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26.08.2024 , 16:33 Uhr
Schmidt ist kein besonders begabter Schauspieler, hat aber das Wesentliche im Theaterbereich gelernt, nämlich Äußerlichkeiten seiner Mitmenschen genau zu beobachten und als Material zu benutzen. Diese Fähigkeit hat er im klassischen Kabarett vertiefen und ausbauen können. Hinzu kommen bei ihm ein fulminantes kulturelles Wissen, Schlagfertigkeit und eine immense rhetorische Begabung.
Schmidts stetig wiederholte Aussage, dass ihn Inhalte nicht interessieren, muss man ernst nehmen, auch und gerade, weil sie natürlich hinten und vorne nicht stimmt.
Schmidt ist ein Meister darin, Haltungen jedweder Couleur zu dekonstruieren, indem er die Aufmerksamkeit auf das total Nebensächliche lenkt. Er führt Außerministerin und Völkerrechtlerin Annalena Baerbock vor, indem er auf Ray-Ban-Brille und Pudelmütze eingeht. Mit einer linkischen Bewegung des Unterarms demontiert er Roger Willemsen. Mit zwei dialektal gefärbten Sätzen zieht er über seine schwäbischen Landsleute her. Damit öffnet er Räume für moralisches Raisonnement, ohne die Dinge direkt beim Namen zu nennen.
Das ist in Summe mehr als bloße Ironie.
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