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01.12.2016 , 22:12 Uhr
Nochmals, etwas auch mal kritisch zu betrachten (Bsp. nach dem Ansatz der Critical Whiteness), heißt doch nicht, dass es dann sogleich untersagt wird. Es heißt aber durchaus, mal seine Position zu hinterfragen auch wenn das manchmal unbequem ist.
Es ist leider nunmal so, "dass in einer gleichberechtigten Gesellschaft noch lange keine Chancengleichheit besteht" (Doris Akrap). Es hilft erstmal wenig, nur zu sagen "wir sind alle gleich" weil wir auf verschiedenen Machtpositionen agieren und die Zugänge dazu, wie auch die begrenzenden Strukturen eben nicht für alle Menschen gleich sind.
Faschingskostüm oder Musik oder Essen, was auch immer. Mach was du willst, aber reflektiere auch ab und zu, aus welcher Position du auf diese spezifische Art und Weise handelst. Und sei nicht beleidigt, wenn andere sich diskriminiert fühlen könnten...
zum Beitrag30.11.2016 , 18:24 Uhr
Warum scheint es manchmal nicht möglich bei manchen Themen differenzierte Einwände einzubringen? Es ist richtig hier Kritik zu äußern, gerade unter dem Vorwand von "Critical Whiteness" wird unter Umständen zu schnell etwas verurteilt, was es genauer zu Betrachten gilt, auch hier gibt es abstruse Formen.
Aber es ist meiner Meinung nach absolut falsch, deshalb diesem Ansatz generell seine Berechtigung abzusprechen und ihn zu verkürzen, wie es hier teilweise leider gemacht wird.
Das ist keine sachliche Auseinandersetzung und ich denke, das verkennt den eigentlichen Anspruch, ein kritisches Bewusstsein für bestehende Machtstrukturen zu schaffen, diese aufzuzeigen und, so es möglich ist, neu auszuhandeln.
Das heißt nicht, dass sich niemand als "Indianer" verkleiden darf oder die Entscheidung mit stichhaltigen Argumenten begründet werden muss, oder darum in welchem Namen du schreibst – vielmehr, dass du dir vielleicht kurz darüber Gedanken machen solltest, aus welcher Position du auf was für Stereotype zurückgreifst und woher diese kommen. Und warum beziehst du dich überhaupt darauf, ist es nötig, dieses weiter zu produzieren?
Das heißt nicht, dass alles verboten wird, oder grau und öde.
Aber
Wenn du beispielsweise ein "Indianerkostüm" trägst. Was ist denn überhaupt ein "Indianer" und wie wird dieser denn dargestellt? Und wenn du nun anfängst, die deine Haut rot anzumalen und in einer deiner Meinung nach passenden komischen gebrochenen "Indianersprache" zu sprechen und "Wullullullu"-brüllend um das Lagerfeuer tanzt? Oder der lustige "Mexikaner" mit Sombrero, dickem Schnauzbart und Tequila, oder alberne der "Chinese" mit gelber Haut und mandelförmigen Augen, der das "R" nicht aussprechen kann – das sorgt für Stimmung – oder etwa nicht? Wo die Grenze ist, muss immer wieder diskutiert werden und es sollte möglich sein, diese Stereotype und Bilder, die hier verwendet und gefestigt werden zu kritisieren.
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