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06.09.2018 , 14:32 Uhr
Ja, RWE muss wieder aufforsten, was an der Sophienhöhe auf der gegenüberliegenden Seite des kilometergroßen Baggerlochs auch schon geschieht. Leider ersetzt eine solche künstliche, menschengemachte Aufforstung mitnichten einen über Jahrtausende urgewachsenen Wald, wie es der Hambacher Forst ist. 300 Jahre alte Eichen und Buchen wachsen nicht über Nacht nach, außerdem lassen sich die über tausende von Jahren entstandenen Bodenstrukturen schlicht nicht ersetzen. Gleiches gilt im übrigen auch für die umliegenden, ebenfalls über Jahrtausende gewachsenen, äußerst fruchtbaren Ackerflächen. Nicht nur die Abholzung der Bäume, auch die Zerstörung der umliegenden Fläche ist für die Natur eine Katastrophe und somit auch für uns Menschen. Ganz zu schweigen von den Zwangsenteignungen, die in dem Gebiet lebende Menschen seit Jahrzehnten über sich ergehen lassen müssen..
zum Beitrag03.01.2017 , 15:15 Uhr
Also ich kann natürlich nur für mich selber sprechen, aber mit dem Verschmelzen der Kulturen meine ich nicht, dass bei dem ganzen ein Einheitsmensch heraus kommen soll, im Gegenteil, sondern dass jeder Mensch die Freiheit haben soll, der Mensch zu sein, der er sein möchte und sich dementsprechend auch kleiden darf, wie er möchte. Hierbei sollte es meiner Meinung nach völlig egal sein, welcher Ethnie er angehört, wo und von wem er geboren wurde sagt schließlich nichts darüber aus, mit welcher Kultur/mit welchen Werten er sich identifizieren kann. Wenn ich meinen Federschmuck trage, bringe ich zum Ausdruck, dass mir die Kultur der amerikanischen Ureinwohner wichtig ist, dass ich verachte, was 'weiße' Einwanderer ihr angetan haben und immer noch an tun. Ich möchte diese Kultur beschützen und bewahren. Den Kritikpunkt der kulturellen Aneignung würde ich verstehen, wenn das ganze nur eine kleine modische Spielerei wäre, doch seit ich als kleines Mädchen das erste Mal von ihrer Kultur hörte (ausführlicher, als aus einem Kinderbuch), kann ich mich mit ihren Werten identifizieren und wünsche mir, dass unsere Welt sich mehr nach ihnen richtet, was ich auch durch mein eigenes Handeln versuche in die Tat umzusetzen. Dass mir nun ausgerechnet dieser Audruck meiner Begeisterung für eine entfernte Kultur als rassistisches Verhalten ausgelegt wird, erschüttert mich zutiefst und unfair finde ich es auch.
Ich finde es zudem unglaublich, wie offen rassistisch ausgerechnet hier Bezeichnungen wie 'weiße' verwendet werden. Es ist in die eine Richtung nicht weniger rassistisch, als in die andere. Und wenn 'weiße' Dreads tragen, dann tun sie das in der Regel, um genau solche nichtssagenden, diskriminierenden Betitelungen (in beide Richtungen) aufzulösen.
zum Beitrag28.12.2016 , 01:51 Uhr
Teil 2
Das besondere an dem Essen dort war im übrigen nicht, dass es aus vielen Kulturen stammte, dass tut es auf jeder anderen Fressmeile auch (hier beschwert sich im Übrigen auch kaum jemand über überwiegend weiße Bedienungen), sondern dass alle Stände komplett vegetarisch ausgelegt waren, aber das ist nebensächlich.
Worauf ich hinaus möchte: die allermeisten Fusionist_inn_en wollen einen positiven Wandel erzeugen, wollen, dass die Kulturen der Welt miteinander verschmelzen und es egal ist, welcher Ethnie man angehört, weil wir alle eins sind, die Hauptsache ist, das man friedlich gesonnen ist. Das ist der Geist des Festivals und genau das drücken wir mit unserem Erscheinungsbild aus. Wir sind die Hippies der Neuzeit und stehen für Friede, Liebe und Gerechtigkeit. Etwas anderes in unserem äußeren Erscheinen zu sehen, zeugt von äuerster Verbitterung und außerdem einer ziemlich rassistischen Einstellung. Wer in einem 'weißen' Federschmuckträger eine 'Karikatur' sieht, hat noch nicht verstanden, dass er selber es ist, der den 'Rassengedanken' sehr präsent in seinem Kopf stecken und offenbar ein Problem damit hat, oder etwas unnatürliches darin sieht, wenn sich Kulturen vermischen.
Nichts ist rassistisch daran, sich mit anderen Kulturen zu identifizieren und dies zum Ausdruck zu bringen. Dass das überhaupt zur Diskussion steht. Haben diese sogenannten Linken nichts besseres zu tun als gegen Gleichgesinnte zu schießen?
zum Beitrag28.12.2016 , 01:50 Uhr
Teil 1
So. Also. Ich bin gemeint, unter anderen. Ich war dieses Jahr das erste Mal auf der Fusion. Ich bin äußerlich das, was gemeinhin als 'weiß' bezeichnet wird. Ich trage seit ca 5 Jahren eine Dreadlock in meinen braun-blonden Haaren. Ich besitze einen Federschmuck (dezentes langes Band mit je einer Feder am Ende), den ich auf einem Hippymarkt auf Ibiza erstanden habe. Diese Federn trug ich auch auf der Fusion im Haar. Ich trage auch ein Palästinensertuch als Schal.
Den besagten Artikel im Missy Magazin habe ich dank euch auch im Sommer gelesen. Und ich kann es schlichtweg nicht fassen. Was einem hier unterstellt wird, ist höchstgradig beleidigend. Es ist rassistisch mir und meinen Freunden und allen anderen Festivalbesuchern gegenüber. Uns pauschal als 'weiß' zu bezeichnen, rassistischer geht es kaum. Kleines Beispiel dazu: Mein Großvater stammt aus Syrien, ich habe also arabische Wurzeln. Gleichzeitig habe ich grüne Augen und braun-blondes Haar, meine Haut ist hell. Kaum einer der mich bisher kennen gelernt hat, hätte jemals vermutet, dass einer meiner Großväter 'nicht-weiß' wäre. Was sollen also diese lächerlichen oberflächlichen Betitelungen. Da wird mir schlecht.
Des weiteren kleide ich mich, wie ich mich kleide, um zu demonstrieren, auf wessen Seite ich stehe. Zum Teil drücke ich damit auch aus, dass ich mich mit den Ansichten der jeweiligen Kultur identifiziere und mir wünsche, dass ihre Werte in unsere Gesellschaft adaptiert werden (Symbole der amerikanischen Ureinwohner), weil ich der Überzeugung bin, dass auf ihren Grundsätzen ein System entstehen kann, das den Menschen erlaubt in Friede, Gerechtigkeit und im Einklang mit der Natur zu leben. Es hat rein gar nichts rassistisches an sich, wenn ich zum Ausdruck bringe, mit welchen Kulturen ich mich identifiziere, ganz im Gegenteil. Ich bin auch keine Karrikatur, ich bin ein Mensch, der versucht einen Wandel herbei zu führen, so wie etliche andere Besucher gerade des 'Fusion' Festivals auch.
zum Beitrag16.07.2016 , 21:54 Uhr
Hallo! Wissen Sie was witzig ist? Ich war auf eben jener Fusion dieses Jahr und ich habe mehrmals geäußert, dass ich nicht glaube auf dem Festival jemand treffen zu können, der nicht chillig ist. Nun erfahre ich im Nachhinein, dass es durchaus möglich gewesen, wäre ich Ihnen über den Weg gelaufen. Ich war mit einer größeren Gruppe dort und stellen Sie sich vor, das waren zu einem großen Teil keine Kartoffeln. Bei uns gab es blonde Dreads, Federn im Haar und einer hatte auch ein Einhornkostüm. Und stellen Sie sich vor, unsere Gruppe ist stetig gewachsen. Fusion eben. Aber ich versteh Sie schon, eine Woche vor der Bachelor Abgabe, kann man nicht chillen, zumindest, wenn man noch nicht fetig ist. Schade nur, dass Sie ihr unchilliges Festivalerlebnis nicht mit Ihren Freunden verarbeitet haben, sondern mit der Reichweite des Internets lieber all jene FestivalbesucherInnen kränken, die auf dem Festival Spaß hatten.
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