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27.08.2014 , 09:29 Uhr
Ich bin 1986 (im Westen) geboren und meine persönlichen Beobachtungen, sowohl im Hinblick auf Männer als auch auf Frauen, decken sich überhaupt nicht mit denen von Frau Schmollack. Keine meiner West-Freundinnen macht sich derart zum Affen für ihre Männer, wie ich das von Freundinnen aus dem Osten erlebt habe. Keine definiert sich so sehr darüber, einem Mann zu haben - mit dem ist man dann zwar unzufrieden, aber besser als allein zu sein. Eine Single-Frau gilt wenig. Die dazugehörigen Ost-Männer tragen zum Haushalt so gut wie nichts bei. Was die Fortschrittlichkeit von Strukturen mit Kitas etc. gegenüber dem Westen angeht, hat Frau Schmollack sicher recht. Aber traditionelle Rollenbilder in der Beziehung werden - abgesehen von der Versorgerrolle des Mannes - hingegen kaum infrage gestellt. Dass Frauen arbeiten gehen und Kinder haben, war und ist im Übrigen nicht nur im Osten, sondern auch in Frankreich gang und gäbe. Inwieweit man von Eigenverantwortung übernehmen sprechen kann in einem Staat, in dem ohnehin jeder seinen Arbeitsplatz sicher hat und die Wahlfreiheit im Hinblick auf den Beruf kaum gegeben wird, sei dahin gestellt. Viele bekamen einfach Kinder, weil man damit einfacher eine Wohnung fand.
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