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18.10.2022 , 23:35 Uhr
Ich hatte den Artikel gelesen, um mehr über die Ausstellung zu erfahren. Leider wird sie inhaltlich jedoch in wenigen Sätzen abgehandelt und geht es weiter mit der „Debatte über Raubkunst und deren Rückgabe in ihre Herkunftsländer.“ Ich glaube, das hat inzwischen jeder begriffen, aber welche Konsequenzen soll man daraus ziehen? Darf man nichts mehr erforschen, weil es irgendwann in der Geschichte von irgendwem einmal mit unlauteren Methoden erworben wurde oder der Käufer/Verkäufer eine heute nicht mehr tragbare politische Gesinnung vertrat? Muss in Zukunft jedes historische Zitat mit einem Warnhinweis versehen werden, dass es sich um kolonialistische (oder was auch immer) Gedanken handeln könnte? Aber Vorsicht: mit was für einem Hinweis werden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in 100 Jahren einen Artikel wie diesen dann bewerten, der ja offenbar auch nur eine gesellschaftliche Mainstreammeinung bedient? Falls es dann noch (Geistes-)Wissenschaft gibt, von INNEN und AUßEN einmal abgesehen (Vorsicht: Ironie). Und da sind wir bei dem Thema, das mich eigentlich interessiert und was in diesem Artikel natürlich nicht thematisiert wird: Die INHALTLICHEN Aspekte der Ausstellung, die ich mir gerne ansehen würde. Diese Abklatsche von Lepsius zeigen ägyptische Baudenkmäler, die heute zu großen Teilen nicht mehr existieren, weil sie im Laufe des 19. Jahrhunderts in Ägypten lokalen Bauprojekten, Vandalismus, Naturkatastrohen usw. zum Opfer gefallen sind. Die damaligen ägyptischen Vizekönige hatten kein Problem damit, pharaonische Altertümer zu verschenken oder einfach abzureißen. Und was damals nicht nach Europa „geschleppt“ wurde, ist heute teilweise verloren. Das mag eine unbequeme Wahrheit sein, aber es ist dennoch eine. Und ich für meinen Teil halte es für wichtiger, das Vorhandene vernünftig auszuarbeiten und zu erforschen – egal welcher Nationalität diese Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen angehören – und damit der Weltöffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. W
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