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13.01.2016 , 00:19 Uhr
Zitat: "Das Lexikon weiß zu berichten, dass diese "Leitidee" darin besteht, "dass sich hinter der wahrnehmbaren ‚Oberfläche‘ von Verhaltensweisen […] oft unbewusste, dem Ich nicht ohne weiteres bewusst zugängliche Bedeutungen verbergen, die sich mit Hilfe der psychoanalytischen Konzepte und Methoden jedoch aufdecken lassen und verständlich werden".
Das bedeutet zwangsläufig, dass es in der Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten eine klare hierarchische Ordnung gibt. Der Therapeut ist seinem Patienten in jedem Fall haushoch überlegen."
-Zitat Ende-
Non sequitur
Dass der Therapeut dem Patienten haushoch überlegen ist folgt mitnichten daraus, dass dir Ursachen für Symptome unbewusst sind und erst recht nicht zwangsläufig. Das würde nur dann folgen, wenn die Ursache deterministisch immer die gleiche wäre, was aber nicht der Fall ist. Die Psychoanalyse betont wie die subjektive Bewertung und Bedeutung eine zentrale Rolle bei der Bildung des Symptoms einnehmen. Die können nur durch den Patienten nach und nach freigelgt und erkannt werden. Der Analytiker unterstützt den Patienten bei dieser Arbeit ist aber wenn überhaupt dem Patienten unterlegen, weil er von dem abhängig ist, was der Patient berichtet.
Es ist übrigens interessant wie die unqualifizierten Vorurteile über die Psychoanalyse sich mit der Zeit je nach Zeitgeist wandeln. Im 19. und frühen 20. Jhd. wurde der Analyse vorgeworfen, dass sie die Autorität des Arztes untergraben würde. Heute wird der Analyse vorgeworfen, dass der Analytiker eine hierarchische überlegene Position einnimmt. Hauptsache man kann die Analyse schlecht hinstellen ohne sich mit ihr auseinandersetzen zu müssen.
Vielleicht sollten Sie sich mal mit der Hierarchie in der Verhaltentherapie auseinandersetzen in der der Therapeut dem Patienten eine "richtige Art zu denken und zu bewerten beibringt" und dem Patienten "Hausaufgaben" mit nach Hause gibt.
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