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22.11.2017 , 18:17 Uhr
So, bezweifeln Sie das? Die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt besteht aus den (vom Wahlvolk gewählten) Mitgliedern des Bundestages sowie aus von den Landtagen (ebenfalls vom Wahlvolk gewählt) ernannten Landesvertretern. Das entspricht ja wohl dem Kern der repräsentativen Demokratie, die in der Staatsverfassung unseres Landes verankert ist. Das anzuzweifeln, kommt m.E. einem Anzweifeln des Grundgesetzes gleich, was ich für wesentlich undemokratischer halte.
zum Beitrag03.10.2016 , 22:26 Uhr
Ich persönlich halte das Töten in allen drei Szenarien aufgrund der angesprochenen Problematik der Grausamkeit (U.A. geht es dabei um das grausame Töten der Joeys, das qualvolle Verenden der at-foot Joeys, die fast nie vorschriftsgemäß ebenfalls getötet werden sowie der mangelnden Präzision in der Ausführung, cleare head shots im Dunkeln bei beweglichen Objekt, klappt Stichproben gemäß leider nicht so oft, wie das Gesetz das vorsieht...etc.) grundsätzlich für falsch. Es gibt im Zusammenhang mit Ökosystemen, die z.B. aufgrund der Verbauung von Migrationswegen (Kängurus sind Nomaden und neigen daher an sich auch nicht zu überbordenden Populationen) einige interessante Studien die den Einsatz von Kontrazeptiva in Kängurus untersuchen, aber auch Forschung zum sinnvollen Einsatz von Korridoren die das Problem frühzeitig eindämmen könnten.. Ich begrüße diese Vorstöße und mir ist klar dass es für komplexe Probleme an der Schnittstelle zwischen Mensch und Umwelt (denn das ist wirklich was passiert, der Mensch konkurriert um SEINEN Lebensraum) keine einfache Lösung (neben dem draufhalten und abknallen) gibt, aber gute Lösungen sind immer ein bisschen komplexer ;)
Dass muss ich auch vertreten, da ich das Töten auch von nichtmenschlichen Tieren auch moralisch für falsch halte. Das ist aber nur meine persönliche Ansicht. ;)
Wie man sieht, liegt dem eine komplexe vielschichtige Problematik zugrunde und ich würde mir tatsächlich wünschen, auch in Europa mal eine differenzierte Berichterstattung dazu zu lesen.
Bei Interesse über mehr Informationen kann auch gerne an mich oder die von mir sehr geschätzte Australian Society for Kangaroos herangetreten werden. :)
zum Beitrag03.10.2016 , 22:25 Uhr
leider ist das ein Propaganda-Märchen das mit der Realität nur wenig zu tun hat. Die Macropoden leiden in der Tat vielmehr unter der exzessiven Landwirtschaft und v.A. Viehhaltung, die die einheimische Vegetation beschädigt und Grundwasservorräte nachhaltig senkt. Das künstliche Wasserangebot kann die langen Trockenheiten nicht kompensieren und entgegen den vielzitierten Sprüchen Känguru-Populationen würden unter solchen Bedingungen "explodieren" befinden sie sich leider in alles andere als stabilen Zahlen, der Bestand hat sich seit 2001 um 40% gesenkt.
Es lässt sich auch sagen, dass es biologisch nahezu unmöglich ist für Kängurupopulationen zu "explodieren", da sie einen äußerst langsamen Reproduktionszyklus haben, es dauert 18 Monate um einen einzigen Joey von der Abhängigkeit zur Muttermilch zu entwöhnen, und die Sterberate von Joeys liegt bei 70-100%. Selbst bei guten, oder den sog. künstlich guten Konditionen ist es Kängurus daher nicht möglich mehr als max. 1 Joey im Zeitraum von über einem Jahr großzuziehen und dann kommt noch die Sterberate dazu....
Zum anderen möchte ich kurz spezifizieren, dass wir von unterschiedlichen Problematiken sprechen. In meinem Kommentar bezog ich mich auf die kommerzielle Industrie die bislang versucht hat Kängurufleisch- und -Lederprodukte zu versetzen und nun, da der Markt aufgrund der unfassbar schlechten Hygienebedingungen und zunehmenden Kritik der Grausamkeit der Jagd eingebrochen ist, eine Kampagne zur Verarbeitung von Kängurufleisch zu Tierfutter fährt. Dies sind jedoch nicht dieselben Tiere, die anderswo aus "umweltschützenden" Gründen getötet werden und auch nicht die, die der Farmer von nebenan nicht auf seinen 300 000ha Rinderland rumlaufen sehen möchte, sondern Tiere die ganz einfach für Profit getötet werden. Eine Industrie, die nicht nur mit vom RSPCA als grausam und unmenschlich eingestuft wird, sondern auch massiv Gelder verschwendet, die beispielsweise im Ökotourismus o.Ä. auch ökonomisch lohnender wären.
zum Beitrag03.10.2016 , 19:18 Uhr
*niemanden
zum Beitrag03.10.2016 , 19:16 Uhr
und Australien verarbeitet derzeit stillschweigend seine Nationaltier zu Hundefutter - der größte Massenmord an einem Landsäugetier unserer Zeit und niemand interessiert´s! Ist ja auch so praktisch weit weg...
Darüber würde ich mir wirklich mal einen Artikel wünschen, liebe taz!
zum Beitrag22.01.2016 , 13:28 Uhr
Also wenn mich nicht alles täuscht sieht der DM-Eigenmarke Honig nicht nur genauso aus wie sein Alnatura-Bruder, ich würd fast unterstellen dass auch dasselbe drin ist... passt dann irgendwie nicht zur Verschwörungstheorie, oder?
zum Beitrag28.10.2015 , 14:39 Uhr
Lieber Daten Schutz und lieber Normalo, verstehen Sie mich bitte nicht falsch - Ich sage nicht, dass mir gefällt, dass in unserer Gesellschaft Dinge häufig erst dann aus der diskursiven Marginalisierung geholt werden, wenn sie durch bestimmte institutionalisierte Verfahren (z.B. Veröffentlichung durch anerkannte Organisationen wie auch der WHO) salonfähig gemacht werden. Leider habe ich den Eindruck dass viele Themen erst in diesem Stadium überhaupt EIngang in das Bewusstsein einer Mehrheit der Bevölkerung findet. Das heißt nicht dass diese "Erkenntnisse" besonders bahnbrechend, oder gar neu wären, aber es wird ihnen ein Platz im gesellschaftlichen Diskurs eingeräumt der vorher in der Form nicht da war. Daher halte ich die Nachricht für begrüßenswert und finde den Raum, der ihr hier zugestanden wird für angemessen.
Ich persönlich fühle mich in meiner (ja, fleischlosen) Lebens-/Ernährungsweise und allen guten Gründe die für mich dafür sprechen übrigens nicht angegriffen... ;) Die guten Gründe werden ja nicht weniger, nur weil die WHO einen weiteren veröffentlicht hat - wo auch immer der jetzt auf der Prioritätenliste des einzelnen stehen mag...
zum Beitrag28.10.2015 , 11:03 Uhr
Ohne Sie Ihrer romantischen Weltsicht berauben zu wollen, fügen Sie der Zahl doch bitte noch ein paar Hungertote, Kollateralschäden des Klimawandels und Bürgerkriegsopfer bei... kurz alle die direkt oder indirekt unter dem gedankenlosen Fleischkonsum eines kleinen Teils der Weltbevölkerung leiden. Selbst jemand, dem 30 000 Menschenleben den Verzicht auf den Schinken nicht wert sind, würde bei der Rechnung schlucken, möchte ich meinen.
Woher kommt die eigentlich, diese Vermessenheit, mit der wir eine destruktive Praxis , die so jung und so lokal beschränkt ist wie der Fleischkonsum Nordamerikas und Europas, für derart sedimentiert hinnehmen?
Man kann dem Deutschen ja wirklich einiges zumuten, wir sind bereit uns unser Leben lang für die Illusion des bisschen bürgerlichen Wohlstandes kaputt zu arbeiten, aber wehe jemand wagt es unser Konsumverhalten auch nur infrage zu stellen - dann sind wir empört! Da müssten wir ja kurzzeitig mal unsere Komfortzone verlassen und über alternative Sichtweisen nachdenken...
Ich persönlich sehe mit Freude, wie der Diskurs um den Konsum von Fleisch- und Milchprodukten zwar langsam, aber unweigerlich repolitisiert wird und wünschte wir würden die Chance nutzen, unsere diesbezüglichen Verhaltensmuster zu überdenken und eher früher als später eine zukunftsfähige Richtung einschlagen!
zum Beitrag27.10.2015 , 11:54 Uhr
Großartig! Zeit wird´s!
zum Beitrag22.10.2015 , 19:22 Uhr
guter Beitrag!
zum Beitrag07.10.2015 , 23:14 Uhr
*seufz* Dieses Gefühl, wenn man Christ-Demokraten was über Nächstenliebe erzählen will...
zum Beitrag07.10.2015 , 23:00 Uhr
Wann das wohl ist - die Zeit?
Der Frühling hat gerade mal begonnen in Australien und schon brennen wieder die ersten tödlichen Buschfeuer - früher denn je! Über 200 Feuer brannten sich die letzten zwei Tage durch zig-tausende Hektar Landschaft in Zentral-Victoria. "Nur" zwei Häuser seien bisher verloren, "niemand" sei gestorben... Die bislang 30 Tausend ha Wald die bisher bei Lancefield verbrannt sind (um nur einen Hotspot zu nennen), die majestätischen Eukalypten, die dank ihrer ätherischen Öle mit Krawall in Flammen aufgehen und die Abertausenden von Wildtieren, die dabei ihres Lebensraums beraubt, verletzt und traumatisiert werden, die ungezählten stillen Opfer, die nie mehr den Busch mit Leben füllen, dem Land seine Seele geben werden - von denen berichten die Medien nicht, die sind ja viel zu beschäftigt davon abzulenken dass es sich bei dem Feuer um einen von Behörden gelegten "kontrollierten" Brand handelt, der (gegeben der offensichtlich völlig ungeeigneten Wetterbedingungen) außer Kontrolle geraten war... Der Tier-Gnaden-Hof Edgars Mission Farm ist dem Feuer das zweite Jahr infolge nur knapp entkommen, in Pastoria ist eine Wildtierauffangstation noch immer bedroht und die lokalen Umwelt- und Tierschutzorganisationen beginnen schon jetzt den Kampf mit den Behörden, um rechtzeitig Feuergrund absuchen zu dürfen um die ungezählten Kollateralschäden einsammeln und behandeln zu dürfen - selbstverständlich freiwillig und auf eigene Kosten! Es gibt so wundervolle Menschen dort, die alle Jahre wieder unermüdlich die Scherben aufklauben, die eine völlig fehlgeleitete Politik und eine schlecht informierte Zivilgesellschaft eifrig heiter weiterbetreiben.
zum Beitrag07.10.2015 , 20:44 Uhr
An sich ein guter Artikel, der auf die immer noch starke Diskriminierung der indigenen Bevölkerung hinweist - ein Missstand, der nicht nur innerhalb Australiens, sondern auch weltweit leider kaum mediale (oder sonst irgendeine) Beachtung findet.
Ich möchte auf die etwas undifferenzierte Verwendung des Wortes "Aboriginies" hinweisen, dieser Begriff wird in Australien nicht mehr wirklich verwendet, da er historisch belastet ist und unter Umständen negativ aufgefasst werden kann. Was ich persönlich jedoch noch problematischer finde, ist die Tatsache, dass mit der Verwendung des Begriffes die Tatsache übergangen wird, dass es sich nicht um ein homogenes Volk ("die" Aboriginies) handelt, sondern um viele verschiedene Völker, mit eigenen Kulturen, eigenen Sprachen, die teilweise völlig unabhängige Geschichten mit dem Land verbinden. Unter Anderem durch das fehlende Verständnis für die Diversität unter den indigenen Einwohnern Australiens ist bereits viel dieser Kulturen verloren gegangen, einschließlich etlicher Sprachen und lokaler Dialekte. In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn wir auch im Ausland Wertschätzung für die Diversität dieser Menschen zeigen würden und sie nicht leichtfertig "über einen Kamm scheren" (obwohl dies zugegebenermaßen schwierig erscheinen mag, gerade wenn auf das kollektive Unrecht, das den indigenen Einwohnern Australiens angetan wurde, aufmerksam gemacht werden soll). Geläufigere Begriffe in Australien sind "Indigenous Peoples" (Indigene Völker) oder "Aboriginal and Torres Strait Islander" Peoples, wobei "Aboriginal" nicht mit dem kontroversen "Aborigine" gleichzusetzen ist und die Berücksichtigung der auf den Torres Strait Inseln angesiedelten einheimischen Bevölkerung ausdrücklich miteingeschlossen wird.
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