[Re]: Sie haben sich eingeschossen auf ominöse "Milizen" im meuternden Maghreb. Mit Verlaub, aber eine gefällige Formulierung mit unüberhörbaren kolonialistischen Untertönen, finde ich.

Nichts für ungut, aber wie hätten Sie es den gerne? Sie sehen Mörder und Massaker auf allen Seiten des Mittelmeers -- wie sähe denn eine Lösung aus in ihren Augen?

Mann kritisiert Frau wegen ihres erhobenen Anspruchs feministischer Ziele. Ein utopischer Anspruch, der in der Praxis bisweilen immer noch schwierig zu realisieren ist. Wie nicht zuletzt die Vorgänger im Außendienst haben erfahren müssen — die Wolf-Dietrichs, Joschkas, Frank-Walters, Heikos und Guidos. Der Mann ist nicht prinzipiell gegen den erhobenen Anspruch, hielte sich aber rundweg für die bessere Feministin — also auf sie mit Gebrüll!

Dann mir das bitte jemand herrklären?

[Re]: Ihre Erweiterung des Bilds auf eine toxische Dreiecksbeziehung trifft es. Dass das dadurch aktivierte Potential der Triangulierung erst so richtig Geltung gewinnt, liegt in der Natur der Sache: Die sich in Opposition gegenüberstehenden Streitparteien bestehen beide darauf, eine exklusive Beziehung zu den Realitäten zu haben. Auf Kosten des gemeinsamen Bezugspunkt des planetären Habitats wird nun an diesem rhetorisch wie symbolträchtig gezerrt, aber der Substanz der Klimarettung kommen wir damit kaum näher.

[Re]: Ich kann Ihnen nur beispringen.Ihre Argumentation bringt es wirklich auf den Punkt.

Die Anfechtungen, die Sie deswegen erleben, sind meines Erachtens keine Nebensächlichkeit, sondern betreffen die Befindlichkeiten der Kriegstreiber im Kern — die Sache des Pazifismus ist zur Zeit so gefährdet wie lange nicht. Um so wichtiger ist es, nicht aufzugeben und weiter unermüdlich für den Frieden zu kämpfen.

[Re]: "Untergehende Inselstaaten", beschreien sie zu Lebzeiten. Naja, die Angelsachsen haben es nicht besser verdient. (Wobei sich die Frage ergibt, ob der Doktor des notorischen Niedersachsen dann noch gültig bleibt.)

"Ein offizielles Verbot der Taliban gibt es aber bisher nicht." – Heißt es im Untertitel. Bei aller Tragik wunderbar missverständlich, Gott verhüte.

Trefflicher Kommentar! Danke.

Wenn die Angegriffene nicht mehr das Recht hat, sich bis aufs Blut zu wehren, wenn ihr geheißen wird, sie solle den Übergriff einfach hinnehmen, und am Ende sei sie womöglich selber schuld, weil sie provokativ aufgetreten sei und dadurch Begehrlichkeiten geweckt habe — dann hört sich das ziemlich chauvinistisch an, und mir wird schwarzer vor Augen.

Unmenschlich finde ich an dem letztlich abschlägigen Bescheid auch, dass die Tochter am Ende sechs Jahre alt ist, in Deutschland geboren und sozialisiert, mit einem theoretischen Recht auf Einbürgerung — aber angeschoben in ein ihr vollkommen fremdes Land ohne Demokratie.

Ich liebe Chous "Diamond Island" und freue mich schon auf den neuen Film!

Habe das Buch verschlungen … und gleich nochmal gelesen. Dabei hatte ich durchweg Tränen in den Augen. Ganz einfach, weil ich unsere Familie in jedem Wort wiedererkannt habe — von der Nazi-Generation bis hin zu uns Enkeln, die zwar die sterbende Mutter noch pflegten, jetzt aber durch sind mit Deutschland und im fernen Kambodscha versuchen, ihren Beitrag zu leisten.