Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
23.04.2016 , 22:33 Uhr
Ist hier Einer auf die Propaganda des marokkanischen Gesundheitsministeriums hereingefallen? Auch dort wurden die streikenden MedizinstudentInnen als "künftige Elite-Angehörige" ("fils de riches") diffamiert. Dabei sind Ärzte im öffentlichen Sektor in Marokko Mittelstand (die Gehaltstabellen können eingesehen werden). Das Eingangsgehalt für angehende Fachärzte liegt bei 4000MAD (etwa 400 Euro), wenn sich der/die Betreffende verpflichtet, eine bestimmte Zeit (8Jahre) mit dem Staat zu arbeiten, gibt es doppelt so viel (etwa 750 Euro). Es dauert lange, bis ein Krankenhausarzt über 2500 Euro hinauskommt.
Beim gepanten "Zivildienst" der Mediziner ging es, genauso wie bei den Lehramtsstudenten, um Stellenstreichungen und Privatisierung.
Zudem war die Massnahme ungeeignet, die medizinische Versorgung auf dem Land zu verbessern. Denn wer denkt, wird erkennen, dass es wenig bringt, Anfänger aufs unterversorgte Land zu schicken, da dort nicht nur einen Mangel an Personal besteht, sondern auch ein Mangel an Material. Es ist wenig wahrscheinlich, dass ein Anfänger allein auf dem Land dieses Material beschaffen kann. Wie aber soll er ohne Material arbeiten? Selbst mit der Gesinnung eines Albert Schweitzer wäre er zur Wirkungslosigkeit verdammt.
Wer denkt, wird sich eher fragen
(statt zu versuchen, die Neiddebatte anzufachen),
ob vielleicht Auflagen von außen bewirken, dass die marokkanische Regierung -entgegen der Bedürfnisse der Bevölkerung- den öffentlichen Sektor verkleinern möchte.?
zum Beitrag