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12.07.2023 , 10:00 Uhr
Ich habe ziemlich viele Freunde und Bekannte aus der Uni, die Lehramt studiert haben. Deren Erfahrung deckt sich weitestgehend mit den Kommentaren hier, ob sie jetzt das Referendariat erfolgreich beendet oder abgebrochen haben. Meine darauf basierende Meinung: Es gibt in der Lehramtsausbildung drei Phasen, die de facto (!) nichts miteinander zu tun haben. Studium (inkl. Praktika), Referendariat und der (Anfang des) Schuldienstes. Das Referendariat wird von allen als Disziplinierungsprogramm mit hohen Unsicherheiten beschrieben. Mehrere Parteien (Hauptseminarleiter, Fachseminarleiter, Schulleitung, Kollegen) bestimmen über dich, wollen teilweise gegensätzliches von dir und haben dann oft sehr genaue Vorstellungen davon, wie eine Lehrer(in) sein soll. Niemand von meinen Freunden sagte, die Kinder sein das Problem und der Stressfaktor. Einer meiner Freunde ist Reservist – er hat das Ref. dann einfach so genommen, wie man manchen Unsinn beim Bund genommen hat. Hat sich nicht aufgeregt, „Jawohl“ gesagt und Augen zu und durch. Man weiß ja, dass man später die Dinge anders/besser machen kann. Das ist zwar eigentlich keine gute Lösung für die allg. Probleme in der Institution Schule, aber als persönliche Strategie verständlich. Als „fertiger“ Lehrer verschieben sich dann die Probleme her auf die Schüler, Eltern und die Bürokratie, wenn man Pech hat, noch auf die Schulleitung. Das Arbeitspensum ist etwas geringer als im Ref. (35-50 h/w, statt 45 - 65 h/w) und andere Personen können nicht so leicht die Biografie versauen. Dadurch nimmt der Stress deutlich ab. Als angestellter Lehrer oder Lehrerin kann man übrigens auch einfach mal kündigen, eine neue Stelle antreten und damit ein ungünstiges Kollegium oder eine Schulleitungen loswerden … . Ein unterschätzter Faktor in der Diskussion „Verbeamtung“.
zum Beitrag03.05.2023 , 08:34 Uhr
Wie so oft ist es eine Frage des gegenseitigen Respektes. Man fragt einfach, ob der Hund stört und wenn ja, geht man einfach wo anders hin. Wir möchten anderen Menschen nicht den Tag verderben, insbesondere wenn sie eine Allergie haben. Wer mit Hund unterwegs ist, kann/sollte einfach einen Maulkorb anziehen und das Problem mit der tatsächlichen oder subjektiven Gefahr für alle hat sich erledigt. Was den Preis angeht – ja Fernzüge, aber im Nahverkehr kann ich (NRW) mein „Geviech“ auch so mitnehmen. Um vielleicht auch mal ein politisches Argument ins Feld zu führen – wir sind doch hier bei der taz (?): Für viele Menschen, gerade in prekären Lagen, ist der Hund ein wichtiger sozialer Bezugspunkt. Denen den ÖPNV zu verschließen, halt ich für schwierig und unangemessen. (Jaja, Leute aus prekären Lagen rausholen … ; aber trotzdem.)
zum Beitrag11.08.2020 , 20:55 Uhr
DANKE für Ihren Beitrag, der auch mal Grautöne kennt. Ihr Wunsch nach dem Blick über den Tellerrand mag erfüllt werden ...
zum Beitrag11.08.2020 , 20:49 Uhr
@: Normalo: "Normalfall" im Sinne von "in der meisten Zeit" anders als staatliche Ordnung. Funktioniert auch, nur gewalttätig (und damit in meinen Augen schlechter). Nun gut, wenn sie meinen "Der Weg der Geschichte" ist schon geschrieben und es gibt das nur eine Richtung, na gut, dann kann ich nix machen ... .
zum Beitrag11.08.2020 , 20:33 Uhr
Nee, ich bin für die staatliche Ordnung, falls das nicht deutlich geworden ist. Ich möchte nur daran erinnern, dass es durchaus nicht einzige Form menschlichen Zusammenlebens ist. Von "besser = früher" ist in der Tat Blödsinn, auch wenn die Menschheit offensichtlich überlebt hat. In Ordnungen, die auf Ausgleich basieren, sind wahrscheinlich gewaltätiger. Besser geht immer, viel schlimmer aber auch.
zum Beitrag11.08.2020 , 12:05 Uhr
Etwas ist aber weder im Artikel noch in den Kommentaren bis jetzt aufgegriffen worden, obwohl im Artikel darauf Bezug genommen wird: Polizei/das Gewaltmonopol ist in den USA doch sehr verschieden organisiert als in Deutschland. Das ist keineswegs banal oder Klugscheißerrei. Ein großer Teil Polizei(en) ist in den USA lokal organisiert. Klar kann man dann dort „einfacher“ Mal eine städtische Polizeibehörde auflösen und neu aufbauen. Das dient aber nicht als mögliches Vorbild für Deutschland, wie im Artikel angedacht. Dieses Lokale, vor allem auch der Polizei, ist fest im Selbstverständnis der amerikanischen politischen Kultur verankert. Polizeichefs werden oft gewählt, teilweise wird im Stadtrat stark in die Polizeiarbeit hineingewirkt bis zu Fragen, wie viele Streifen soll es geben, etc. Deshalb ist es auch so ein Skandal, dass Trump „Bundestruppen“ schickt. In Frankreich oder Deutschland interessiert es erstmal niemanden, wenn Polizei aus anderen Gegenden kommt.
So gesehen ist auf eine gewisse Weise die Idealvorstellung des Artikels, Dinge lokal in den Gemeinden zu regeln, Teil des amerikanischen Selbstverständnisses. Das finde ich im Prinzip sehr gut, das gegenseitige Verhältnis Staat – Bürgerschaft – Polizei ist idealerweise ein egalitäres. Was heißt das jetzt? Ich habe keine einfache Antwort, ich stelle aber fest, dass dies in vielen Gemeinden funktioniert, es in anderen Gemeinden Jahrzehnte lang haarsträubend schiefläuft.
zum Beitrag11.08.2020 , 12:04 Uhr
Auch von mir: Danke für den Artikel! Das, was wir eine moderne staatliche Ordnung nennen, ist ohne Gewaltmonopol (sprich: Polizei) schwerlich denkbar. Das heißt, will man das Gewaltmonopol abschaffen, ist man mittelbar, ob man will oder nicht, auch für die Abschaffung eines zentralisierten Gesundheit- und Sozialsystems, einer allgemeinen Rentenversicherung, der Organisation von Schulen, Eisenbahn, moderner Justiz ja und natürlich auch der Institution Eigentum in der heutigen Form. Geht das? Ja klar! Es ist der historische „Normalfall“, zeitgenössische Beispiele, wie schon genannt, gibt es zuhauf. Sind/Waren diese sozialen Ordnungen gewaltärmer? Da antworten die meisten Personen, die sich mit dem Thema beschäftigen, mit einem „vermutlich (!) nicht“. Auch diese Position ist hier schon umfassend dargelegt worden, sie ist auch meine. Man mag nur nochmal relativierend darauf hinweisen, dass auch in diesen Ordnungen keineswegs ständiges Töten an der Tagesordnung ist. Das ist nicht zwangsläufig „die Hölle auf Erden“, wie sich doch mache her konservative Menschen sich das vorstellen.
zum Beitrag18.06.2020 , 15:04 Uhr
Hallo Frau Apin,
vielen Dank, dass Sie uns diese Schwarze Sichtweise übersetzt haben. Das ist ein großer Gewinn. Ich habe eine Nachfrage: Hat Herr Sanderlin (Polizei)offiziere (Lt. aufwärts) oder allg. Polizisten/innen ausgebildet? "officer" sind ja nicht zwangsläufig "Offiziere" ... . Könnten Sie das klarstellen, soweit möglich. Das hätte ja auch inhaltliche Konsequenzen. Danke!
zum Beitrag20.05.2020 , 10:05 Uhr
Ich muss mir mal auf dem Desktop eine Vorlage machen ... . Meinungsfreiheit bedeutet, dass man zwar (fast) alles in der Öffentlichkeit sagen kann, aber keineswegs, dass man sich jeden Käse anhören muss. Nochweniger muss man das dann so stehen lassen als "ist halt auch nur eine andere Meinung". "Wurstkaisers" Vergleich trifft es schon ganz gut.
Zu mangelder Kritik der taz an der Regierung: Kritik äußert sich nicht durch die Ablehnung jedes Handeln der Regierung. Wer meint, dass ALLES, was die Regierung sagt und tut, "falsch" ist, nur weil es "die Regierung" sagt, ist nicht besser als die Gegenseite.
zum Beitrag20.05.2020 , 09:38 Uhr
Herr Kreutzfeld hat in der Tat einen wichtigen Punkt getroffen. Die Maßnahmen sind "Ofer" ihrer eignen Erfolgs. Das haben sie mit Impfungen gemein. Wenn man es so sieht, ist es wohl kein Zufall, dass sich auch Impf-Gegner auf diesen Demonstrationen finden.
Die meisten Menschen halten sich an die Maßnahmen, viele helfen auch solidarisch. Jeden um uns rum als Egomanen zu bezeichnen, ist fehl am Platz. Nebenbei: Auch die Demonstrierenden glauben, dass sie sich für andere einsetzen, womit sie sich meines Erachtens aber irren.
zum Beitrag06.09.2017 , 18:36 Uhr
Auch wenn ich den Ton („Blockwart“, „rotbraunen Querfront “) mancher nicht teile, muss man auch für die Sozialwissenschaften festhalten, dass man diese immer auch für militärische Zwecke nutzen kann. Man hat doch oft den Eindruck, dass dies von manchen, wenn auch nicht von allen, leicht übersehen wird und den MINT-Fächern in die Schuhe geschoben wird. Untersuchungen über eine soziale Ordnung in einem nordafrikanischen Land oder über Methoden der Gruppenbildung lassen sich sowohl militärisch als auch zivil nutzen, ohne dass man dies vorher voraussehen kann.
Man mag jetzt Einwänden, dass eine Zivilklausel zumindest die öffentliche Debatte über Krieg und Frieden beeinflusst. Das stimmt. Wenn man aber darüber hinaus Einfluss auf den Erhalt von Frieden haben möchte, muss man den mühsamen Weg in die Parlamente gehen. Über Zivilklauseln Kriege zu verhindern und Aufrüstung zu stoppen, ist – bedauerlicherweise – eine naive Vorstellung und beruht auf falschen Annahmen und zwar auch, wenn die Universitäten ihre Selbstverpflichtungen einhalten würden.
zum Beitrag15.08.2017 , 20:24 Uhr
Und da sind wir wieder: Die israelische Armee ist (wie) die Wehrmacht oder, je nach Geschmack, die Waffen-SS. Haben wir es nicht alle gewusst? Schließlich wollte auch die Résistance (vor 100 Jahren?) nach Deutschland einsickern, Zivilisten in Discos (pardon: Biergärten) in die Luft sprengen und alle Deutschen zurück in die Ostsee treiben.
Ein Glück hat der WDR die Doku nicht in Auftrag gegeben, sonst dürfte man sich jetzt von Schönenborn nochmal „journalistische Standards“ erklären lassen, weil das jetzt gute Arbeit war. Eigentlich hat der erste Kommentar von Uruguay 1:0 unter diesem Artikel alles gesagt: „Doppelstandards, Delegitimierung, Demonisierung...“. Oder auch: „Wehrhafte Juden sieht man nicht gern“.
Auch wenn ich der Meinung bin, Israel muss sich wehren, gilt mein Mitgefühl auf einer persönlichen Ebene jedem Angehörigen eines Getöteten. Das ist dann aber fern ab jeder Politik oder Geschichtsbewusstsein.
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