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18.11.2025 , 20:53 Uhr
Ich bin absolut dabei: es wär ein Geschenk an den Schwarzmarkt, wenn die Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis wieder eingeschränkt würde. Das mit den 0.1% habe ich später auch gelesen, wobei die Schätzungen vom Gesamtkonsum die da zu Grunde gelegt wurden, vermutlich auch etwas übertrieben sind.
Die Rolle des Privatanbau konnte bisher nicht gemessen werden, ich würde aber stark davon ausgehen, dass hier einiges mehr produziert wird, als in den Anbauvereinigungen.
Und "social supply" ist illegal ja, aber deshalb habe ich die Frage nach den Zielen gestellt, und hier macht es meiner Meinung nach großen Sinn sich auf..
- weniger Geld für organisierte Kriminalität - weniger Kontakt zu organisierter Kriminalität (auch seitens Jugendlicher) - weniger Gefahr von verunreinigten / gestreckten Blüten
..zu konzentrieren. Und vieles spricht dafür, dass die Entkriminalisierung hier große Schritte hin zu diesen Zielen geschafft hat.
"Der Schwarzmarkt brummt" erscheint mir also eine unsinnige und der Sache schädliche Aussage.
zum Beitrag17.11.2025 , 21:09 Uhr
Die Frage ist letztlich doch was das Ziel des "Schwarzmarkt zurückdrängen" ist. Mein Ziel wäre hier:
- der organisierten Kriminalität Geld entziehen - weniger Kontakt von Konsumenten mit organisierter Kriminalität, geringere Wahrscheinlichkeit mit anderen Drogen in Kontakt zu kommen - weniger gefährliche Streckmittel im Cannabis
Wenn man die Ziele vor Augen hat, muss es vielleicht gar nicht sein, dass alle 5 Millionen, größtenteils Gelegenheitskonsumenten, sich in Anbauvereinigungen versorgen. Ich stell mal die These auf, dass ein sehr sehr großer Teil dieser 5 Millionen sich eh nie selbst Cannabis kauft, sondern halt bei Freunden oder auf Partys mitkonsumiert.
Deshalb habe ich in meinem andren Kommentar auch Anhand der konsumierten Mengen gerechnet, und hier lässt sich abzeichnen, dass schon ein sehr großer Teil des in Deutschland bezogenen Cannabis nicht mehr aus organisierter Kriminalität stammen dürfte. Allein die 100 Tonnen medizinisches Cannabis pro Jahr, sollten schon 25-50% des Marktes abdecken. Anbauvereinigungen und Eigenanbau einen weiteren Teil. Der Großteil der Konsumenten wird also zumindest auf den "Graumarkt" über Freune zurückgreifen. Die Ziele sind nicht fern.
zum Beitrag17.11.2025 , 20:08 Uhr
Der Witz ist, da fehlt gar nicht mal so viel. Nehmen wir mal den an, dass in Deutschland 200 Tonnen Cannabis pro Jahr konsumiert werden. Der Hanfverband schätzt 200-400.
1. Jahreskonsum in Deutschland: 200 Tonnen = 200.000 kg = 200.000.000 g
2. Produktionskapazität einer Anbauvereinigung: 500 Mitglieder × 50 g/Monat = 25.000 g/Monat = 25 kg/Monat → pro Jahr: 25 kg × 12 = 300 kg/Jahr
3. 340 Anbauvereinigungen: 340 × 300 kg = 102.000 kg/Jahr = 102 Tonnen/Jahr
4. Marktanteil: 102 t / 200 t = 0,51 → 51 %
-> Das wäre bei Vollauslastung aller Vereinigungen. Aber hey, selbst wenn es nur die Hälfte wär.. das ist schon mal ein ganzer Brocken weniger Geld an das organisierte Verbrechen?
Und wenn wir davon ausgehen, dass nochmal genauso viel durch Eigenanbau abgedeckt wird, dann sind die 90% legale Quellen die in Umfragen angegeben wurden gar nicht so unrealistisch - und eigentlich sollte man doch komplett abfeiern, dass der organisierten Kriminalität hier schon ne gute Milliarde Umsatz entzogen wurde.
Oder was versteh ich falsch?
zum Beitrag17.11.2025 , 19:52 Uhr
Liebe taz. Ich verstehe nicht, warum ihr hier auf den "der Schwarzmarkt brummt"-Zug aufspringt, ohne dass ihr dafür andere Belege habt, als dass es noch nicht genug Anbauvereinigungen gibt.
Und auch dieses Argument ist meiner Meinung nach nicht so stark, wie es hier vorgetragen wurde. 340 Vereine, könnten theoretich über 150.000 Konsumenten versorgen.
Und in Umfragen haben nur noch 36% der Konsumenten angegeben gelegentlich aus illegalen Quellen zu kaufen. Nur noch 10% beziehen komplett aus illegalen Quellen. nur noch 1% (vor Entkriminalisierung 13% aus "zwielichtigen Quellen").
Darüber hinaus ist davon auszugehen, das die stärkeren Konsumenten auch die ersten sind, die sich durch Eigenanbau oder Vereinigung versorgen. Daraus müsste man doch schliessen, dass der Schwarzmarkt schon massiv unter der Entkriminalisierung leiden müsste.
Warum wird das hier nicht ebenfalls erwähnt? Wenn ihr da journalistisch etwas dagegen zu halten habt, dann würde es mich sehr freuen darüber zu lesen.
zum Beitrag17.11.2025 , 19:47 Uhr
Danke, das frag ich mich auch. Gestern erst gelesen, dass 90% der Konsumenten meistens ihr Gras aus legalen Quellen beziehen, und nur noch 36% überhaupt gelegentlich aus illegalen. Und nur noch 1% start 13% vor Entkriminalisierung aus zwielichtigen Quellen. Ich verstehe jede Kritik an der Bürokratie gegenüber Anbauvereinigungen, aber ich kann nicht nachvollziehen warum die Taz hier auf den "Der Schwarzmarkt brummt"-Zug aufspringt. Solche Aussagen helfen am Ende nur denen, die das Gesetz komplett zurückdrehen wollen.
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