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21.10.2017 , 18:07 Uhr
Die Darstellung Kenyattas als Wirtschaftsfreundlich, Odigas als dagegen, ist inkorrekt. Odinga war Vizepräsident von 2002 bis 2013, und hat gemeinsam mit Präsident Kibaki
Großprojekte wie die gerade in Betrieb genommene Bahnstrecke von Nairobi nach Mombasa initiiert. Diese ist Teil der Agenda 2030, in deren Rahmen der Grundstein mehrerer moderner wirtschaftlicher Großprojekte gelegt wurde.
Weiterhin war er maßgeblich an der Durchsetzung demokratischer Reformen beteiligt. Hier ist insbesondere das Konzept der "Devolution" zu nennen, welches den einzelnen Counties mehr Autonomie zugesteht. Dank dieser Autonomie kam es in den letzten Jahren zu einem bemerkenswerten Ausbau der Infrastruktur, auch deutsche Firmen sind neben den allgegenwärtigen Chinesen am Straßenbau beteiligt.
Es sind die Reformen, welche die Luo, aber auch andere Stämme nun vehement verteidigen. Kenyatta hat gerade erst neue Gesetze erlassen, die ihn im Fall des Wahlboykottes fast automatisch zum Präsidenten ernennen. Durch diese Rückbildung demokratischer Strukturen fürchten viele einen Rückfall in Zeiten der Diktatur, wie unter Arap Moi.
Erschreckend ist, dass auch EU Wahlbeobachter der aktuellen Wahlkommission bescheinigen, sie würde gerechte Wahlen gewährleisten. Das ist unglaublich, da gerade erst eine der leitenden Wahlkommissarinnen in die USA geflohen ist (Roselyn Akombe). Sie erhielt Todesdrohungen, und hat die Kommission als zutiefst gespalten und einseitig Kenyatta-Treu beschrieben. Auch der Präsident der Kommission, Chebukati, hat Einmischungen bemängelt und zugegeben, dass eine glaubwürdige Wahl aktuell kaum möglich ist. Er kann mangels zweiter Staatsbürgerschaft jedoch nicht fliehen.
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