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01.04.2025 , 04:22 Uhr
Wenn ein Viertel der Bevölkerung aus rechten, überwiegend männlichen Arschlöchern besteht, wäre es komisch, wenn es ausgerechnet in einer männerbündischen Organisation wie der Polizei anders sein sollte. Und ist es nicht so, dass die am Ende des Beitrags erwähnten "Medien" davon leben, dass sie emotionalisierende Themen und "Einordnungen" verkaufen, die das jeweilige Weltbild der Leser stützen, statt es zu verändern? Sie bleiben also Teil des Problems. Das gilt v.a. für Online-Medien und ihr permanentes Heischen nach Aufmerksamkeit. Der gutgemeinte Appell im letzten Absatz ließe sich zusammenfassen zu "Polizisten, lest mehr taz". Was mir darin zum Ausdruck zu kommen scheint ist aber nicht so sehr eine mögliche Strategie zum Abbau von Rassismus, Misogynie und Verachtung sozial Unterlegener, sondern eher: Ratlosigkeit.
zum Beitrag01.04.2025 , 03:29 Uhr
Mir gefällt das abschätzige Framing dieses Artikels nicht. Ich habe 15 Monate Grundwehrdienst und danach 4 Wehrübungen während des Studiums absolviert. Alles "Zwangsdienst". Im Fulda Gap, es war ja noch Kalter Krieg. Nicht schön, aber es geht. Was damals ging wird auch in Zukunft gehen müssen. Jedenfalls, wenn man es, anders als die Linke und ihre fans in der taz-Redaktion, mit der europäischen Selbstbehauptung gegen russischen und USamerikanischen Imperialismus ernst meint. Bei der Klimakrise sind sich alle einig, dass man sie nur eindämmen können wird, wenn wir unsern konsumistischen Lebensstil ändern und Einschränkungen in Kauf nehmen. Warum soll das nur dort richtig sein, bei der Verteidigung aber nicht? Die Zeitenwende kann nicht nur im Bundeshaushalt, sie muss v.a. im Kopf stattfinden. Als Mentalitätswechsel. Sonst wird die demokratische Kultur und die geistige Zivilität unserer Republik nicht gegen den brutalen Egoismus der Antidemokraten, der Libertären und der Feigen bestehen können. Dafür müssen wir alle deutlich mehr tun als bisher, und , ja auch: persönliche Opfer bringen.
zum Beitrag29.03.2025 , 23:31 Uhr
Die interessantesten (und meistens auch sympathischsten) Leute sind jene, die nicht so viel Gewese um sich selbst und ihr Aussehen, ihre "Performance", machen. Um nachhaltig Eindruck zu hinterlassen muss ich nämlich nicht cool sein oder gut aussehen. Sondern einen klugen Gedanken formulieren können. Und das lerne ich durch größtmöglichem inneren Abstand zu "Erfolg" und Angeberei und dem ganzen Popkultur- , Körperfetischismus- und Fuckability-Müll, der damit einhergeht.
zum Beitrag20.03.2025 , 19:38 Uhr
Ich höre wirklich jeden Bundestalk. Je nach Zusammensetzung der Teilnehmer überzeugen mich die Bewertungen nicht immer. In diesem Fall finde ich die Diskussion aber sehr sehr gut. Ihr trefft die neuralgischen Punkte. Bis auf einen: Bei der Frage, sollte man nicht die jetzige Generation durch einen "Rüstungssoli" stärker am Schuldendienst für das Sondervermögen etc belasten, statt das allein auf künftige Generation abzuschieben, wurde nur die Union adressiert. M.E. geht das die SPD genau so an. Auch wenn Stefan die SPD ja imner in Schutz nimmt: Dass sie, deren Wählerbasis Leute ab 60+ und Rentner sind , sich dazu stets wegduckt und programmatisch blank ist, hättet ihr erwähnen sollen.
zum Beitrag09.02.2025 , 10:21 Uhr
Das finde ich sehr gut. Man muss dieser seltsamen deutschen Mischung aus Unwissen, Geringschätzung der östlichen Nachbarn und Atomkriegspanik etwas entgegensätzen. Die Großmächte Preußen, Österreich und Russland hatten sich Ende des 18. Jhdts Polen-Litauen untereinander aufgeteilt und seither als Kolonialmächte auf Augenhöhe konkurriert. Man selbst hielt sich für Kulturnationen, während die unterworfenen Völker und ihre Kulturen nicht als gleichwertig betrachtet, russifiziert und germanisiert wurden. Auf deutscher Deite endete das 1945. Auf russischer nicht. Ich denke, es ist dieser alte, koloniale Blick über Zwischeneuropa hinweg auf "Moskau", aus dem sich die Empathielosigkeit und Arroganz mancher Stimmen aus Deutschland gegenüber der Ukraine erklären lässt.
zum Beitrag20.12.2024 , 04:37 Uhr
Die traditionslinken taz Redakteure geben der Linken noch immer so viel Raum, als wäre sie relevant und könnte irgendwo politisch mitgestalten. Ich finde Reichinnek auch toll. Aber sie wird am 23.2. aus dem BT rausfliegen, Ramelow ist nicht mehr MP, Lederer kein Senator mehr und seine Partei liegt stabil bei 3%. Und damit in der Liga der "Sonstigen" - Freie Wähler, Neos, Tierschutzpartei, ach und FDP. Alles Parteien, die das Politikressort der taz so gut wie nie für erwähnenswert hielt und hält. Warum also immer noch, neben viel zu viel Wagenknecht, so häufig die "Linke"? Überdenkt doch bitte mal Eure Relevanz-Kriterien. Ich möchte häufiger etwas über die Neos und den SSW lesen.
zum Beitrag28.11.2024 , 02:45 Uhr
Ist das hier Mitmach-Journalismus wie bei der Berliner Zeitung? Oder lässt die taz den journalistischen Stil- und Fakten-check-Filter einfach weg, sobald es um ein irgendwie szenemässig für relevant gehaltenes Statement geht ?
zum Beitrag28.11.2024 , 02:29 Uhr
Wieso sind derartige "Geheiminformationen" aus irgendeinem Knast in Deutschland für die taz relevant? Ist das vlt. so eine Art journalistischer Nostalgie aus einer lange vergangenen Zeit, in der keine Klimakrise, keine Globalisierung und kein Krieg wahrgenommen wurde, und man sich deshalb als Linker ausgiebig nabelschaumässig und als Ersatzhandlung auf die repressiven Herrschafts- und Unterdrückungsmethoden des westdeutschen Staats fokussieren konnte?
zum Beitrag21.08.2024 , 23:32 Uhr
Eigentlich kann ich der Bombastik und dem God bless America Pathos wenig abgewinnen. Und doch gebe ich zu: Mich begeistern die Leidenschaft und die glänzende Rhetorik, wie sie auf der DNC nicht nur von den Obamas, sondern auch von Hillary und AOC verkörpert wurde. Plötzlich ist da wieder Hoffnung und eine Mission. Die Gestaltbarkeit von Politik wird wieder begreifbar.
Im Vergleich dazu wirkt die Sprache der meisten deutschen Juristenpolitiker-Männer hölzern und tot. Jede Lebendigkeit, Aufbruchsstimmung, Freude sind ihr ausgetrieben und durch etwas Abstraktes, Bürokratisches ersetzt worden. Kein Wunder, dass Viele von dieser technokratischen oder ritualisierten Ansprache entnervt sind oder nicht mehr erreicht werden. Und sich abwenden.
zum Beitrag18.08.2024 , 22:22 Uhr
Dass 80% der Wähler von Klimapolitik nichts mehr wissen wollen und die Grünen geradezu verhasst sind hat m.E. viel mit den Nerv-Aktionen der Letzten Generation zu tun. Jeder weiß oder spürt, dass wir nicht so weiter machen können. Aber man möchte das nicht ständig wie Salz in die Wunde gerieben bekommen. Positiv-Erzählungen, wie es denn gehen könnte beim Klimaschutz, wären weitaus sinnvoller als moralisierende Attacken auf die als Normalität gelernten Gewohnheiten der Konsumbürger.
zum Beitrag05.08.2024 , 02:47 Uhr
Im "Journalist" habe ich in einem Beitrag von Sebastian Turner gelernt, dass es in Medien den "Contrarian“ gibt. "Das kann man mit der alemannischen Narrenfigur des „Widerwurz“ übersetzen. Er stellt sich grundsätzlich gegen die herrschende Meinung. Gerne auch dann, wenn sie zutrifft." Dass es ihn jetzt so häufig gibt hat mit der ökonomisch prekären Lage von Printmedien zu tun, die anstelle nüchterner Abwägung auf Zuspitzung, auf "Thesenjournalismus" setzen, in dem Glauben, dass das geneigte und vom social media Gesumse auf Flaches und Knalliges konditionierte Publikum nur noch auf gut-schlecht und schwarz-weiß Botschaften anspringt, weil das ambivalente grau auszuhalten zu anspruchsvoll ist. Für mich ist Daniel Bax so ein Contrarian. Er wirft sich hier in Klägerpose und zieht bei islamischen Israel-Hassern und Palästina Freunden umstandslos die Opfer-Karte, was er m.E. bei jüdischen Opfern nicht tut oder je getan hat. Vlt.meint die taz Redaktion, im Dienste der Bandbreite von Meinungen bedürfe es solcher Polarisierer. Ich sehe das anders und versuche mir vorzustellen, wie die Jüdinnen und Geschichtsbewussten unter den taz Schreibenden sich fühlen, wenn sie so etwas lesen.
zum Beitrag05.08.2024 , 02:12 Uhr
Die taz eiert klimapolitisch rum, wie es auch sonst die ganze Boomer Generation tut: Weil wir uns so schön daran gewöhnt haben, dass wir das einfach ohne für UNS spürbare Nachteile machen können soll es so bleiben und Fliegen weiter "okay" sein. Gemessen an den Katstrophen und Toten, die uns drohen, sind die Beispiele, die Jakob hier nennt, extrem läppisch: "Wir haben in Togo Menschen getroffen, die schon mal in Europa waren und abgeschoben wurden. Und solche, die sich gerade überlegten, erstmals durch die Wüste über Niger und Libyen nach Italien zu gehen. Wir haben eine Institution besucht, die auf Graswurzelebene ein europäisch-westafrikanisches Netzwerk zur Beobachtung von Migrationsbewegungen aufgebaut hat. Das andere Hauptthema der Reise ist die deutsche Kolonialgeschichte." Ich glaube, das ist kein angemessener Gegenwert für bewusste Klimazerstörung. Ganz abgesehen davon, dass der "globale Süden" uns unseren Weltrettungs-Universalismus und unsere schöne liberale Wohlstands-Demokratie lieber heute als morgen unterm Hintern anzünden würde.
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