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04.03.2018 , 19:11 Uhr
Dass die Moraldiskussion immer ins leere laufen wird, ist ja klar. Dass man bei einer Abtreibung irgendeine Art von Leben tötet, ist es ebenfalls. Fakt ist auch, dass eine "Nachfrage" nach Abtreibungen besteht und auch immer bestehen wird. Das gesellschaftliche Ächten und das Erschweren des Zugangs zu Informationen führt nur zu weiteren Problemen und ist ausserdem zutiefst unsozial gegenüber den betroffenen Frauen, was auch wieder als moralisch verwerflich kritisiert werden könnte.
Ich kann sehr gut mit der "moralischen Schuld" beim Abtreiben bis zu einem gewissen Entwicklungsgrad leben. Andere können es anscheinend weniger...
Aber es kann aus meiner Sicht nur zwei Gründe geben, warum man die jetzige Regelung verteidigt. Zum einen weil es "besser ist als nichts" und die Gegner gleichzeitig wissen, dass ein generelles Abtreibungsverbot nicht durchsetzbar ist. Oder zum anderen, weil man befürchtet, eine neue Regelung wäre noch schlechter.
Da es ja nicht ein Ding der Unmöglichkeit ist zwischen Werbung und Information zu unterscheiden, heisst das, dass es Gegnern der Paragraphenänderung ganz recht ist Ärzte zu kriminalisieren. Und das macht mich ehrlich gesagt ziemlich nachdenklich.
zum Beitrag03.03.2018 , 20:12 Uhr
Biologisch betrachtet ist es grober Unfug zu behaupten, das Leben beginnt mit der Befruchtung der Eizelle. Es mag ein nettes Ereignis im Fortpflanzungszyklus des Menschen sein, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Eine Keimzelle ist nun mal auch Leben, wenn auch in einer latenten Form. Mir wir sich nie erschließen, warum es moralisch ok ist eine unbefruchtete Eizelle abzutöten, sie aber in der Millisekunde nach der Befruchtung einen besonderen Schutzstatus verdient hat. Die "Moral" setzt nun mal da an, ab welcher Entwicklungsstufe wir uns mit dem werdenden Organismus identifizieren. Ich habe zum Beispiel nicht das geringste moralische Problem damit eine Blastocyste abzutöten, egal ob es Leben ist oder nicht. Aber sehr wohl habe ich Probleme damit, wenn jemand einen Fötus in der 30. Schwangerschaftswoche tötet. Und um das wird sich die ganze Diskussion auch immer wieder drehen. Nur mit Biologie hat das überhaupt nix zu tun.
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