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19.03.2014 , 14:15 Uhr
Aus der Beratungsarbeit mit Opfern und Tätern häuslicher Gewalt habe ich den Eindruck, dass das traditionelle Bild vom Täter, der „das Gefühl hat, er habe Anspruch auf Gehorsam“ nur einen Teil der vielen Gewalterfahrungen erklärt. Die Fälle häuslicher Gewalt, mit denen wir in den Beratungsstellen zu tun haben, reichen von systematischer, auf Macht und Kontrolle abzielender psychischer und physischer Gewalt bis hin zu Gewaltausbrüchen, die ausschließlich in eskalierenden Streitsituationen stattfinden. Letztere überwiegen gerade in der offenen Beratung deutlich. Keine dieser Formen von Gewalt ist ausschließlich männlich, Gewalt wird aber sicherlich häufig von Frauen als bedrohlicher empfunden als von Männern. Zudem ist bei Männern die Hemmschwelle, Hilfe als Opfer häuslicher Gewalt in Anspruch zu nehmen, noch sehr hoch.
Es geht nicht darum von Männern ausgeübte, auf Macht und Kontrolle abzielende Gewalt gegen Frauen kleinzureden. Wenn wir aber das Bild häuslicher Gewalt auf diese Form verengen, riskieren wir, dass wir mit unseren Hilfsangeboten viele nicht erreichen, die die Hilfe dringend bräuchten.
Volker Wallmeroth, Vantaa, Finnland
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