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15.02.2018 , 19:46 Uhr
...ein Glück, dass Cowboy mit seinem langen Gewehr für Gerechtigkeit sorgt! Ach so, und dann kriegt man kurz vor Schluss noch die Vergewaltigung des wunderschönen Indianermädchens zu sehen. Von hinten in den Popo. Gesicht in Nahaufnahme. Bäm bäm bäm. Dabei hatte diese doch gerade ihrem muskulösen Navyboy die Treue geschworen, nachdem er sie aus dem Reservat nach California in den Paradiesgarten zu retten gelobte. Rape culture + Exotisierung. Eine Pseudo-Gesellschafts- und Gewaltkritik gedreht und geschrieben von weißen Männern, finanziert von der Hollywood-Vergewaltigungindustrie. Ich sagte es schon, dieser Film ist ein echtes Problem und alle Kritiker (inklusive Bert Rebhandl, FAZ, Christoph Schröder, zeit online), die das nicht kapieren, ebenso.
zum Beitrag15.02.2018 , 19:46 Uhr
Au weia. Ich schließe mich BIGRED an. Ich würde sogar sagen: Dieser Film ist ein echtes Problem. Und Ihre “Kritik” ebenso, Herr Bluth, denn Sie scheinen dies nur wage erahnt zu haben. Müdigkeit, Schneeblindheit, Ignoranz - was genau ist da schief gelaufen? Bis kurz vor Ende habe ich es ausgehalten, dann musste ich den Kinosaal verlassen. Dieser Film besteht aus nichts anderem als rassistischen, sexistischen, paternalistischen Klischees der übelsten Sorte. Wo soll ich anfangen? Ok, ein weißer Mann macht einen Film, der scheinbar gesellschaftskritisch die Behandlung der “native Americans”, vor allem die Gewalt an indigenen Frauen, thematisieren soll. Und er zeigt: einen weißen Trapper-Coyboy-Lone Wolf-Verschnitt, der den ganzen Film über nichts anderes tut, als Frauen, Indigene oder seinem Kind die Welt zu erklären. Dem Arapahoe-Vater des Opfers, wie man trauert (das hat er vom Pfarrer!), dem drogensüchtigen Bruder, dass er die Uni hätte besuchen sollen, der FBI-Agentin, wie man Waffen richtig bedient und Mörder jagt. Übrigens gehören Töchter von Vätern ordentlich beschützt, am besten gleich weggesperrt. Sonst werden sie nämlich sofort zu Opfer, vergewaltigt und ermordet. Wenn Lonley Wolf nicht lecturet, sieht man ihn in schnittigen Einstellungen seinen röhrenden Schneescooter fahren; oder Munition zusammenschrauben (“what are you doing, daddy? Work, son”); oder wilde Tiere jagen oder, ach ja - Frauen und Indianer retten, weil diese das nicht selber können. Die blonde FBI-Agentin, dargestellt als abwechselnd frierend, überfordert oder kurz vorm Heulen, hat nämlich leider gar nichts unter Kontrolle, weder ihre permanent entgeisterten Gesichtszüge noch ihre Waffe. Daher ist sie auch ständig auf Hilfe, Ratschläge und das Geballere des weißen Jäger-Cowboys angewiesen. Dieser ist es dann auch, der den Täter schnappt. Was folgt ist eine triefende Szene, in der New Old Shatterhand als selbstgerechter Richter auftretend pathetisch Rache übt. Selbstjustiz als Heldentat...
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