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12.10.2023 , 09:00 Uhr
Ich stimme zu, dass das Jagdrecht dringend novelliert gehört.
Und ich möchte auf die Thematik der Naturverfügung eingehen. Frau Holdinghausen schreibt: "Bäume sollen sich aussäen. Damit können sich Exemplare ansiedeln, die mit den jeweiligen klimatischen Bedingungen zurechtkommen". In der aktuellen Diskussion herrscht die Überzeugung vor, dass die Naturverjüngung der bestehenden Baumarten, an den Klimawandel angepasst sein wird. Dies muss man differenziert betrachten. Alle vier Hauptbaumarten stehen unter massiven Druck, weil durch den menschengemachten Klimawandel die Standortbedingungen verändert werden. Und zwar so schnell, dass weder ein Baum als Individuum, noch die Art (über Naturverjüngung und Überleben der Individuen, die mit den neuen Bedingungen klar kommen) sich zuverlässig anpassen können. Baumarten haben sich über Jahrtausende entwickelt, können bis zu mehreren Jahrhunderten leben und aktuell ändern sich die Standortbedingungen innerhalb von Jahren! Das passt nicht zusammen.
Und ein zweiter Gedanke: es besteht ein weitreichender Konsens, dass z.B. die Fichte aktuell auf vielen Standorten wächst, an die sie nicht angepasst ist (das hat auch historische Gründe - Knappheiten nach dem 2. Weltkrieg z.B.). Wenn wir nun in einem Fichtenbestand Naturverfüngung zulassen, dann wachsen dort erstmal wieder Fichten; mit der Zeit wandern sicherlich andere Baumarten ein, aber diese Zeit haben wir auf vielen Standorten NICHT (siehe oben).
Wollen wir Wald, weil seine Funktionen (u.a. Grundwasserneubildung, Mikroklima, Habitatfunktion, Erholung und auch Holznutzung) unbedingt benötigt werden, oder wollen wir Wald nur, wenn er genauso bleibt, wie er bis zum Klimawandel war? Aus meiner Sicht müssen wir den Wald als Ökosystem erhalten und das kann durchaus erfordern, eine neue Zusammensetzung des Waldes zu aktzeptieren und diese aktiv zu gestalten. Daher bitte ich darum, das Thema Naturverjüngung und nicht heimische Baumarten differenzierter zu betrachten.
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