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27.12.2017 , 12:49 Uhr
Mir ist, bei völligem Verständnis für berechtigte Sehnsüchte nach gesellschaftlicher und ökonomischer Besserung, nicht klar, wo Sie in einem religiösen Fundamentalismus mit politischem Totalitätsanspruch Begriffe von Emanzipation und Gerechtigkeit zu erkennen vermögen, die aus der Perspektive einer religiös und weltanschaulich pluralistischen Gesellschaft anschlussfähig wären. Eine Rebellion, die Gerechtigkeit als wortwörtliche Befolgung des sakrosankten Schriftworts und Emanzipation als Freiheit zur Befreiung von der Freiheit definiert, ist mit demokratischen Gesellschaftswerten ihrer ideologischen Substanz nach wohl unvereinbar.
Wie beispielsweise wollen Sie für Glaubensfreiheit eintreten gemeinsam mit eben jenen, die eine Freiheit des Glaubens ablehnen? Das Gleiche gilt, um nur einige Beispiele zu nennen, für die Gleichstellung der Geschlechter und sexuellen Orientierungen, säkulare und kritische Bildung, einen auf vernünftiger Verhältnismäßigkeit aufbauenden Rechtsstaat, freie Meinungsäußerung und die Möglichkeit, gesellschaftliche Normen und Regeln unabhängig von religiösen oder politischen Dogmen auf demokratischem Wege zu ändern. Dementsprechend offenbart sich kein (im übrigen wünschenswertes) produktives Kritikverhältnis muslimischer und westlicher Weltsichten im geteilten Diskurs, sondern eine grundlegende Antinomie von radikalem Salafismus und liberaler Demokratie.
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