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20.11.2019 , 14:51 Uhr
Es ist bedauerlich, dass ausgerechnet die taz auch heute noch in das gleich Horn stößt wie BILD oder Horst Seehofer: Videospiele werden stigmatisiert, pauschal verurteilt; ebenso die Spieler*innen.
Während aber heute so ziemlich jede*r verstanden hat, dass Gaming und Amokläufe keinen kausalen Zusammenhang haben, ist der Sexismus bzw. die tox. Maskulinität in Videospielen in der Tat ein Problem: Es gibt toxische Maskulinität und Sexismus in Videospielen. Deshalb sind Videospiele aber nicht sexistisch. Es gibt auch rechten Rock. Deshalb ist Rock aber nicht rechts.
Der Autor scheint mit solcher Differenzierung Probleme zu haben. Da fechten Gamer (plötzlich sind es keine Gamer*innen) Abwehrkämpfe gegen Minderheiten, politische Diskurse oder "diverse Charaktere". Welche diversen Charaktere? Und welche Gamer*innen empfinden politische Diskurse als störend? Hast du, Matthias, einmal mit Gamer*innen gesprochen? Vielleicht auch nicht nur mit den gallespuckenden 12jährigen, die bei Call of Duty jede Fassung verlieren, sondern mit Spieler*innen aus anderen Communities? Es gibt, wie immer in Subkulturen, nicht nur eine Community. Was du hier machst, ist wie Hiphop an den Pranger führen, weil es Kollegah und Bushido gibt.
Schade, taz. So moderne Worte, gesprochen in Großvaters Lehnsessel.
zum Beitrag23.09.2015 , 12:33 Uhr
Sagt mal, so ganz ehrlich: Kommt ihr euch bei solch einem in einzelnen Punkten zutreffenden aber in seiner Gesamtheit voll konstruierten Aufreger nicht langsam selber unfreiwillig lächerlich vor?
Mit euch geht es echt bergab. Mehr und mehr intellektuelle Selbstbeweihräucherung; kein Finger in die Wunde, nur noch Klientel-Journalismus. Hochmütige Belehrungen (ach ja, so lautet die korrekte Bezeichnung?) und Themensnobismus sind nach und nach eure prägenden Merkmale. Ihr seid wie zwei ältere Pseudoalternative in Szeneuniform, die sich über Terminologien streiten, während sie ihre in riesigen Alu-Hallen massenproduzierten Soja-Milch trinken.
zum Beitrag17.07.2015 , 10:05 Uhr
Gutes Beispiel für euer grundsätzliches Problem, taz. Anstelle, wie viele andere gute Journalisten, über Zusammenhänge aufzuklären und sinnvolle Denkanstöße zu geben, ergeht ihr euch in einer beinahe boulevardesken Ausformung eurer Beißreflexe.
In "der Anstalt" im April diesen Jahres haben Lisa Politt, Karoline Kebekus und die beiden Moderatoren Uthoff/von Wagner in einer Stunde mehr wichtiges zu Sexismus und der Bedeutung eines modernen Feminismus zusammengetragen, als ihr in Monaten Artikelschreibens.
Doch anstelle komplexe Hintergründe erfassbar zu machen und den Finger in die wunde zu legen, kommt ihr hier, wie so oft, mit Penis-Scheide-Grabenkämpfen, die nicht nur an Peinlichkeit nicht zu überbieten sind, sondern auch offenlegen, wie wenig ihr mittlerweile an einem ergebnisorientierten Diskurs interessiert seid.
Antifeministische, frauenfeindliche Dynamik ist zum Beispiel auf you tube in tausenden Schmink- und Lifestyle-Videos oder eben in der BRAVO nicht nur an der Tagesordnung, solche Themen, die bereits Mädchen im Teeny-Alter ausschließlich auf ihr Äußeres reduzieren, werden auch immer beliebter.
Macht doch mal was progressives. Nehmt die hässlichen pseudo-individualistischen Botschaften von Bianca Heinicke und Co. auseinander. Oder besser, schleust da mal jemanden ein, und entlarvt diese "Mädchen müssen hübsch sein und sonst nichts"-Missionare als das was sie sind.
Stattdessen? Klickbait! Und ihr seid eine Genossenschaft. Ihr seid unabhängig. Kann doch echt nicht wahr sein.
zum Beitrag28.05.2015 , 11:35 Uhr
Ihr habt keinen Online-Journalismus, ihr habt Journalismus Online? Soll der Unterschied qualitativer Natur sein?
Was ihr im Bereich Kultur und Medien, immer wenn es sich um moderne Werke handelt, teilweise an schlecht bis gar nicht recherchierter Phrasendrescherei raus haut, ist, so leid es mir tut, genau der Online-Journalismus, wie man ihn in haufenweise Wohnzimmerblogs lesen kann. Abgeschrieben, mit substanzlosen Schlagworten aufgepimpt und ohne eine journalistisch stichhaltige Gegenüberstellung der Fakten.
Den rechtspopulistischen Scharfmacher-Nonsens von Return of the Kings mit Männerrechtlern gleichzusetzen, ist eine reißerische Methodik, wie ich sie von der Bild erwarte. Und bei euch? Liest man die aufklärenden Informationen im Kommentarbereich. Leute, das kann es doch nicht sein. Da halten Pseudoprovokateure das Stöckchen hin und ihr springt drüber?
Lasst doch einfach mal Autoren da ran, die Experten in dem betroffenen Themenkomplex sind. Macht ihr in Politik oder Wirtschaft doch auch?! Und wenn dafür kein Budget zur Verfügung steht, dann lasst es ganz bleiben; niemand würde es euch übel nehmen.
zum Beitrag05.02.2015 , 22:05 Uhr
Warum eigentlich müsst ihr im Bereich Games jeder Thematik immer einen konstruiert-intellektuellen Überbau verpassen? Brecht und Far Cry? Brechts "Wahrnehmung" hat mit moderner Unterhaltungskultur rein gar nichts zu tun; da könnte man mit einem Haufen Naturlyrik ankommen, nur weil man in FC4 durch das Bergmassiv kraxelt.
Ebenda zeigt sich die ignorante, beinahe reaktionäre Haltung eurer Redaktion den neuen Medien gegenüber. Gibt es irgendwo einen Shitstorm, seid ihr die ersten mit einem eindimensionalen Artikel im Netzkultur-Teil. Als würde das Internet nicht nur beleuchten, was vorher auch schon klar war: Es gibt eine Menge Idioten auf der Welt.
Eine aufgeschlossene Verhandlung aller Positionen eines Digital-Themas liest man plötzlich in der Zeit, manchmal sogar in der FAZ (was einen immer noch ungläubig glotzen lässt), nicht aber bei euch.
Ich schätze für gewöhnlich die Texte des Autors, aber Far Cry 4 hat er keine 5 Stunden gespielt und auch kaum dazu recherchiert. Gerade der Vorwurf der Einseitigkeit ist ein wunder Punkt des Textes: FC4 hat viele Schwächen, fehlende Abwechslung gehört aber nicht dazu (Ballern, Schleichen, Jagen, Autorennen, Bootrennen, neue Koop-Modi usw). Kein Wort über die interessante Verknüpfung von Kampagne und Online-Modi? Kein Wort über den Miniskandal (schwulenfeindliche Darstellung des Schurkes usw) im Vorfeld der Veröffentlichung des Spiels?
Würdet ihr über einen Film, ein Buch oder neue Musik schreiben, niemand würde sich daran stören und es müsste auch kein Brecht herbeigezehrt werden. Doch bei Games, ein mittlerweile gestandenes, vielseitiges Genre der Unterhaltungsindustrie mit Milliardenumsätzen, leidet ihr immer noch unter intellektuellem Rechtfertigungsdrang.
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