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04.02.2024 , 18:09 Uhr
Das mit dem kleiner werden hat in Bremen prima geklappt. Nachdem die erste Demo von zuvor politisch nicht aktiven Personen organisiert wurde, übernahmen die etablierten linksaußen-Gruppen die Organisation der zweiten Auflage (es wurde deutlich kommuniziert dass es sich um eine Fortsetzung und keine eigenständige Veranstaltung handelt). Daraufhin hat sich die Zahl der Teilnehmenden trotz eines trockenen und milden Sonntags ohne Konkurrenz durch Fußball o.ä. gedrittelt. Einige hatten offenbar bis zu den ersten Wortbeiträgen gar nichts von den neuen Veranstaltern mitbekommen, Folgeveranstaltungen dürften also weiter schrumpfen. Eine breite Basisbewegung aufzubauen wird in Bremen damit schwer bis unmöglich. Der Schuldige wurde schon im Vorfeld, auch hier in der taz, bekanntgegeben: die lokale Presse, die über die neuen Veranstalter berichtete und dabei auch die Erwähnung einer beteiligten Gruppe im Verfassungsschutzbericht thematisierte.
Ich hoffe andere nehmen sich Bremen als mahnendes Beispiel. Ein breites Bündnis gegen den Rechtsruck mit politischem Inhalt und konkreten Zielen zu füllen ist eine extrem herausfordernde Aufgabe und erfordert weitaus mehr als den Demonstrierenden die eigenen Parolen unterzujubeln. Ich hoffe es gelingt.
zum Beitrag03.02.2024 , 13:17 Uhr
buten un binnen hat zwei Vertretern der Organisatoren, Tobias und Lisa, Sendezeit eingeräumt um ihre Botschaft zu übermitteln. Diese war sehr eindeutig: die Demonstration wird um die politischen Forderungen der aufrufenden Gruppierungen erweitert [1]. Die Organisatoren nutzen also die schwachen Strukturen der ersten Demo aus um die Bewegung zu kapern und thematisch mit ihren nicht mehrheitsfähigen Positionen zu besetzen. Das war aber eben die Idee: thematische Einschränkung zur Schaffung einer breiten Basis für die Abwendung eines katastrophalen Ereignisses. Es ist offensichtlich dass die zu erwartenden Inhalte die Teilnehmerzahlen auch ohne Hinweise auf Warnungen der Innenbehörde und des Verfassungsschutzes in kürzester Zeit dezimiert hätten. Für ein breites Bündnis ist so eine Warnung aber relevant weil zahlreiche Personen und Organisationen dadurch nicht aufrufen und nicht teilnehmen dürfen. Vielleicht wurden ja auch deshalb die beteiligten Gruppen durch die Organisatoren nicht offen kommuniziert, was jetzt zusätzlich abschreckend wirkt.
Traurigerweise haben wir schon auf der ersten Demo gewettet wie lange es dauert bis die üblichen Verdächtigen die Demos kapern. Es ging geringfügig schneller als vermutet. Die auch in der linken Szene weit verbreitete Ignoranz und der Egozentrismus räumen jetzt die Bahn frei für AfD und Co.
[1] buten un binnen vom 31.1.24, "Erneute Demo gegen Rechtsextremismus: Wer sind die Organisatoren?", Timecode 1:15
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