, was darüber hinausgeht. Schon die sekundären Geschlechtsorgane treten weniger dimorph auf als die primären - verhältnismäßig viele Männer haben Brüste, verhältnismäßig viele Frauen keine oder sehr kleine - ein Unterschied liegt jedoch meist in der Funktionsfähigkeit. Noch undeutlicher ist es mit Stimme, Größe, Körperbehaarung, und so weiter..
zum Beitrag27.05.2018 , 19:10 Uhr
Dass "anders/andere" diskriminierend ist, kann ich gut verstehen. Auch ich fände "weitere' oder "divers" besser. Dass die Medizin z.T. übergriffig ist und gegen Menschenrechte verstößt, ja, das ist so, in diesem Bereich und in anderen. "Eindeutigkeits"-OPs bei Intersexuellen fallen definitiv darunter, denn die Betroffenen sind oft gesund, nur eben anders und nicht eindeutig zuzuordnen. Soweit volle Zustimmung. Ansonsten bleibe ich dabei: NEIN, Geschlecht ist KEINE reine Befindlichkeit, sondern ein biologisch-medizinischer Fakt, dazu gehören auch Intersexuelle als Variation. Transsexualität ist noch mal etwas ganz anderes als Intersexualität. Ob man das als Krankheit bezeichnen muss ist sicher zu verneinen, aber die Problemstellung ist eine andere. 99% aller Menschen lassen sich anhand von 3G-Sex (Chromosomen, Gonaden, Hormone) ganz eindeutig einem Geschlecht zuordnen. Das zu tun macht Sinn, da es vor allem ab der Pubertät zum Teil kleine, zum Teil aber auch massive Unterschiede in medizinisch relevanten Bereichen und in der Reproduktion gibt. Das zu leugnen wäre Fake News und hätte katastrophale Folgen z.B. für die sexuelle Aufklärung etc.. Das Problem, das ich mit dieser Sicht habe bzw. wo ich persönlich mit den entsprechenden AktivistInnen* über Kreuz liege, ist glaube ich, dass diese Mann/ Frau/Inter nicht als wertungsfreie biologische Gegebenheit betrachten, sondern Sex und Gender (aus meiner Sicht) vertauschen, die Biologie leugnen möchten und Gender-Stereotype verfestigen, indem sie das "Geschlecht" daran festmachen, wie man sich verhält, welche Kleidung man trägt, ob man sich schminkt, etc. Für mich ist gerade das eine überholte Definition von Geschlecht, gegen die der Feminismus eigentlich schon lange kämpft. Denn dadurch entsteht ggf. ein Konflikt zw. biologischem Geschlecht und persönlichen Präferenzen. Meine Utopie wäre: biologisches Geschlecht zur Kenntnis nehmen wo es notwendig ist, aber daraus 0 soziale Verhaltensregeln/ Erwartungen ableiten.
zum Beitrag26.05.2018 , 03:04 Uhr
Es geht ihr glaube ich nicht darum, dass sie beim Windelnwechseln an sich etwas sexuelles sieht, sondern darum, in möglichst allen Bereichen, in denen man/frau mit anderen interagiert auf Consent zu achten, so, dass es ganz selbstverständlich wird, darauf Rücksicht zu nehmen. Auch beim Sex. Aber eben nicht nur. Ich halte den Vorschlag zwar auch für so nicht umsetzbar, aber der Grundgedanke ist nicht ganz falsch.
"Gute Nacht, wo sind wir gelandet, wenn wir wieder davon ausgehen, dass Intimsphäre, Scham, Ekel vor Urin oder Fäkalien angeboren und keine sozialen Konstrukte sind." Wo sind Sie gelandet? Über einiges davon und das Maß kann man sicherlich diskutieren, aber dass ein gewisses Abstecken von Intimsphäre per se nicht nur anerzogen sondern durchaus natürlich ist kann man durchaus behaupten. Auch Tiere haben sowas in der Art. Versuchen Sie mal, einem Wildhund, Affen, Löwen oder auch nur Haushund ganz nach Lust und Laune an den After oder die Geschlechtsorgane zu fassen. Viel Spaß! Auch untereinander ist es bei den meisten Arten nicht üblich, sich außerhalb bestimmter Rituale (Begrüßung) oder der Paarungszeit dort gegenseitig zu berühren. Wer dagegen verstößt wird von den Betroffenen auch schon mal physisch zurechtgewiesen. Ein gewisser Ekel vor Fäkalien im Sinne von Kot ist sicher auch nicht ausschließlich sozial geprägt. Man kann es damit auf die Spitze treiben, aber grundsätzlich ist eine Abneigung dagegen, diese Art von Ausscheidungen zu berühren oder in den Mund zu nehmen durchaus gesund, da er meist jede Menge Bakterien und Keime enthält und recht infektiös ist. Also manche Leute hier überraschen mich immer wieder. Sollte Ihr Beitrag ironisch gemeint gewesen sein, Entschuldigung. Man kann das hier nicht immer zu 100% unterscheiden.
zum Beitrag25.05.2018 , 15:39 Uhr
Problem ist, dass es bei den Rechten oft sehr wenig Inhalt gibt und sich hinter den aufgedunsenen, teils immer wieder neuen, teils redundanten Formulierungen meist dieselben, häufig menschenverachtenden Aussagen finden: die Medien sind "gleichgeschaltet", es gibt bei uns keine Demokratie und wenn doch ist sie schlecht, wir fordern absolute Meinungsfreiheit (aber nur für uns), und - ganz wichtig - der Feminismus und/ oder die Flüchtlinge bedrohen unsere Gesellschaft ganz existenziell und müssen verschwinden. Dekoriert mit ein paar netten Vokabeln wie oben genannt (völkisch, Volk, Invasion, etc.) und fertig ist die rechte Buchstabensuppe. Klar gibt es auch auf der anderen Seite Leute, die sich wie erwähnt (z.B. bei Wagenknecht/Lindner) nur oberflächlich an Begrifflichkeiten festbeißen um andere zu diskreditieren und auf den Inhalt nicht mal ansatzweise eingehen. Aber die neurechte Rhetorik ist schon eindeutig an Mustern festzumachen. "Political Corectness" könnte man (mittlerweile) mindestens genauso als Kampfbegriff bezeichnen, der von rechts benutzt wird, um andere Meinungen und Formulierungen als die eigenen zu diskreditieren und einer inhaltlichen Auseinandersetzung zu entgehen.
zum Beitrag25.05.2018 , 15:05 Uhr
„Spreiz mal mit Gemütlichkeit“: Ich sehe hier keinen direkten Zusammenhang zu Unterwürfigkeit.
Ich schon; zumindest zu (versuchter) Domination, denn es ist grammatikalisch gesehen eindeutig ein Imperativ, der sich hier (anscheinend) an die Käuferin/ Trägerin richtet und sie auffordert, mal mit Gemütlichkeit zu spreizen (und sich nicht so anzustellen). Natürlich KANN man das auch in alle möglichen Richtungen anders interpretieren, das geht ja meistens. Angesichts der vielen eindeutig sexuell konnotierten Artikelbezeichnungen liegt es hier aber schon sehr nah, das so aufzufassen.
zum Beitrag25.05.2018 , 13:59 Uhr
Wie soll das denn bitte zu verstehen sein? "Der verspielte Umgang damit ist nicht das Problem, sondern die Verknüpfung von eigener Gewalterfahrung mit Sex." Wenn die Gewalterfahrung in Verbindung mit Sex stand, dann wird sie natürlich auch mit Sex verknüpft. Ist doch wohl klar. Verspielt sind die Namen und so ein Umgang mit Sexualität für meinen Geschmack nicht, eher pubertär und geschmacklos. Kunst mag es sein, aber trotzdem daneben. Genauso wie künstlerische Freiheit ist, Artikel auf diese Wiese zu bezeichnen, ist es andersherum auch von der Meinungsfreiheit gedeckt, zu sagen dass man die Artikelnamen furchtbar/sexistisch/geschmacklos findet und sich eine Reaktion von KundInnen und/oder Handel wünscht.
zum Beitrag25.05.2018 , 11:38 Uhr
So wie Sie es beschreiben/ ausdrücken ist es verständlich und macht Sinn. Ich denke, dass das viele Eltern das auch so praktizieren. Auf das Kind Rücksicht nehmen und ihm ab einem gewissen Zeitpunkt - dann, wenn es bereit ist, das zu verstehen - vermitteln, dass es über seinen Körper immer mehr selbst bestimmen kann. Das ist gut. Dass man gerade bei sehr kleinen Kindern aber eben oft über ihren Kopf hinweg entscheiden muss ist auch klar. Im Artikel wirkt das z.T. etwas grotesk und überzogen sowie tatsächlich wissenschaftlich nicht besonders fundiert (Augenkontakt mit Säuglingen, etc.). Aber grundsätzlich stimme ich Ihnen zu.
zum Beitrag25.05.2018 , 10:53 Uhr
"Aber die Freud'sche Fixiertheit auf den Intimbereich der Babys ist kein Zufall, sondern Ergebnis der Entwicklung zurück zu den alten Sexualtabus. (...)
Sex mit Tieren ist bereits wieder unter Strafe gestellt - angeblich nur um die Tiere zu schützen."
Meinen Sie das satirisch? Anonsten: Sie halte ein Verbot von Sex mit Tieren für antiquierte und verklemmte Sexualmoral? Ernsthaft??? Von der Übertragungsgefahr für Zoonosen mal abgesehen ist der Tierschutz hier durchaus ein Argument, ich denke keinE Hund, Katze, Ziege hat ernsthaft Lust darauf einen menschlichen Penis in ihren Öffnungen gesteckt zu bekommen oder umgekehrt seinen Penis in denen eines Menschen einengen zulassen. Das fällt eindeutig unter Tierquälerei und ist zurecht verboten.
'Prostitution folgt wohl demnächst - angeblich auch nur zum Schutz der Prostituierten." Das wäre mal ein kluger Schritt. Laut 90% der Prostituierten sind
"In Wirklichkeit aber kommt alles außerhalb der stabilen Zweierbeziehung auf den Index." Sie übertreiben maßlos. Sie können One-Night-Stands und/oder Affären haben, soviel Sie möchten, mit Männern, Frauen, Trans*, Inter*, was auch immer. Es muss nur auf Konsens und mehr oder weniger Augenhöhe beruhen. Tiere vergewaltigen und, meiner Ansicht nach, Körper gegen Geld zur Benutzung mieten gehört nicht dazu. Das scheint für Sie bereits zuviel verlangt. Das ist traurig. Es sagt mehr über Sie aus, als über die Gesellschaft!
zum Beitrag18.05.2018 , 18:46 Uhr
"Ich bin in meinem Körper geboren. Und wenn ich eine Frau bin, dann ist das offensichtlich der Penis einer Frau."
Genau das sehe ich anders. "Frau" und "Mann" sind eben nicht nur rein willkürlichen Zuschreibungen sondern, sofern sie sich alleine auf die Körperlichkeit beziehen, biologische Fakten. Man kann 99% Prozent der Menschen nach 3G-Sex sehr klar anhand der Chromosomen und Geschlechtsorgane in biologisch männlich und weiblich unterteilen. Das zu tun macht auch Sinn, da große Differenzen in der Reproduktion und einigen medizinischen Bereichen bestehen, bei denen ein Weglassen/ nicht Berücksichtigen dieser Kategorien fatale Folgen hätte. Was mehr oder weniger willkürlich ist, sind die sozialen Zuweisungen aufgrund der biologischen Geschlechtlichkeit. Aber genau die reproduzieren trans* Personen oft ohne Ende. Sie erklären genderbezogenes Verhalten zum unumstößlich determinierten Fakt und Beweis für das "Geschlecht": Ich schminke mich und trage Kleider, also bin ich eine Frau. Weil nur Frauen das machen/wollen. Und wenn ich einen Penis habe, muss er entweder weg oder er ist dann eben der Penis einer Frau. Per Definition. Weltweit werden Frauen aufgrund ihrer reproduktiven Systeme unterdrückt, vergewaltigt, verstümmelt, ermordet, missbraucht, diskriminiert.
Auch trans* Personen werden verfolgt, angegriffen, diskriminiert, beleidigt, ermordet, ausgeschlossen. Aber auf andere Art und aus anderen Gründen.
Beide Mechanismen sind schlecht. Natürlich sollen Trans*personen sich frei ausleben dürfen und müssen vor Gewalt geschützt werden. Auch sind die Geschlechter nicht 100% dimorph und es gibt bei vielem was über 3G- Sex hinausgeht fließende Übergange.
Aber zu behaupten es gäbe gar keine biologischen Geschlechter und alle Fakten mit dem Argument des eigenen Identitätsgefühls wegdiskutieren zu wollen ist Fake News, noch viel hanebüchener als den Klimawandel zu leugnen!
zum Beitrag18.05.2018 , 03:48 Uhr
Ich kenne ein paar AnthroposophInnen persönlich ganz gut und von denen ist ziemlich sicher keineR rassistisch eingestellt, habe auch noch nie was von "Wurzelrassen" gehört. Mag sein, dass das in den Schriften Steiners steht, da steht ja so einiges, aber nicht alle, die sich mit Anthroposophie befassen und manche oder viele Ideen gut finden, stimmen mit jedem Aspekt der Ideologie überein (viele haben ja z.B. auch einen Fernseher zuhause). Denke, so ist das auch mit dem Thema "Rassenkunde". Wie andere Gruppen entwickelt sich die Anthroposophische Gemeinschaft wohl weiter und heute sind viele gesellschaftspolitisch modern und nicht rassistisch eingestellt. Von daher würden die Grundsätze der Bank nicht per se ihrer Ausrichtung widersprechen.
Es scheint wirklich miese Persönlichkeiten innerhalb der Anthroposophie zu geben, die sich auch nicht ganz zu Unrecht auf Steiner berufen. Das ist ein großes Problem, mit dem sich die "Bewegung" beschäftigen und klar davon distanzieren sollte.
Soweit ich weiß, ist allerdings diese Christengemeinschaft 1. innerhalb der Anthroposophie nicht unumstritten und 2. auch in sich nicht vollständig einheitlich. Insofern kann man das vermutlich nicht 1:1 gleichsetzten - AnthroposophInnen/ Christengemeinschaft= Rassismus bzw anthroposophische Ausrichtung = kann nicht antirassistisch sein. Menschen sind halt super im Rosinenpicken und das ist nicht in jedem Kontext schlecht. Hat auch Vorteile :D
zum Beitrag17.05.2018 , 16:46 Uhr
"Ich frage mich auch was das Geschlecht im Ausweis soll. Viel wichtiger wäre doch(für den Notfall) die Blutgruppe."
Na ja, ganz so irrelevant ist das biologische Geschlecht aber auch nicht, denn viele Medikamente wirken bei Männern und Frauen unterschiedlich, Krankheiten äußern sich anders und theoretisch besteht bei biologischen Frauen Ggf. die Möglichkeit einer Schwangerschaft. All das muss nicht, kann aber im Notfall eine Rolle spielen. Von daher ist es nicht soo quatschig, das biologische Geschlecht im Ausweis zu vermerken. Es ist erst einmal ein wertneutraler biologischer Fakt mit mehr Impact als z.B. die Augenfarbe.
"Das Transsexuellengesetz muss so weiterentwickelt werden, dass einer Person nicht vom Psychiater eine Störung bescheinigt werden muss, damit sie die Transition machen kann."
Einerseits ja, denn Transsexualität als Krankheit zu bezeichnen ist sicherlich diskriminierend. Andererseits ist die Transition ein dermaßen starker, größtenteils irreversibler Eingriff bzw eine Reihe von Eingriffen (in einen physisch gesunden Körper!), dass eine vorherige und begleitende ärztliche wie psychologische Betreuung schon weiterhin wichtig wäre. Es gibt auch viele Zwischentöne und nicht für jedeN ist eine vollständige hormonelle und/oder operative Transition optimal bis notwendig, was sich aber manchmal erst im Lauf der Zeit herausstellt. Wenn jedeR "einfach so" zum Arzt gehen und eine Transition einfordern kann, ohne gleichzeitige Betreuung und Herausarbeiten/Abstecken der persönlichen Ziele hätte ich aus medizinischer Sicht da schon so meine Bedenken. Transition ist gesundheitlich etwas ganz anderes als einfach nur seine sexuelle Orientierung frei und gleichberechtigt ausleben zu wollen.
Dennoch kann ich wie gesagt das Unbehagen mit der Kategorisierung als Krankheit auch verstehen.. Nur, man fordert eben starke medizinische Eingriffe ein, die auch kostentechnisch übernommen werden sollen.. Ohne die Kategorie Krankheit geht das schwer.
zum Beitrag17.05.2018 , 01:19 Uhr
"Wie enttarnen wir rassistische Strategien, die kritischen Stimmen unterstellen, sie würden persönliche Freiheiten durch Rede- und Verhaltensverbote beschneiden wollen?" Manche (nicht alle natürlich!) kritischen Stimmen möchten das aber sehr wohl und kämpfen mit dem Argument der Cultural Appropriation/ etwa dafür, dass bestimmte Gemälde weißer KünstlerInnen, die Schwarze darstellen aus Museen/Galerien verschwinden und nicht mehr verkauft werden oder möchten ihnen generell das Recht absprechen, Menschen anderer Hautfarben darzustellen https://mobile.nytimes.com/2017/07/27/arts/design/dana-schutz-emmett-till-painting-protests.html https://m.tagesspiegel.de/kultur/kontroverse-um-open-casket-von-dana-schutz-im-leid-geteilt/20281076.html
Das geht dann auch durchaus über eine gewöhnliche diskursive Auseinandersetzung hinaus. Klar ist es legitim, Unmut über und Kritik an dem Auftritt zu äußern. Ebenso legitim ist es dann aber auch, auf der anderen Seite zu sagen, dass man diese Kritik für unbegründet bzw. zu weitgehend hält. Das heißt auch nicht automatisch, dass man/ frau RassistIn ist, sondern möglicherweise nur, dass man den speziellen Punkt in dem Zusammenhang anders bewertet.
Was Madame Butterfly angeht: ja, die Protagonistin wird sehr stereotyp, schwach und ergeben dargestellt. Man könnte/sollte dabei jedoch auch beachten, dass in der romanischen Oper generell und gerade bei Verdi und Puccini fast alle Frauencharaktere sehr stereotyp sind - stark nach dem Prinzip selbständig-starke, dabei aber durchtrieben "böse" Frau einerseits gegen liebende, schwach-naiv ergebene "gute" Frau andererseits, die sich ganz und gar für ihren Mann (auf)opfert. Zum Schluss sind oft Protagonisten, vor allem mindestens eine der Frauen, tot (vgl. z.B. La Traviata, La Boheme) . Das ist nicht unbedingt ethnisch gebunden, mag aber da noch verstärkt werden/ wirken. Wie gesagt, die Thematik ist komplex und umfassend.
zum Beitrag17.05.2018 , 00:23 Uhr
"Warum erkennen wir es nicht an, wenn eingedampfte Asienreferenzen Betroffene wütend machen und verletzen."
Grundsätzlich erkenne ich das an. Aber ob man bei Winkekätzchen von "eingedampft" sprechen kann wage ich z.B. zu bezweifeln, da sie auch aktuell in sämtlichen Asia-Läden von AsiatInnen an AsiatInnen ebenso wie Menschen anderer Herkünfte/Ethnien verkauft wird. Sie sind also nicht bloß Klischee sondern gelebte (und kommerziell ausgerichtete) Realität. Diese dann auch in kommerziellem Interesse künstlerisch einzubinden kann ich persönlich nicht per se verwerflich finden.
"Dennoch ist das nicht das gleiche, wie aus einer herrschenden Position heraus Minderheiten zu karikieren und sich über Objekte und Kleidung ungefragt Bestandteile ihrer kulturellen Identität anzueignen."
Ob eine jüdische Djane in Bezug auf den Rest der Welt tatsächlich mehr die herrschende Position als die marginalisierte Minderheit repräsentiert und weniger marginalisiert/diskriminiert wird als Menschen asiatischer Herkunft vermag ich nicht abschließend zu beurteilen. Aber das tut vermutlich auch wenig zur Sache, denn man kann natürlich nicht selbst erlebten gegen selbst ausgeübten Rassismus aufwiegen. Dennoch, ich kann mit diesem Konzept der kulturellen Aneignung nicht so recht warm werden. Ob die Dinge wirklich gewaltsam angeeignet wurden oder nicht z.T. auch von den Ursprungskulturen (z.B. Nahrung, Winkekatzen, traditionell inspirierte Kleidungsstücke) aktiv exportiert, finde ich ebenfalls nicht immer eindeutig abgrenzbar. Die Sache ist komplex und schwierig.
zum Beitrag14.05.2018 , 23:58 Uhr
Sind denn Japan und Korea als Regionen so arm und kulturell so bedroht, dass durch Auftritte wie den vom ESC und durch Übernahme gewisser Aspekte durch Menschen anderer Herkünfte von ihrer Kultur nichts mehr übrig bleibt? Hat z.B. Netta wirklich etwas genommen im Sinn von weggenommen? Wird dadurch weniger J-Pop/ K-Pop konsumiert weil die Leute lieber die "Kopie" Netta hören & sehen? Ich glaube nicht. Russland ist in einigen Regionen tatsächlich ziemlich arm und von großen Problemen betroffen, was u.a. an der Politik der eigenen Regierung liegt und durch seine Historie teilw. auch kulturell verarmt, aber gut, das steht auf einem anderen Blatt. Was Deutschland/ Frankreich angeht: na ja, ich finde durchaus dass unsere Kultur ärmer würde durch Weglassen all dessen, was einige als CA bezeichnen würden; Einflüsse in Musik, Küche, Popkultur. Solange niemand veralbert und/oder erniedrigt wird ist der Austausch doch eine schöne Sache.
zum Beitrag14.05.2018 , 19:58 Uhr
Ich finde das auch ein wenig albern. Ja, Black- und Yellowfacing sind rassistisch weil sie die Menschen auf den Aspekt der Hautfarbe reduziert. Aber der essentialistisch anmutende Ansatz hinter dem Konzept der Cultural Appropriation stört mich sehr. Folgt man der Idee bis in die letzte Konsequenz, heißt das nur JapanerInnen dürfen Sushi herstellen und essen, Kimonos tragen oder Winkekatzen besitzen, nur Menschen afro-karibischer Abstammung Dreadlocks als Frisur haben und Raggae spielen/ hören und nur BayerInnen Lederhose und Dirndl tragen. Das heißt 1. jede Kultur bleibt ganz abgeschlossen unter sich und 2. kulturelle Handlungen, Kleidung und Essenszubereitung sind direkt und unauflöslich mit der geographischen und ethnischen Herkunft einer Person verknüpft, quasi per Geburt festgelegt. Das kommt der neuen Rechten mit ihrem Ethnopluralismus sehr nah. Auch die sagen jede Kultur sei originär, in sich komplett, fest an die genetische Herkunft geknüpft und nichts sollte sich dauerhaft miteinander vermischen oder verwässern. Klar, die Intentionen sind andere. Die Einen wollen nicht-europäische Kulturen und MigrantInnen schützen, die Anderen vor allem die europäischen Gesellschaften gegen Zuwanderung und Veränderung abschotten. Trotzdem ähnelt sich da von der Idee vieles.
Es hat schon immer kulturellen wie genetischen Austausch zwischen "den Völkern" gegeben, philosopische Konzepte, technische Ideen, musikalische Einflüsse, Bilder, wurden mal übernommen, mal friedlich und auf Augenhöhe, mal gewaltsam übergestülpt, mal durch Besatzungsmächte geraubt. Gewaltsame Aneignung/Überstülpung ist schlecht. Aber sind Übernahmen aus der kommerziellen Popkultur wirklich gewaltsam? Kleidung, Essen und z.B. Mangas müssen nicht automatisch die Achtung vor der anderen Kultur heben, können es aber, da man immer wieder kleine Einblicke bekommt und sich evtl stärker für sie interessiert. Sie können eine Verbindung herstellen über die man sich annähert. Mehr als starke Abschottung.
zum Beitrag14.05.2018 , 06:01 Uhr
So wie es im Text/ durch das Bundesforum formuliert ist: "das Wechselmodell, die juristisch so bezeichnete paritätische Doppelresidenz, „als eine mögliche Umgangs- und Betreuungsform neben anderen“ stärken" finde ich es übrigens sehr sinnvoll. Einige der Verbände und mittlerweile auch die FDP wollen es aber pauschal als Standard durchsetzen und das halte ich aus den genannten Gründen für fragwürdig.
zum Beitrag14.05.2018 , 04:13 Uhr
@ Velofisch "Es ist das Familienrecht, welches nach wie vor dem Leitbild folgt: "Kinder gehören zur Mutter" und Väter sind zum Geldverdienen da."
Es sind aber auch viele Menschen, vor allem konservative Frauen und Männer, die diese Ansicht vertreten und (z.T. auch hier) immer wieder kundtun; die Frau gehört mindestens die ersten drei Jahre nach Hause zum Kind, das Einkommen kann/ muss der Vater erwirtschaften. Alles andere ist Egoismus/Selbstverliebtheit der Mutter und Vernachlässigung des Kindes. Väter können das nicht so gut, sind darauf nicht ausgelegt, verdienen nun mal mehr, sind bio-/ psychlogisch anders gepolt und für die Erziehung nicht geschaffen, bla bla. Wird das dann im Trennungsfall auch berücksichtigt und Mann soll Unterhalt zahlen ist das alles ganz schrecklich unfair und das Geheule groß. Immer noch nehmen Männer selten mehr als die 2 obligatorischen Vätermonate, erledigen deutlich weniger Hausarbeit und beteiligen sich weniger an alltäglichen Aufgaben in Bezug auf den Nachwuchs (hinbringen,abholen, elterliches Engagement in Kita/ Schule etc.). Manche (nicht alle!) entdecken ihr großes Interesse daran, möglichst viel Zeit mit den Kindern zu verbringen und tatsächlich 50% der Erziehung zu übernehmen erst, wenn die Beziehung zur Mutter endet und finanzielle Verpflichtungen entstünden. Das ist traurig, aber nicht unüblich. Dass das Wechselmodell auch nicht für alle Kinder von Vorteil ist, vor allem für kleinere, sollte man ebenfalls beachten. Es ist eine Option die sehr gut sein kann, aber nicht muss. Deshalb ist das Pochen vieler Väterverbände darauf als Standardmodell durchaus kritikwürdig. Davon ab weist der Feminismus schon lange darauf hin, dass das Patriarchat mit seinen Anforderungen und Vorgaben trotz vieler Privilegien einerseits andererseits auch den Männern selbst massiv schadet. Einige Beispiele sind ja im Text genannt. Es müssten alle möglichst an einem Strang ziehen um die Gesellschaft zu verbessern!
zum Beitrag14.05.2018 , 03:22 Uhr
@Hans aus Jena, @Fly "Mutter-Kind-Kuren, mittlerweile gibt es auch Vater-Kind-Kuren, waren und sind eine soziale Errungenschaft"
"Es ist ein Angebot für Bedürftige"
...Das stimmt zwar, aber wenn das Angebot offensichtlich so sehr an den Bedürfnissen der Bedürftigen vorbeigeht, läuft etwas falsch. Habe von anderen Müttern ähnlich negative Berichte über solche Kuren gehört. Dort wie auch in vielen psychologischen Einrichtungen scheint es nicht wirklich darum zu gehen, die Leute zu stärken und zu unterstützen, sondern viel mehr sie nur funktionsfähig zu machen und auf genau den starren, extrem vorgefertigten gesellschaftlichen Kurs zu lenken, der sie überhaupt erst krank macht: erfolgreich auf allen Ebenen (inkl. Erziehung), genügsam in der Partnerschaft, allen zugewandt, fit, fleißig, natürlich auf jeden Fall schlank und am besten immer gut gelaunt. Damit ja niemand an einer/m anecken muss. Furchtbar! Respekt an Frau Riedel für ihre Entscheidung.
@ Hanne: "Aus Erfahrung kann ich sagen, dass viele bei den Freunden und beim Job streichen bzw. Abstriche machen. Und zwar so lange, bis wieder mehr Zeit und das Gefühl dafür da ist"
Den Tenor Ihres Kommentars finde ich leider auch ziemlich katastrophal, denn was Sie einfordern, ist die typische Selbstaufopferung, um nicht zu sagen Selbstverleugnung, die so vielen Eltern, vor allem Müttern, extrem zu schaffen macht. Ganz davon abgesehen, dass viele beim Job gar keine Abstriche machen KÖNNEN, weil sie und ihre Kinder das Geld brauchen, sind Mütter ganz normale Menschen mit legitimen physischen, psychischen, finanziellen und sozialen Bedürfnissen. Dazu gehören u.U. auch berufliche Anerkennung und ganz klar Freunde und Zeit für sich. 15 Jahre kein/kaum Kontakt zu Freunden? Sicher nicht Ihr Ernst.. Ja, Kinder brauchen Zeit&Fürsorge und man kann nicht alle Aktivitäten/ Kontakte in voller Intensität beibehalten. Aber mit Selbstaufgabe und einer ausgebrannten, sich einsam fühlenden Mutter ist auch niemandem geholfen!
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