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17.12.2022 , 16:20 Uhr
Das ist leider nicht ganz richtig ausgedrückt.
Prinzipiell muss jede Apotheke Arzneimittel herstellen können - allerdings nicht jedes.
Sterilherstellung z.B. ist etwas für spezielle Betriebe, die entsprechend aufwendige Ausrüstung und speziell dafür qualifiziertes Personal haben.
Tabletten werden auch die wenigsten Apotheken herstellen, da eine Tablettenpresse, auch für den Handbetrieb, meist nicht vorhanden sein dürfte.
Häufiger kommen Cremes, Salben, Lotionen, Lösungen und Säfte vor - je nach Arztumgebung. Wer einen Kinder(fach)arzt um die Ecke hat, darf vermutlich häufiger mal Kapseln füllen und Zäpfchen gießen.
Wer Hautärzte hat, muss eher Cremes und Salben herstellen.
Ein beliebiges fehlendes Medikament einfach selbst herstellen geht allerdings nicht. Zwar könnten Kapseln mit jedem beliebigen Wirkstoff gefüllt werden, wenn es dann aber eine Retardtablette sein soll oder Ähnliches, geht es schon nicht mehr. Daneben würden die Kranken Kassen das auch nicht bezahlen, wenn es nicht ärztlich verordnet wurde. Und wenn es ärztlich verordnet wurde, aber theoretisch ein Fertigarzneimittel am Markt ist, dann geht das auch nicht einfach. Momentan z.B. können (und tun das auch einige) Apotheken Ibu-Saft herstellen. Wenn wir den nun Eltern mit einer Verschreibung über ein Fertigarzneimittel zulasten der Kasse abgeben wollen, muss erst ein Rezept her, auf dem eine Rezeptur steht, kein Fertigarzneimittel. Dann darf die Apotheke für 'nen Knopp und 'nen Klicker + MWSt. den Saft herstellen und hoffen, dass die Kasse nicht irgendeinen Fehler auf dem Rezept findet oder zufällig am Tag der Abgabe dann doch bei einem Großhandel ein Ibu-Saft lieferbar war - dann gibt's nämlich kein Geld.
Also daher - Prinzipiell stellen Apotheken Arzneimittel her, aber eigentlich nur auf Verordnung.
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