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13.02.2025 , 15:38 Uhr
Nachvollziehbare Gründe sind immer subjektiv. Zu behaupten, dass das aufgerüstete Ruanda durch die im kongolesischen Dschungel versteckte FDLR ernsthaft bedroht würde ist in etwa genau so stichhaltig, wie, dass sich Russland durch die Ukraine bedroht fühlt. Die FDLR ist viel zu schwach und welches Interesse sollte der Kongo an Ruanda haben?
Hier geht es vordergründig um die kongolesischen Ressourcen, mit denen Ruanda offen Handel treibt. Es geht hier vor allem um strategische Ressourcen, die auch über den reinen Handelswert hinaus eine Rolle spielen. Zu behaupten, dass dies nicht aufgehe, weil die "größte Mine" angeblich nur 800.000 Euro im Jahr abwerfe, ist absurd. Haben Sie mal gesehen, wie viele Minen in Ost-Kivu liegen? Ruanda ist ein international für Investitionen total unattraktives Land (klein, nur 14 Millionen Einwohner, keine Küste, keine nennenswerte Rohstoffe), wenn es sich nicht andersweitig interessant macht. Dass sehen Sie auch an den intensiven Image-Kampagnen, die Ruanda seit geraumer Zeit durchführt (z.B. durch "Sportswashing"). Natürlich spielen die anderen aufgezählten Gründe auch eine Rolle, in erster Linie wird es aber um die Minen gehen.
zum Beitrag28.01.2025 , 08:37 Uhr
"Kongos Regierung hat aber Direktgespräche mit der M23 verweigert. Sie hat stattdessen Milizen aufgerüstet, die Instabilität und Hass verbreiten." Was soll der Kongo denn machen, um die Souveränität zurückzuerlangen? Ruanda plündert mithilfe seiner Milizen seit Jahren den Kongo und seine Ressourcen aus und begeht abscheuliche Verbrechen an der kongolesischen Bevölkerung. Der Kongo ist dabei finanziell und militärisch unterlegen, weil Ruanda von verschiedenen Großmächten (auch Deutschland!) massiv aufgerüstet wird. Wie kann der Autor mit seiner Position zu Gaza hier so argumentieren? "Die M23 muss sich zurückziehen! Ruanda muss seine Unterstützung der M23 einstellen! Manche wollen Sanktionen gegen Ruanda." Was ist daran denn falsch? Ruanda und seine Milizen haben auf kongolesischem Boden absolut nichts zu suchen. Sanktionen gegen und Druck auf Ruanda wären absolut angebracht. Es gibt aber Rohstoffabkommen mit Ruanda über kongolesische Rohstoffe. Die will man sich wohl nicht entgehen lassen.
zum Beitrag28.01.2025 , 08:28 Uhr
"Kongos Regierung hat aber Direktgespräche mit der M23 verweigert. Sie hat stattdessen Milizen aufgerüstet, die Instabilität und Hass verbreiten. Sie hat private Militärfirmen aus Europa angeheuert, was von der EU aus verboten ist."
Ruanda plündert mithilfe der Milizen seit Jahrzehnten den Kongo aus und vergeht direkt und indirekt abscheuliche Verbrechen an der kongolesischen Bevölkerung. Es gibt Rohstoffabkommen mit Ruanda über Rohstoffe, die zu 100% aus dem Kongo kommen. Was sollen die Kongolesen, die den Ruandern finanziell und militärisch vollkommen unterlegen sind denn machen, um ihre Souveränität zurückzuerlangen? Zum Hintergrund, Ruanda wird als Stabilitätsanker in der Region gesehen und daher von vielen Großmächten (unter anderem von Deutschland!) mit Waffen beliefert. Wie kann der Autor mit seiner Position zum Nahostkonflikt hier so argumentieren? Doppelmoral at its best.
"Die M23 muss sich zurückziehen! Ruanda muss seine Unterstützung der M23 einstellen! Manche wollen Sanktionen gegen Ruanda." Ja natürlich! Was denn sonst? Was ist an diesen Forderungen denn so unangebracht? Ruanda und seine Rebellengruppen haben auf kongolesischem Staatsgebiet absolut nichts zu suchen.
zum Beitrag23.01.2025 , 11:53 Uhr
"Im Kern halten die meisten ÖkonomInnen nämlich das Argument Trumps, mit Handelsbarrieren die inländische Produktion schützen zu wollen, für Unsinn."
Trump möchte die inländische Produktion nicht schützen, sondern Produktion aus dem Ausland in die USA holen, diese quasi zur Ansiedlung zwingen. Hintergrund sind die hohen negativen Handelsbilanzen mit quasi allen wichtigen Handelspartnern: Mexiko, Kanada, China, EU etc.. Die USA sind im Gegensatz zur landläufigen Meinung relativ gesehen keine Exportmacht und schon gar kein Land mit hohem Industrieanteil - sie haben in den letzten Jahrzehnten einen Großteil der Produktion outgesourct. Über steuerliche Anreize, hohe Zölle und andere Deals, könnte es Trump sogar gelingen, viele Unternehmen von Investitionen in den USA zu überzeugen. Viele Unternehmen biedern sich ihm ja schon jetzt an. Dass das Verwerfungen, Unstimmigkeiten mit Verbündeten (werden so Partner nicht in die Arme Chinas getrieben??), zerbrochene Wertschöpfungsketten (v.a. zwischen USA und Mexiko), Gegenzölle und höhere Kosten für die Verbraucher in den USA bedeutet, müsste er aber mit einpreisen.
zum Beitrag21.01.2025 , 13:34 Uhr
Das ist mir bekannt. Das ändert aber nichts daran, dass die PFLP sogar bis heute an terroristischen Aktivitäten beteiligt ist (zuletzt 2023). Der Artikel stellt sie aber kritiklos als feministisch-marxistische Partei dar. Dass es gute Gründe gibt, etwas genauer hinzuschauen wird aber verschwiegen. Was besonders heraussticht, sind die Angriffe auf explizit unbeteiligte Personen, sodass sich die Aktivitäten der PFLP nur sehr schwerlich mit "Widerstand" erklären lassen. Es steht Ihnen frei, sich mal anzuschauen, was alles auf das Konto der PFLP geht. Zum Beispiel das Massaker am Flughafen Lod.
zum Beitrag21.01.2025 , 09:44 Uhr
Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass die PFLP alles andere als nur eine "marxistisch-geprägte Partei" ist, sondern eine Partei, die in erster Linie für internationalen Terrorismus, vor allem gegen Unbeteiligte, steht.
zum Beitrag05.12.2024 , 14:47 Uhr
Das ist zu einfach gedacht. Die Bedrohung hat sicherlich deutlich komplexere Gründe. Die Besatzung der palästinensischen Gebiete ist nicht Hauptgrund der Bedrohung Israels durch die arabischen Nachbarstaaten, die Israel vernichten wollen. Diese Relativierung der religiösen Fanatiker auf Freiheitskämpfer ist naiv.
zum Beitrag09.10.2024 , 11:41 Uhr
Ich denke eine gewisse Zeit lang hat China noch viel Potenzial. Man muss bedenken, dass gerade auf dem Land noch sehr viele Menschen in "unproduktiver Arbeit sind". Viele dieser werden im Zuge der der technologischen Vorteile in Sektoren mit höherer Wertschöpfung in "produktivere Arbeit" kommen. Dementsprechend hat China trotz der niedrigen Fertilitätsrate pro Frau (1,14) auf Jahre hinaus noch ein hohes Arbeitskräftepotenzial. Es wird in den nächsten Jahrzehnten vielmehr auf die Wirtschaftspolitik ankommen und natürlich auf die Geopolitik. Langfristig sehe ich aber auch gewaltige Probleme auf China zukommen (Immobiliensektor, hohe Kosten für Bildung und Ausbildung, schwacher Konsum, quasi fehlende Altersvorsorge, eine inkompetente Regierung, drohende Konflikte mit den für die eigene Wirtschaft wichtigsten Regionen, Hegemonieanspruch und drastisch sinkende Bevölkerung.
zum Beitrag10.07.2024 , 09:09 Uhr
Natürlich sind es wieder westliche Doppelstandards. In dem Fall sind es eher indische Doppelstandards.
Zumal Indien sich über die de-facto Unterstützung Russlands mit seiner China-Politik keinen Gefallen tut. Putin ist der engste Verbündete Chinas. Die Ausweitung des Krieges macht Russland wirtschaftlich immer abhängiger von China. China geht daraus gestärkt hervor. Außerdem wird den Chinesen damit doch deutlich, dass man nur stark genug sein muss, wenn man internationales Recht brechen und staatliche Grenzen neu ziehen möchte. Ein klassisches Eigentor von Modi.
zum Beitrag10.07.2024 , 08:55 Uhr
"Selbst die deutschen Autobauer, die ja angeblich durch Strafzölle geschützt werden sollen, wissen das und sind allein deshalb dagegen, weil sie selbst nach wie vor einen großen Teil ihres Profits in China erwirtschaften."
Das Argument greift zu kurz. Die Entwicklung des Handels mit China zeigt, dass deutsche Unternehmen nicht immer (langfristig) rational handeln. Wenn man sieht, wie sich die deutsche Wirtschaft von chinesischen Unternehmen mit der Aussicht auf kurzfristige Gewinne langfristig die Butter vom Brot nehmen lassen hat, dann sollten Einfuhrzölle ernsthaft diskutiert werden, wenn chinesische Subventionen die eh schon niedrigeren Produktionskosten in China künstlich noch niedriger halten. Das ist genau die Haltung, die dazu geführt hat, dass China langsam aber sicher mit westlicher Technologie Sektor nach Sektor übernimmt.
zum Beitrag28.06.2024 , 08:57 Uhr
„Wir können nicht ruhig weiterstudieren, während ein Genozid stattfindet“.
Seltsam, wieso konnte man bei anderen Fällen, die im Gegensatz zu Gaza durch die Bank als Genozid anerkannt werden, wie z.B. der Völkermord an den Jesiden (August 2014–mindestens 2017) und der Völkermord an den Rohingya (2016–2017) ruhig weiterstudieren? Wieso kann man angesichts des imperialen russischen Krieges, der genozidäre Elemente und Absichten enthält, angesichts der Konflikte im Sudan und im Kongo und generell ansonsten immer ruhig weiterstudieren?
zum Beitrag23.05.2024 , 09:46 Uhr
Der ruandische Staat spielt eine wichtige Rolle. So einfach ist es aber nicht. Auch die FDLR, die Wazalendo und das kongolesische Militär, sowie weitere Gruppierungen begehen Kriegsverbrechen. Aber eigentlich bestätigen Sie doch den Beitrag von Jim Hawkins, Kongo und Sudan interessieren keinen. Uneinig sind Sie sich nur darüber, was der Grund für das Desinteresse ist. Von Rassismus gegen Weiße hat niemand gesprochen. Dass postkoloniale Theorien in ihrer Erklärung der Welt nicht mehr dem Zahn der Zeit entsprechen, sollte Ihnen aber nicht entgangen sein. Beim "Pro-Palästina-Lager", bei Campus-Protesten lässt sich aber eindeutig eine Durchdringung mit postkolonialer Theorie beobachten. Unter der Schablone sind gewisse Konflikte sichtbarer, andere weniger. Nichts anderes führt Jim Hawkins auf.
zum Beitrag23.05.2024 , 09:34 Uhr
Und der Einfluss, den die BRD auf Israel hat, ist zumindest fraglich. Israel ist in keinem Maße abhängig von deutschen Waffen. Selbst die USA, von denen Israel auf vielen Ebenen abhängig ist, tut sich schwer seinen Einfluss auf die israelische Regierung und ihren Kurs in Gaza geltend zu machen. Kurz: Kritik am brutalen Vorgehen Israels in Gaza ist vollkommen berechtigt und angebracht. Die Vehemenz, mit welcher das durch bestimmte Gruppierungen geschieht und gleichzeitige Ignoranz anderer Konflikte, wo die Gemengelage vermeintlich nicht so gut in postkoloniale Denkmuster passt, ist jedoch offensichtlich und, wer das nicht sieht, will es nicht sehen.
zum Beitrag23.05.2024 , 09:28 Uhr
Das ist falsch. Deutschland hat zuletzt 2022 Waffenexporte in den Sudan genehmigt. Wie man in anderen Artikeln der TAZ lesen kann, ist der Sudan "vollgepumpt" mit deutschen Waffen. Auch mit der DR Kongo bestehen enge Beziehungen, der aktuelle Präsident Tshisekedi ist ein strategischer Verbündeter, auch, wenn es hier eher um wirtschaftliche Beziehungen geht. So bestätigt Ihr Kommentar ja den Beitrag von Jim Hawkins, der Kongo und Sudan interessieren einfach niemanden. Tod, Vertreibung und Genozid werden für die Region als normal angesehen. Warum der Palästina-Konflikt relativ gesehen so viel Aufmerksamkeit erhält, können Sie sich selber beantworten.
zum Beitrag23.11.2023 , 14:07 Uhr
"Palästinenser sind mit der deutschen Geschichte besonders eng verbunden, denn die Vertreibung ihrer Vorfahren aus der angestammten Heimat hätte es ohne den europäischen Antisemitismus, ohne die Shoah nicht in diesem Maße gegeben."
Das sind sie tatsächlich mehr, als die Autorin hier schreibt. Der damalige Großmufti von Palästina Mohammed Amin Al Husseini, das religiöse Oberhaupt und Mentor von Jassir Arafat und Leiter des islamischen Weltkongress und als Held der PLO verehrt, wurde während des 2. Weltkrieges von den Nazis propagiert und verbrachte die erste Hälfte der 1940 in Deutschland, wo er aktiv am Holocaust mitwirkte und die Nazi Propaganda und den Antisemitismus in Palästina und der arabischen Welt verbreitete. Er unterstützte die SS bei der Rekrutierung von muslimischen Kämpfern, und hatte von diesen das Versprechen erhalten, die "Endlösung" auch in Palästina durchzuführen. Er war mehrfach maßgeblich an der Verhinderung der Ausreise von Juden aus dem deutschen Reich beteiligt. Was passiert wäre, wenn die Nazis den Krieg länger hätten führen können, oder, wenn die Briten und Amerikaner Israel danach nicht massiv unterstützt hätten, kann man sich denken.
Das soll nichts relativieren, die Verantwortung muss in erster Linie Deutschland tragen. Palästina ist aber nicht nur über die nakba mit der Shoah verbunden.
Wie die Autorin sagt, die Übernahme historischer Verantwortung ist eine Entscheidung.
zum Beitrag20.09.2023 , 11:30 Uhr
Es ist sehr naiv zu denken, Deutschland oder Olaf Scholz könnten hier über das was, wie und wann entscheiden. Es deutet doch alles darauf hin, dass Russland überhaupt keinen Frieden will, zumindest nicht zu für die Ukraine akzeptablen Bedingungen. Das wurde doch alles seit der Invasion der Krim schon mehrfach versucht und hat nur zu Erholungspausen für das russische Militär geführt, worauf dann jeweils der nächste Schritt folgte. Frieden kann hier tatsächlich nur vom Aggressor kommen und dieser ist, solange der Sieg nicht vollkommen aussichtslos ist, nicht im Mindesten daran interessiert, solange der Frieden nicht mit den eigenen Bedingungen verbunden wäre. Was hätte ein solcher Frieden für Folgen? Eine Signalwirkung dafür, dass das Recht des Stärkeren gilt? Eine Akzeptanz der russischen Gebietsansprüche auf die Krim und im schlimmsten Fall auf weitere ukrainische Gebiete? Der feuchte Traum eines jeden Diktators mit schlagkräftiger Armee. Schlimm!
zum Beitrag14.08.2023 , 12:56 Uhr
Dasselbe gilt für das angeblich durch Europäisierung bedingte Verdrängen von Beutellöwen und Riesenemus. Der Autor sollte sich mit der australischen Megafauna, deren Aussterben und den dazugehörigen Zeiträumen nochmal grundsätzlich beschäftigen, bevor er solche Aussagen trifft. Dass die Europäer nun für pleistozäne Aussterbewellen verantwortlich waren, wäre mir neu.
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