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Tasia Kohne
Warum geht es in dieser Diskussion überhaupt um das Verhalten der Frauen?
Davon abgesehen: Diese "deutschen Frauen" (was auch immer das heißen mag und unter welchen Kriterien auch immer dieses Label vergeben wird) sind mit Sicherheit auch nicht "wehrlos", wenn sie irgendwo in der Bahn unsittlich angegrapscht werden. Während einer Massage allein in einem separierten Raum, in einer Situation, die grundlegend intim ist, kann das Ausgeliefertsein allerdings schon einmal dazu führen, perplex und im Schock zu erstarren - unabhängig von der Nationalität. WTF?! Ein Mann steckt seinen Finger während einer Massage in eine Vagina und es wird sich gewundert über die (eventuell nicht gewünschte) RE-Aktion der Frau und nicht über die Aktion als solche? Irgendwas läuft wirklich falsch in dieser Herangehensweise.
Vielleicht der wichtigste Punkt: Laut offizieller Statistik erlebt jede 5.Frau und jeder 10. Mann sexualisierte Gewalt, über 95% der Täter sind Männer. Das macht noch lange nicht jeden Mann zum Täter, allerdings fast jede Form von sexualisierter Gewalt zu einem von Männern verursachten Problem. Vielleicht sollte dieser Fakt einmal völlig sachlich zum Diskurs gestellt werden, ohne dass sich Männer dabei angegriffen fühlen, sondern sich aktiv und verständnisvoll einbringen in die Diskussion ohne den Spieß umzudrehen, um eventuell unbegründet auftretende Schuldgefühle auf das Opfer zu projizieren.
In jedem Fall ist die Dunkelziffer, wenn ich nach meinem Freundeskreis gehe, in dem kein Opfer sexueller Gewalt irgendetwas vor Gericht gebracht hat, wesentlich höher.
Was mich zu der Annahme führt, dass höchstwahrscheinlich einige der Betroffenen re-traumatisiert wurden in der Situation. Und diesen Menschen noch einmal das Schuldgefühl-Paket ordentlich aufzuladen, was eh schon schwer genug wiegt und die meisten Betroffenen ein Leben lang quält, ist nicht nur unsensibel und zeugt von mangelnder Empathie, sondern überdem schlichtweg verantwortungslos den Betroffenen gegenüber.
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