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19.08.2022 , 09:43 Uhr
Bin seit 2020 ausgelernt/examiniert und habe dieses Jahr gekündigt. Vorerst wird mich nichts mehr zurück in den Erzieherberuf, geschweige denn eine Kita kriegen. Ich kenne viele ehemalige Klassenkammerad*innen und junge (aber auch ältere) Erzieher*innen denen es genauso geht. Die Zustände sind eine Katastrophe. Wer mit Ambitionen und hohen Ansprüchen in diesen Beruf kommt, schraubt jene zwangsweise herunter oder geht, weil er dies nicht kann. Fortbilduldungen (z.B. Integrationserzieher*innen oder Anleiter*innen) werden von vielen (gerade) jungen Erzieher*innen wahrgenommen. Jene machen den Beruf jedoch nicht weniger zur Sackgasse - kaum höhere Bezahlung und noch mehr Verantwortung, abgesehen davon bringen einen diese Schulungen nicht in "höhere" Positionen. Wer Erzieher*in ist, bleibt dies wohl oder übel - mit Fortbildung oder ohne. Vom Stress, welcher durch u.A. den Personalmangel, dauerhaft hohen Lärmpegel, fehlenden Fachkräften, regelmäßigen Krankheiten etc. ausgehend entsteht, will ich erst gar nicht anfangen. Eltern wissen meist nicht, wie selten ganzheitliche frühkindliche Bildung stattfindet - und die meisten wollen dies auch gar nicht wissen, so lange sie ihr Kind abgeben können (in Berlin ja auch jeder selbstverständlich ohne Kitagebühren). Wenn sich nichts ändert, wird es knallen und das bleibt uns eigentlich auch nur noch zu hoffen, damit sich etwas ändert. Erzieher*innen haben dieses verkorkste System Jahrzehnte lang zulasten ihrer eigenen Gesundheit auf ihren Schultern getragen - jüngere Generationen haben diese Bereitschaft der Aufopferung für ihren Beruf i.d.R. nicht mehr. Zum Glück.
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