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03.02.2016 , 09:15 Uhr
Lieber Herr Maurin, wenn ich unvoreingenommen Ihren Artikel mit den auf der Seite des Landwirten veröffentlichten Dokumenten und Stellungnahmen abwäge, komme ich nicht zu einem eindeutigen Bild. Beide Seiten haben belegbare Argumente, ich finde aber, das Gros der Vorwürfe der Soko Tierschutz greift hier ins Leere. Es überzeugt mich nicht. Seien Sie mir nicht böse, ich schätze Ihren Journalismus, aber mit diesem Artikel über Herrmannsdorfer zimmern Sie ein Skandalbild, indem Sie die belastenden Fakten auftürmem, ohne die entlastenden zu berücksichtigen (z.B. das Schreiben des Tiergesundheitsdienstes auf der Seite des Landwirten, aus dem hervorgeht, dass nicht er die hier kritisierte Medikation zu verantworten hat, sondern die Veterinäre) - und die Fugen verschmieren Sie in Ihrem Kommentar mit Spekulation "ist nicht auszuschließen, dass der Verband auch andere Verstöße toleriert". Dass Sie die Darstellungen des Landwirten erst ca 24 Stunden nach Ihrem Artikel online stellen, finde ich auch nicht ok.
zum Beitrag02.02.2016 , 10:36 Uhr
Ich finde, dass der Autor hier übers Ziel hinausschießt. Der Artikel ist nicht fair. Von einem "sich ausweitenden Skandal" oder "Missständen" zu reden, wenn gegen die maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen, z.B. die EU Öko-Verordnung, gar nicht verstoßen wurde, ist tendenziös. In der Print-Ausgabe heute erklärt der Landwirt im Interview, dass der Tiergesundheitsdienst Bayern die Hoheit über die Mediaktion hat und damals die Entscheidungen traf, diese Wirkstoffgruppen zu verabreichen. Er habe gar keinen Einfluss darauf gehabt. Landwirte machten sich strafbar , wenn sie dagegen Einspruch einlegen. Diese Darstellung des Landwirts hätte der Fairness halber hier erwähnt werden können. Hier klingt es apodiktisch an, als habe der Landwirt mit böser Arglist täuschen wollen. Ich finde es ja gut, dass Biorichtlinien von der taz kritisch hinterfragt werden, aber einen einzelnen Landwirten für mögliche Fehler im System hier fertig zu machen, ist schon sehr zornig und sagt vielleicht auch ein Bisschen was über den Charakter des Autors aus.
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