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23.03.2014 , 02:33 Uhr
Hallo zusammen,
ich möchte hier auch mal meinen Hut in die Runde werfen, da ich erstens als studentische Aushilfe bei einem Blutspendedienst arbeite, zweitens selbst regelmäßig spende und drittens homosexuell bin.
Ich kenne den Fragebogen unserer großen Uniklinik sehr gut und bei uns ist noch nicht mal die fragwürdige Änderung von Homo-/Bisexuell zu MSM angekommen. Das ist aber auch egal, da ich eben NICHT denke dass die Änderung dieses Begriffes den Fokus auch nur um einen Nanometer von der Risikogruppe zum Risikoverhalten verschiebt. Unter Generalverdacht steht weiterhin eine komplette Gruppe und das ist schlicht und ergreifend Diskriminierung und nichts anderes.
Dass auch schwule Männer in der Lage sind Kondome zu benutzen scheint weder in unserem Institut, noch sonst irgendwo jemandem aufzugehen.
Mittlerweile liegt im Übrigen das oft zitierte Nachweisfenster für HIV mit einer PCR, die wir bei jeder Spende durchführen, bei 9,6 Tagen. Ein weniger kostspieliger Antikörpernachweis hat immer noch eine relativ kurze Nachweisgrenze von 10 Wochen. Daher ist es mir völlig unbegreiflich warum folgendes Szenario noch nicht längst gängige Praxis ist:
Im Fragebogen die Frage: "Hatten sie innerhalb der letzten 14 Tage (PCR)/ 3 Monate (Antikörper) ungeschützten Sexualverkehr?
Bei Ja wird im persönlichen Gespräch nach dem Zeitpunkt dieses Sexualkontakts gefragt und der Spender für die zwischenliegende Zeit bis zum Erreichen der sicheren Nachweisgrenze zurückgestellt und dann zu einer Blutuntersuchung einbestellt. Ist der Test negativ, darf er wieder ganz normal spenden, ist er positiv wird er ausgeschlossen.
Fazit: Ich werde weiter spenden, weiter lügen, da ich weiß was ich mit meinem Körper tue, keinen ungeschützten Sex habe und nicht einsehe, dass jeden Tag Menschen an Anämie versterben müssen, weil ein paar verquaste Wissenschaftler es nicht hinbekommen einen adäquaten Fragebogen zusammenzustellen.
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