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Sahra Wagenknecht über die Finanzkrise„Die Illusion ist, dass es so weitergeht“

Sahra Wagenknecht fordert einen Schuldenschnitt, der Banken in die Pleite treiben würde. Der Crash komme sowieso, sagt sie - die Frage sei nur, wer für ihn bezahlen müsse.

„Die CDU mit ihrem eigenen Gründungsanspruch zu konfrontieren“: Sahra Wagenknecht zitiert gerne mal Ludwig Erhard. Bild: dapd
Interview von U. Herrmann und S. Reinecke

taz: Frau Wagenknecht, reden wir über Geld. Wo haben Sie Ihr Geld?

Sahra Wagenknecht: Wir haben uns gerade ein gemeinsames Haus gekauft. Daher habe ich nicht die Sorge „Wohin mit dem Geld?“.

Also in Betongold investiert?

Das Haus ist für uns und keine Anlage. Sonst hätte ich mein Geld bei der Sparkasse. Deren Geschäftsmodell ist noch das vertrauenswürdigste.

Haben Sie Aktien?

dapd
Im Interview: SAHRA WAGENKNECHT

Die 43-Jährige ist Vizechefin der Linksfraktion im Bundestag und Finanzexpertin. 2012 erschien ihr Buch „Freiheit statt Kapitalismus: Über vergessene Ideale, die Eurokrise und unsere Zukunft“ bei Campus. Seit Kurzem wohnt sie mit Oskar Lafontaine in einem gemeinsamen Haus in Merzig im Saarland.

Nein. Wenn Aktienkurse steigen, weil Leute entlassen werden, will ich davon nicht profitieren.

Also aus moralischen Gründen?

Ja, außerdem habe ich keine Lust und keine Zeit, mich dauernd mit Kursbewegungen zu befassen.

Sie gehören als Abgeordnete zu den Besserverdienenden. Haben Sie damit ein Problem?

Ich bin bekanntlich für eine stärkere Besteuerung von Besserverdienenden. Es ist schändlich, wenn die einen immer mehr verdienen und andere trotz Vollzeitjobs nicht von ihrer Arbeit leben können. Deshalb brauchen wir außerdem einen Mindestlohn von 10 Euro.

Ist es kein Widerspruch, im Namen von Hartz-IV-Empfängern zu reden, aber selbst relativ reich zu sein?

Ich rede nicht im Namen von Hartz-IV-Empfängern, sondern ich trete für die Wiederherstellung einer ordentlichen Arbeitslosenversicherung ein. Mein politisches Ziel ist nicht Armut für alle, sondern das Gegenteil: dass niemand mehr unter unwürdigen Bedingungen leben muss.

Wenn es nach Gregor Gysi geht, werden Sie 2013 nicht nur Abgeordnete sein, sondern seine Nachfolgerin als Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag – wogegen sich Gysi lange gesperrt hatte. Zufrieden?

Über den neuen Fraktionsvorsitz entscheidet die Fraktion im Herbst 2013.

Gysi hat auch gesagt, Sie hätten „einen distanzierten Charme, der Männer reizt“. Erkennen Sie sich darin wieder?

Zu meinem Charme gehört es, dass ich solche Bemerkungen nicht kommentiere.

Gysi sagt, Sie müssen lernen, Ihre Botschaft einfachen Leuten zu erklären. Hat er recht?

Die Eurokrise ist hochkomplex. Viele haben das richtige Gefühl, dass sie über den Tisch gezogen werden, aber sie haben keine Chance, zu durchschauen, was wirklich abläuft. Nationalistische Scheinlösungen sind leicht präsentiert: Griechen raus aus dem Euro! Wir Linken müssen die ökonomischen Zusammenhänge und die Rolle der Banken erklären. Das ist eine Herausforderung.

Sie greifen dabei gern auf Ludwig Erhards Schrift „Wohlstand für alle“ zurück. Warum?

Um daran zu erinnern, was in der alten Bundesrepublik einst politischer Anspruch war. CDU und FDP berufen sich noch heute gern auf Erhard, aber sie zerstören den Wohlstand von Mehrheiten. Der Ordoliberalismus fordert: Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen. Das hieße heute, die Vermögenden und Profiteure der Finanzmarktparty zur Kasse zu bitten und nicht Rentner und Beschäftigte. Die milliardenschwere Rettung privater Zockerbanken auf Kosten der Steuerzahler hätte Erhard kaum mitgemacht Außerdem verlangte er, dass die Löhne mit der Produktivität steigen. Heute werden die Löhne mit Leiharbeit, Hartz IV und Werkverträgen nach unten gedrückt.

Sie erwecken manchmal den Eindruck, Erhards „Wohlstand für alle“ wäre ein komplexer Grundlagentext. Dabei ist es eine Wahlkampfschrift aus der Feder eines Ghostwriters für die Wahl 1957. „Bank“ oder „Finanzmarkt“ kommen in dem Buch keinmal Mal vor. Warum führen Sie in der Eurokrise immer wieder Erhard an?

Weil die Forderung „Wohlstand für alle“ sehr eingängig ist und jeder heute erlebt, dass die Politik das Gegenteil bewirkt. Was spricht dagegen, die Bundesrepublik und die CDU mit ihrem eigenen Gründungsanspruch zu konfrontieren? Merkel jedenfalls steht nicht für Wohlstand für alle, sondern für die Sozialisierung der Bankschulden und die staatliche Absicherung der Vermögen der Reichsten.

Oskar Lafontaine hat schon 2005 in Reden auf „Wohlstand für alle“ zurückgegriffen. Haben Sie von ihm die Idee, Erhard für Ihre Position zu reklamieren?

Ob Sie es glauben oder nicht: Ich kann selbstständig denken. Es liegt nahe, andere Parteien mit Traditionen zu konfrontieren, auf die sie sich zu Unrecht berufen. Auch die SPD sollte man immer wieder daran erinnern, dass Willy Brandt Krieg als Mittel der Politik ablehnte.

Wenn Sie – wie einst Erhard – Bundeskanzler wären, wie würden Sie die Eurokrise lösen?

Wir haben heute eine Generalhaftung des Steuerzahlers für die Banken. Der Kleinsparer ist dabei die Geisel, mit der die Finanzindustrie die Regierungen erpresst. Diese permanente Bankenrettung lässt die Staatsschulden weiter steigen und macht die Staaten immer abhängiger. Das muss beendet werden.

Wie?

Durch einen Schuldenschnitt. Ich plädiere dafür, dass mindestens alle Staatsschulden, die auf die Bankenkrise zurückzuführen sind, gestrichen werden. 2007 hatte Deutschland Staatsschulden in Höhe von 60 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, jetzt sind es über 80 Prozent. In Spanien waren es damals sogar nur 36 Prozent. Die Steuerzahler sollen ausgerechnet an jene Banken, die die Krise verursacht haben, noch über Jahrzehnte Zinsen zahlen. Das ist absurd.

Bei einem solchen Schuldenschnitt müssten Banken und Versicherungen ca. 2 Billionen Euro abschreiben. Sie wären pleite. Das Finanzsystem bräche zusammen. Wollen Sie das?

Nein, die öffentliche Hand hat eine Verantwortung – aber nur für die Einlagen normaler Sparer und den Kreditfluss an die Wirtschaft. Spareinlagen bis zu einer Million Euro sollte sie garantieren. Und auch die Kreditvergabe sollte nicht länger notorischen Zockerbuden überlassen werden, die viel lieber mit Derivaten herumspielen, als einem Mittelständler eine neue Maschine zu finanzieren. Aber der Staat hat keine Verantwortung, spekulative Wettgeschäfte abzusichern.

Die Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008 hat gezeigt, dass es komplizierter ist. Lehman war eine relativ kleine Investmentbank ohne Kundeneinlagen – dennoch gab es aufgrund der Verflechtung eine globale Krise.

Die Verflechtung ist der Fehler. Öffentlichen Kreditinstituten muss es nicht nur verboten sein, zu spekulieren, sondern auch, mit Wettbuden Geschäfte zu machen.

Einverstanden, aber die Verflechtung ist ein Fakt. Sie würden einen globalen Crash riskieren.

Wettbuden und Hedgefonds würden zusammenbrechen. Das wäre nur gut, denn dann würde der überdimensionierte Finanzsektor endlich schrumpfen. Eine Wirtschaftskrise gibt es nur, wenn der Kreditfluss an reale Unternehmen versiegt und die kleinen Leute bluten. Das muss und kann man verhindern.

Aber dies würde doch auf die Realwirtschaft zurückwirken. Die Banken würden in ihrer Not versuchen, ihre Vermögenswerte wie Aktien und Kreditforderungen zu verkaufen. Das Ergebnis wäre eine tiefe Krise wie 1931.

Das Auf und Ab der Aktienkurse ist für die reale Produktion ohne jede Bedeutung. Die Börsen haben sich von ihrer alten Rolle als Finanzier der Wirtschaft längst verabschiedet. Es gibt derzeit eine gigantische Blase. Seit 25 Jahren wächst der Finanzsektor ungleich schneller als die Realwirtschaft. Die Frage ist nicht, ob die Blase platzt, sondern nur, auf wessen Kosten sie platzt. Derzeit steuern wir auf einen unkontrollierten Crash zu. Es ist besser, kontrolliert die Luft herauszulassen. Wenn der Derivatehandel zusammenbricht, na und?

Warum nicht einfach kontrolliert die Luft ablassen, indem man die Reichen sehr hoch besteuert? Das wäre sicherer als ein Bankencrash …

Wir sind für hohe Reichensteuern. Aber der Finanzsektor muss verkleinert werden.

Ein Schuldenschnitt, der die Reichen enteignet und die Gesellschaft ungeschoren lässt – ist das nicht nur eine hübsche Illusion?

Die Illusion ist, dass es so weitergehen kann. Und ich weiß auch nicht, warum immer nur die Enteignung von Normalverdienern als praktikabel gilt.

Jürgen Habermas und Peter Bofinger glauben, dass der Euro dauerhaft nur zu retten ist, wenn die nationalen Parlamente einige ihrer Rechte an eine gewählte europäische Regierung abtreten. Die SPD unterstützt dies. Einverstanden?

Wir brauchen in der Eurozone Mindeststeuersätze auf hohem Niveau, gerade bei Unternehmen und Vermögen, um den Steuersenkungswettbewerb zu stoppen. Und Ländern, in denen die Löhne deutlich langsamer steigen als die Produktivität, sollten Sanktionen drohen. Aber eine EU-Superbehörde, die in die einzelnen Länder hineinregiert, ist mit einem demokratischen Anspruch nicht vereinbar.

Den Euro schützen ja, Rechte an Europa abgeben nein – da klingt die CSU auch nicht anders.

Die CSU tut derzeit alles, um mit nationalistischer Hetze Europa zu spalten und den Euro kaputt zu machen. Wogegen ich mich wende, ist die Zerstörung der Demokratie. Wie wäre denn eine europäische Regierung heute legitimiert? Schauen Sie sich die Beteiligung bei Wahlen zum Europaparlament an: Die meisten gehen nicht hin. Dieses Parlament ist dem Wähler fremd, es ist kaum öffentlich beaufsichtigt und deshalb sehr anfällig für die Einflüsterungen mächtiger Wirtschaftslobbys.

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77 Kommentare

 / 
  • U
    urmel

    Sie weiss genau, dass Geld von den Banken aus der Luft geschöpft wird und der Bürger und der Staat dafür Zinsen zahlen muss. Geld gibt es nicht nur Schulden,wenn diese gestrichen werden erleidet die Bank keinerlei Verlust, aber das wird immer schön verschwiegen in den gleichgeschalteten Mainstreammedien bis wir alle bankrott gemacht wurden. Der Staat ist das Problem nicht die Reichen, er bereichert sich und breitet sich wie eine Krake über das Volk aus bis dieses keine Luft mehr bekommt. Gebt dem Bürger echtes werthaltiges Geld, dann haben alle Ihren Frieden, aber dann sind die Machthaber arbeitslos, weil Sie keine Wahlgeschenke und Subventionen mehr verteilen können, mit denen Sie sich Ihre Positionen erhalten.Alle Macht dem Volk!!!

  • G
    Grünehoffnung

    die Interview-Fragen waren dem journalistischen Anspruch der Taz nicht würdig aber Sarah Wagenknecht hat intelligent gekonntert.Endlich eine Politikerin die nicht die Neoliberale

    Haltung( der Herschenden Finanzoligarchie in London,Wallstreet

    und Kanzleramt)eimmt. Es gab mal Zeiten da haben auch Politiker der Grünen ähnlich argumentiert-doch jetzt ist Herr Tritin zu einem Sprachrohr der Neoliberalen Bilderberger geworden(er müßte es doch besser wissen -wie war das noch mit Politischer Ökonomie im Kommunistischen Bund Westdeutschland?

  • B
    Baldrian

    warum schießen sich die Interviewer der TAZ mit so blöden Fragen selbst ins Aus?

     

    Gut gekontert, Frau Wagenknecht und verständlich geantwortet, nur bei den Sparkassen sollte sie noch einmal recherchieren, so wie es sein sollte, ist es leider viel zu oft nämlich nicht. Auch Sparkassen sind in Drecksgeschäfte verwickelt und vor allem versuchen sie auch massiv den Riesterrentenbetrug an die Leute zu verscherbeln, unterstützen die Seminare an den Volkshochschulen, "Altersvorsorge macht Schule" wie auch der DGB, Bankkaufleute, angestellt von der Deutschen Rentenversicherung "schulen" so zum Schaden der gesetzlichen Rentenversicherung, wie man sein Geld in Riesterrenten und Aktien versenkt.

    http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=3436

     

    Eine Sparkasse in Oldenburg nutzt ein Gesetz von 1933 zur Zwangsvollstreckung ohne Gerichtstitel, entgegen dem für alle Sparkassenen gültigen Sparkassengesetz:

    http://www.buerger-whv.de/vorschau/cms/index.php?e4=10507&e3=8611&e2=8543&e1=143

    und die FTD:

    http://www.ftd.de/karriere-management/recht-steuern/:recht-steuern-vollstreckung-wie-vor-dem-krieg/60032067.html

     

    Das sollte Frau Wagenknecht wissen, auch Sparkassen bedürfen dringend einer Kontrolle.

  • A
    Anderson

    @ Markus Müller:

     

    „So einfach könnte die Lösung aussehen,wenn nicht mächtige Kräfte diese vernünftige und gerechte Lösung verhinderten.“

     

    Chapeau Herr Müller! Ich empfinde das als geniale Zusammenfassung.

  • A
    Anderson

    Nicht nur @pazifist:

    Wenn SIE vom jetzigen Weg profitierten – als Elite zwar, aber das wäre Ihnen ja wurscht – und für den Fall der Fälle vorzusorgen wüssten, und da käme jemand, der von einem „anderen Weg“ redete, einem gangbaren und die normale Gesellschaft schonenden allzumal, würden Sie da nicht auch versuchen, den mitsamt seinem Weg schlecht zu machen? Un an dem, was Frau Wagenknecht vorschlägt, keinerlei Inhalt – es sei denn, das sich Kümmern um den „Normalbürger“ sei schon „kommunistisch“. Ansonsten ist es rein an primitiven Emotionsschrauben ansetzendes Bashing und würde den eigenen Verbalkriterien, also dem eigenen Vorwurf selbst genügen; man müsste wohl nur korrektheitshalber korrigieren in: „schlimme kapitalistische Demagogie“.

  • HB
    Horst Buchholz

    Nochmal. Es gobt keine dummen Fragen. Aber Ausnahmenbestätigen die Regel.

  • WH
    Wolfgang Heins

    Man darf Frau Herrmann und Herrn Reinecke ihre blöden Fragen nicht übel nehmen. Die intellektuelle und sachkundliche Differenz zu Frau Wagenknecht ist so groß, dass sie nur die Möglichkeit haben ihr mit dümmlichen Stereotypen zu kommen.

  • A
    Anderson

    @ Markus Müller:

     

    „So einfach könnte die Lösung aussehen,wenn nicht mächtige Kräfte diese vernünftige und gerechte Lösung verhinderten.“

     

    Chapeau Herr Müller! Ich empfinde das als geniale Zusammenfassung.

  • Z
    Zukunftsroman

    Stellen Sie sich vor: Es ist August 2012. In einem Interview der taz anläßlich einer äußerst bedrohlichen sozial- und finanzpolitischen Entwicklung in Europa mit Sarah Wagenknecht wird folgende Frage gestellt:

     

    "Gysi hat auch gesagt, Sie hätten „einen distanzierten Charme, der Männer reizt“. Erkennen Sie sich darin wieder?"

     

    Es gab Zeiten, da hätte selbst Douglas Adams das schlicht für unmöglich gehalten.

  • HB
    Horst Buchholz

    Es gibt keine dummen Fragen,aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • A
    Anderson

    Nicht nur @pazifist:

    Wenn SIE vom jetzigen Weg profitierten – als Elite zwar, aber das wäre Ihnen ja wurscht – und für den Fall der Fälle vorzusorgen wüssten, und da käme jemand, der von einem „anderen Weg“ redete, einem gangbaren und die normale Gesellschaft schonenden allzumal, würden Sie da nicht auch versuchen, den mitsamt seinem Weg schlecht zu machen? Und da bietet sich „schlimme kommunistische Demagogie“ geradezu an. Hat zwar, gemessen an dem, was Frau Wagenknecht vorschlägt, keinerlei Inhalt – es sei denn, das sich kümmern um den „Normalbürger“ sei schon „kommunistisch“. Ansonsten ist es rein an primitiven Emotionsschrauben ansetzendes Bashing und würde den eigenen Verbalkriterien, also dem eigenen Vorwurf selbst genügen; man müsste wohl nur korrektheitshalber korrigieren in: „schlimme kapitalistische Demagogie“.

  • P
    pazifist

    Hätten nur ein Teil der politisch Verantwortlichen so viel Sachverstand wie Frau Wagenknecht und den Mut, ihn öffentlich zu machen, könnte der große Crash wenigstens abgemildert werden. Aber weil sich die "Experten" in Ministerien und "Forschungsinstituten" von der Bankenlobby steuern lassen und den von Frau Wagenknecht vorgeschlagenen Weg über die Medien als schlimme kommunistische Demagogie verteufeln, werden wir wohl nicht um den alle Normalbürger verarmenden Crash herumkommen.

  • Z
    zitierer

    Ich möchte den Kommentar eines gewissen "WL" hier zur Ansicht bringen, weil dieser die Absonderlichkeit der Interviewfragen kurz und treffend bemängelt:

     

    "Es ist schon ziemlich betrüblich, wie selbst die taz über lange Strecken des Interviews nicht zur Sache fragt, sondern nach so dämlichen Dingen, wo Wagenknecht ihr Geld hat, warum sie sich als „Besserverdienende“ für einen Mindestlohn oder für Hartz-IV- Empfänger einsetze oder sich über ihren „distanzierten Charme, der Männer reizt“ auslässt."

  • M
    MarcoM

    "Ist es kein Widerspruch, im Namen von Hartz-IV-Empfängern zu reden, aber selbst relativ reich zu sein?"

     

    Dümmlich, ärgerliche Frage! Was soll das? - Muss man, wenn man selber das Glück hat noch besser bezahlt zu werden, zwangsläufig ein egoistisches A....och sein?

  • OI
    Oskar ist der Beste

    und was machen die Piraten. Die zeigen die Steuerbehörden in NRW an, damit die Steuerhinterzieher mit Vermögen in der Schweiz steuerfrei davon kommen. Und dafür werden sie dann von ehemaligen "Linke" Waehlern auch noch gewählt.

    Wagenknecht hat ja recht, dass die politische Bildung in Deutschland voellig hinueber ist und ein Spruch wie Wohlstand für alle sehr wohl angemessen ist, um wenigsten einige Köpfe zu erreichen.

  • D
    doc-rofl

    Grundlegende ökonomische Richtungen anhand von (diletantisch falsch) übersetzten Raptexten deuten?

    Handelt es sich hierbei eventuell um ein neues RTL2 Sendeformat?

  • K
    Katev

    Ich behaupte mal: Die dämlichen Fragen sind von Reinecke, die sachdienlichen hauptsächlich von Hermann.

  • T
    Thomas

    @ Thorsten Fehre:

    Merkel und Co benutzen weder Hayek noch Keynes, sondern ein völlig entkerntes Mashup aus beiden. Wenn sie mit Ihrem Bezug auf Merkels Keynes die Sozialisieruung von Spekulations-Schulden meinen, dann gehen sie fehl, weil Keynes sowas nicht vorgeschlagen hat. Auch Hayek wird von Merkel nur sehr opportunistisch verstanden, weil dr bspw. niemals einen Fiskalpakt inkl Schuldenrakete als gutes Instrument ansehen hätte können, das ja aber angeblich die Wirtschaftskraft erhöhen und den so böse von staatlichen Aufträgen unterwanderten Markt schädigt.

     

    Ansonsten sollten Sie vielleicht auch einfach mal die Werke lesen, statt sich auf irgend ein Rap-Video zu beziehen. Das ist etwas unseriös.

  • AK
    August Klose

    Herzlichen Glückwunsch! Mit Ihren Eingangsfragen erreichen Sie endlich auch Springers "Welt"-Niveau. Mein Gott, muss jemand, der die Interessen von "Hartz-IV"-Menschen vertritt in einem Gewand aus Sackleinen und barfuß mit schmutzigen Füßen rumlaufen?

    Man muss ja nicht alles als absolute Wahrheit verstehen wollen, was ja auch Unsinn wäre, was Frau Wagenknecht da sagt, aber es gibt wenigstens noch Leute die überhaupt aus dieser Mainstreameinheitssuppe herausdenken.

    Und mit einem hat sie Recht, glaube ich, der Crash kommt, allerdings bin ich mir sicher, wer ihn bezahlt.

  • W
    wschira

    Die Fragen in diesem "Interview" sind teil unterirdisch und erinnern mich an das berüchtigte Sommerinterview von Frey mit Oskar Lafontaine. Was soll so ein Unsinn, Frau Wagenknecht zu fragen, was sie mit ihrem Geld macht oder ob sie sich als sogenannte Besserverdienende unbehaglich fühlt oder nicht...Gehts noch?

  • H
    HaraldStrauß

    Nach diesem Interview zeigt sich eines: Wir brauchen ein, zwei, viele Sahra Wagenknecht in diesem Land.

     

    Kritische Geister - wo seit ihr?

    Gibt es nur noch angepasst Konsumenten?

    Traurige Merkel-Zeiten.

  • H
    hto

    Die Illusion ist, dass Frau Wagenknecht eine andere vorbildlich-nachahmenserte Sprache, bzw. ein anderes System bespricht

     

    Sie droht / beschwört auch nur den Untergang, mit dem die Profitler des Systems schon lange gelernt haben umzugehen.

     

    Wenn sie rufen würde: "Wir scheissen auf die Wahlen und das Parlament, denn damit darf man keine Kompromisse machen, weil es nicht für Freiheit und Demokratie steht, sondern nur für die konfusionierende Überproduktion von systemrationalem KOMMUNIKATIONSMÜLL, dann wäre sie wohl auf dem Weg in eine menschenwürdige Zukunft OHNE Steuern zahlen, OHNE "Sozial"-Versicherungen, OHNE manipulativ-schwankende "Werte" (Aktien), OHNE Zeit-/Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw., auf der Basis eines unkorrumpierbaren MENSCHENRECHTS auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, OHNE bewußtseinsbetäubende Symptomatiken in "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei".

  • HB
    Horst Bohmbach

    Nun, wer in Sahra´s Vorschlägen keine Problemlösung, die sehr wohl im breitesten Bevölkerungsbündnis und bei allen allgemeinwohlbedachten Gutwilligen aller Parteien umsetzbar wäre, sehen will, sollte sich fragen (und gefragt werden), wem seine Ansichten (und Ablenkungsmanöver) nützen.

  • CF
    Cedric Freiesleben, Arzt, Bonn

    Frau Wagenknecht, wie kommen Sie auf die Idee, die Sparkasse positiv zu erwähnen? Haben sie wirklich noch nie etwas von nachhaltigen Banken gehört?

     

    Dann bitte schleunigst informieren z.B. bei BiB Essen oder Oikocredit.

     

    http://www.bibessen.de/privatkunden0/sparen___anlegen/geld_anlegen/bib_mikrofinanzsparen.html

     

    http://www.youtube.com/watch?v=5kbI0uDy2Uw

  • C
    C.Antonius

    Stimme den obigen Kritikern zu - allerdings ist es üblich, dass Journalisten sich in ihre Leser hineinversetzen und richtig doofe Fragen stellen. Sie wollen ja nicht ihre persönlichen Fragen beantwortet wissen. Allerdings sind diese Leser wohl eher in der Koch - als in der Rudi-Dutschke-Str. beheimatet.

     

    Trotzdem, durch ihre Bewegungs-Seiten, ihre Lokalberichterstattung zu Hartz-IV, alltäglichem Rassismus, Behördenterror, skandalösen Gerichtsurteilen etc beweisen Taz-Journalisten ihre Unabhängigkeit. Die Anpassung der Grünen machen sie nicht mit.

    Die Genossin hat den Aspekt der Demokratie hervorgehoben (Genossen lernen dazu) - dieser hat viel mit Größe und Zugang der Bürger zu Entscheidungen zu tun. Es ist geradezu lächerlich, wenn ich an EU-Wahlen teilnehme. Meine eigene Stimme ist absolut bedeutungslos - in meinem Wahlkreis bin ich nur einer von Hunderttausenden. Ich will nicht Teil einer Masse sein, sondern ein Bürger, dessen Stimme zählt.

    Der Euro zentralisiert, Demokraten de-zentralisieren hingegen, regionalisieren, betonen das Besondere in der Vielfalt. Diese Währung wurde so fürchterlich konstruiert, das man offiziell nicht einmal aus ihr aussteigen kann. Gegeneinander ab - und aufwerten können die 17 Länder sowieso nicht mehr.

    Würden Franzosen, Engländer, Tschechen ohne Euro plötzlich übereinander herfallen? Diese Idee unterschätzt das, was an menschlichen Beziehungen und wirtschaftlichem Austausch längst verwurzelt ist. Das ist der Hauptfehler der Euro-Befürworter. Sie verwechseln die Fehlkonstruktion des 17-Länder Euros mit Zusammenarbeit und Internationalismus. Europa hat, anders als die USA, viele Sprachen, historisch gewachsene Mentalitäten und Präferenzen. Europa als politischer Raum ist für viele Menschen sehr abstrakt; jenseits von offenen Grenzen und offenem Handel hat es keinen Geschmack, keinen Sex-Appeal.

    Warum hat z.B. das total verschuldete, undurchsichtige, politisch kolonialistische und anti-liberale Großbritannien eine paradox starke Währung(das Pfund liegt bei 1.25)?

    Weil sie sich eine Wirtschaftspolitik leisten kann, die (ähnlich wie DK, Sverige und Norge) ihrer Region entspricht(auch wenn die Interessen, die sich da durchsetzen, fragwürdig sind).

    EU-Parlamentarier, die viel gereist sind, wissen, wovon ich spreche(ich meine jetzt nicht die Verwandten und Freundinnen von Basescu oder Berlusconi, die dort kassieren).

    Bofinger, Habermas und Martin Schulz irren, wenn sie die sowieso schon kastrierte Demokratie noch weiter einengen wollen. Sie wissen, dass man mit Merkels Fiskalpakt nicht die Große Depression verhindert, aber sie entscheiden sich bei der Wahl zwischen Demokratie und Rettung der Wirtschaft für effiziente Zentralisierung, weil sie ahnen, wie nah am Abgrund wir uns befinden.

     

    Aber wer wird dann noch als Linker in die Politik gehen, um z.B. den Schuldenschnitt durchzusetzen? Alles ist ja von oben schon vorgegeben. Europa als neoliberales Eliteprojekt hat abgewirtschaftet. Nur an der Basis sieht man gut - die dünne Luft der Gipfel produziert immer neue Spekulationen. Small is beautiful, Big must fail, dieses schmerzhafte Auseinanderbrechen hat im Süden begonnen und setzt sich fort.

     

    Wir brauchen heute und nicht morgen direkte Demokratie in möglichst kleinen Größenordnungen und thematische Abstimmungen(Referenden. Je kleiner das Land/der Wahlkreis, umso größer die Beteiligung der Bürger an den entscheidenden Gremien. Nur eine lebendige Demokratie wird ein Europa retten können, das ihrer Bürger würdig ist.

  • TF
    Torsten Fehre

    @lmx:

     

    "Merkel & Co beziehen sich inzwischen eher auf Hayek, der puren Wirtschaftsliberalismus predigt und versuchen seine Thesen umzusetzen."

     

    Ähm ... Merkel & Co. auf Hayek? Also ich hab zwar "Road to Serfdom" noch nicht gelesen; derzeit kenne ich Hayeks Thesen nur aus 2 Rap-Videos:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=d0nERTFo-Sk

    und

    http://www.youtube.com/watch?v=GTQnarzmTOc

     

    Und nach meiner Interpretation dieser Videos bevorzugen Merkel & Co. eher Keynes, während Sahra Wagenknecht eher auf der Seite von Hayek steht. Oder wo siehst Du Merkel's Ansichten, wenn der "Hayek-Rapper" sagt:

     

    "I don't wanna do nothing, there's plenty do do.

    The question I plonder is who plans for whom?

    Do I plan for myself or do I leave it to you?

    I want plans by the many, not by the view"

     

    Oder auch die Textzeile (auch von Hayek):

     

    "Capitalism is about profit and loss.

    When you bail out the losers, there's not end to the cost"

     

    Tschuldigung, ich sehe Hayek hier eher in den Aussagen von Wagenknecht. Merkel & Co. sind da doch eher Keynesianer.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Deutschland braucht einen gesetzlichen Mindestlohn von Brutto: 13-Euro-Std.

     

    Die wissenschaftliche WSI-Studie, Diskussionspapier Nr. 164, kommt zum Ergebnis: Bei einem Brutto-Stundenlohn von 9,47 Euro (hieraus ergibt sich ein Brutto-Monatslohn von 1.581,49 Euro) beträgt nach 45 Beitragsjahren* die Netto-Rente pro Monat: 676,21 Euro (Vgl.: Diskussionspapier Nr. 164, Juni 2009: "Guter Lohn für guteRente" von Dr. Thorsten Schulten).

     

    *) Bereits 90 Prozent erreichen nicht das Rentenalter von 65 Jahren und/bzw. 45 Vollzeit-Arbeitsjahre.

     

    Anmerkung: Der 19. DGB-Bundeskongress hatte beschlossen 8,50 Euro Mindestlohn. Hieraus ergibt sich ein Rentenanspruch weit unterhalb der geringen gesetzlichen Grundsicherung (analog Sozialhilfe bzw. Hartz-IV-Strafvollzug) - auch nach mehr als 45-Vollzeit-Arbeitsjahre!

     

    Notwendig wäre:

     

    1. Ein allgemeinverbindlicher gesetzlicher Mindestlohn von 13 Euro-Std.

     

    2. Die Anhebung der gesetzlichen Grundsicherung ...

     

    3. Geringverdiener erhalten nach 30-Vollzeit-Arbeitsjahren - zusätzlich zur Grundsicherung - ihren ungekürzten gesetzlichen Renten-Anspruch - als Altersrente. Frauen mit Kindern erhalten einen analogen Anspruch nach 20-Vollzeit-Arbeitsjahren.

     

    3.1. Also, für die bisherigen Geringverdiener, nach 30-Vollzeit- bzw. 20 Vollzeit-Arbeitsjahren, eine gesetzliche Altersrente in Höhe der Grundsicherung plus des erworbenen gesetzlichen Rentenanteil.

     

    Nur dies wäre ein Reform-Ausweg für Millionen lohnabhängige Menschen aus der kommenden Altersarmut. Zugleich wäre ein Mindestlohn ab Brutto 13-Euro-Std. ein Reform-Beitrag zur Überwindung der Erwerbsarmut in Deutschland 2012 ...

  • D
    Detlev

    Ich fände es gut, wenn die taz auch mit anderen Politiker solche kritischen Interviews machen könnte. Aber bei Wagenknecht scheint es wohl leichter nachzubohren.

     

    Zum Inhalt: Das kann noch nicht das Ende der Geschichte sein. Zunächst müsste Wirtschaftspolitik in Deutschland anders gedacht werden. Es funktioniert eben nicht, zuhause Armut und Arbeitslosigkeit zu tolerieren, andererseits immer neue Exportüberschüsse zu erreichen, die aber immer brüchiger werden, weil sich nur die Forderungen türmen, die aber häufig gar nicht bedient werden können. Das hat noch nicht mal was mit Gerechtigkeit, sondern mit Logik zu tun. Deutschland müsste auch intern steigende Beschäftigung, steigende Löhne und eine abnehmende Reich-Armuts-Polarisierung aufweisen.

     

    Aber gerade diese anzunehmende Pleite einiger Euro-Staaten würde sich in Deutschland bemerkbar machen, sprich der Bürger wird es wohl bald merken, dass ihm nicht die volle Wahrheit vermittelt wurde. Und das bedeutet: Schulden, offene Rechnungen und ne Menge Zoff.

     

    Hier hat Wagenknecht recht: Wenn Wohlhabende nicht ausreichend zum Steueraufkommen beitragen, dann wird es in dieser Krise nicht funktionieren. Es ist ein Zwang, gerechte Abgaben zu erheben. Allerdings ist ja nicht mal die Partei Die Linke geschloßen dafür, von SPD und Grünen ganz zu schweigen.

  • H
    haleyberry

    Ich finde Frau Wagenknechts Vorstöße zu

    90% richtig.

    Nur macht sie 3 große Fehler.

    Sie geht mit den Vorschlaghammer auf

    das europäische und Weltfinanzsystem los,

    anstatt mit einen hochpräzisen Skalpell

    nur die absolut nötigen und richtigen

    Dynamiken auszulösen.

    [

    -Eigenverantwortlichkeit der Staaten für ihre

    Kreditfinanzierung ohne EU-und Gemeinschaftshaftung

    -Zölle für Nicht-EU-Waren, um eigene Wirtschaftsbranchen stimulieren zu können

    -eigene Finanzkontrolle und eben auch Verantwortung

    wenn es nicht läuft

    -klare Ausstiegskriterien für EU-Mitgliedsstaaten

    -Aufklärung:Erkenntnis geografische Größe ist keine zwingende

    Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität

    und Wohlstand-->bsp.: Singapur, Südkorea, Neuseeland, Schweiz, Monaco, zunehmend Ecuador!

    - Zwang auf Banken, ihre gefährlichen Geschäfte

    auszulagern, die vom Staat steuerlich jedes

    Jahr mit neuen Nachzahlungen von 3,5% zu belegen

    und von Hedgefonds, Rohstoffwetten ohne Gütertransfer, Derivatehandel nach drittmaligen

    Wiederverkauf, Hochfrequenzhandel 2% Steuerannahmen auf derlei Transaktionssummen zu profitieren,

    bei ausgeschlossener Haftung des Staates,

    als Duldungssteuer.

     

    -Keine Einführung von Klassensteuern, die 50%

    der Gesamteinnahmen der Privatperson überschreiten.

    Das schafft nur Hass gegenüber dem Staat.

    Die Banken werden ihre Gewinne und Ausschüttungen

    durch die Zunahme ihrer Zahlungsverpflichtungen

    von sich aus reduzieren müssen.

    Der freie, weltweite Kapitaltransfer nach Fernost/USA

    muß mit erheblichen Transaktionssteuern abgefedert

    werden, um irgendwann ein Ausspielen der Systeme

    aufgrund Anreizen auf Kosten der Allgemeinheit

    einen Riegel vorzuschieben. Denn Europas Misere

    ist, dass es den chinesischen Finanzkapitaltransfer

    nach Europa

    aus berechtigen kriegsrelevanten Gründen nicht

    will. Also bluten wir netto aus,

    weil viel mehr Geld zu denen aus Europa

    eintrifft, als wir zurückbekommen! Das darf nicht sein.

    Demokratiegerechtigkeit und Berechenbarkeit muß durch Finanztransaktionssteuern erzwungen

    werden, die katalytische Kapitalsogeffekte

    bremsen zu autokratisch getunten Systemen

    minimieren.

     

    -

     

    ]

    Sie begreift nicht das Unternehmer von KMUs

    zum sicheren Betrieb ihrer Firma mehr

    als nur eine Million Euro brauchen,

    erst Recht in Krisenzeiten!!!!

    Statische Regeln für alle egal wie groß ihr

    Verantwortungsbereich ist, ihre Haftungszusagen,

    Bürgschaften, Gehälter an Mitarbeiter, etc

    ist leider auch nur dumm. Eine dynamische Regel muß

    her, die demjenigen mit ein Höchstmaß an sozialer

    und ökonomischer Verantwortung einen breiteren

    Verdienstspielraum läßt, um seine Pflichten

    ohne zusätzliche Risiken leisten zu können.

    Sie löst Auswanderungsgelüste und primitiven

    Klassenkampf aus.

    TAZ ist ebenfalls beklagenswert.

    Die Krise ist eine Krise der Banken eingebettet

    in einen irrwitzigen Finanzsystem!

    Hier muss gewirkt werden und nicht beim Bürger

    oder realwirtschaftlichen Unternehmer.

    Das Investmentbankensystem muss in ein

    Sparkassensystem zwangstransformiert werden!!!!!!

    Es müssen für das Investmentbanking

    ganz neue Spielregeln geschaffen werden und

    jetzige Verträge sofort kündigbar machen.

    Die Kleinanleger und die Unternehmenaktionäre

    müssen aus der Zockerspekulation in Realunternehmens-

    aktien gedrängt werden und das Kapital der Hedgefonds

    durch hohe Steuersätze abgeschöpft werden ohne

    jegliches Staatenhaftungsrisiko!!!!

    Frau Wagenknecht denkt zu sehr in Kategorien

    von sozialen Klassen und zu wenig in Kategorien

    der Nützlichkeit und Nachhaltigkeit,

    ist aber 10.000 mal besser als:

    Gabriel, Steinmeyer, Steinbrück, Merkel, Kynast,Roth,

    Trittin, Lafontaine, Kipping, Öcdemir.

    Sie darf aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Sie darf nicht den hochgradigen

    Spekulanten mit dem hochgradigen Realwirtschaftsleistenden verwechseln!

    Bezüglich der Schuldenannullierung

    der durch die Finanzkrise evozierten Staatsschulden

    kann ich nur ausdrücklichst zustimmen!!!!

    Viel Glück weiterhin!!!

  • DM
    Dr. Männo

    Vielen Ökonomen ist die derzeitige Finanzkrise unklar, weil die globalen Marktmechanismen durch planwirtschaftliche Interventionen gestört und teilweise unkalkulierbar außer Kraft gesetzt werden. Als Ronald Reagan Präsident wurde, stieg der Wert des Dollars ins schier Unermessliche. Damit kaufte die amerikanische Wirtschaft halb Europa. Jetzt passiert Ähnliches, übrigens durch G.W. Bush angekündigt, hier werden Rechtsansprüche auf Eigentum übertragen. Besonders deutsche Sparer, die jetzt noch als Gläubiger gerated werden, kriegen die Rechnung für die Kriege, die zu ihren Gunsten von den USA geführt wurden. Das Geld ist ja nicht verloren, der Gegenwert ist ja verdient.

  • W
    womue

    Sind mal wieder alle tropfnaß hier vor lauter Sympathie für Frau W? Es ist ja auch wirklich schade, dass man nirgends mal anschaulich sieht, was die Koryphäen der Linkspartei, so sie an der Macht wären, alles zum Besseren wenden würden. Nicht mal in Berlin! Ich wünschte schon, es würde sich bei allen Parteien etwas von diesen linken Einsichten durchsetzen. Ob es schon auf den Schuldenkönig Lafontaine abgefärbt hat? Man sollte aber nicht vergessen: Der Wohlstand von Mehrheiten ist nicht der Wohlstand aller! Und Investitionen in Produktivwerte sind im konkreten Falle eventuell genau so spekulativ wie Derivate. Was man unbedingt näher beleuchten sollte: Ob Derivate überhaupt Investitionen sind oder Werbemüll, Mogelpackungen, Vorspiegelung falscher Tatsachen, um irgendwie an das Geld der Leute zu kommen.

  • OO
    @ och leute:

    "Ersetzt den Banker durch den Juden und ihr seid bei Antisemitismus"

    Klar, ersetzt Assad durch Pipi Langstrumpf, und ihr seid bei Kindermördern.

    Wenn einem inhaltlich so rein gar nichts mehr als Erwiderung einfällt, schnell die Nazikeule rausholen, gell? Die wirds schon richten und für RRRRuhe sorrrrgen. Jawoll!

     

    Zu Ihrem Vorwurf des Populismus in Interviews von Frau Wagenknecht:

    In solchen Interviws GEHT es gar nicht anders, als jedes Wort, das einem über die Lippen kommt, auf seine Öffentlichkeitswirksamkeit hin zu prüfen, denn wenn es nur die eine Hälfte ist, wird mit Sicherheit nur die andere Hälfte gedruckt.

    Insbesondere wenn man von 95% der Presse nur in die Pfanne gehauen werden soll wie Frau Wagenknecht, weil die bürgerliche Presse, inklusive grossen Teilen der Taz, ihr bequemes Plätzchen als Teil des korrupten Machtapparates sichern möchte.

    Die Zeit, sich entspannter zu äussern, wird Ihr an guten Plätzen in den Medien nicht gewährt.

    Für die taz mit ihrem intellektuellen und feministischem Anspruch, der oft militant zur Schau getragen wird, übrigens ein wirklich erbärmliches Intrerview. Igitt!

     

    Dafür schafft es Frau Wagenknecht dennoch, Inhalte, und zwar plausible, sachlich zu vermitteln.

     

    Bezüglich Ihrer Hoffnungsfrohen Einstellung zum Kapitalismus und der Welt bitte ich Sie, "och Leute", doch schon mal Platz zu machen. Danke.

  • VS
    Verena Sagerecht

    Wagenknecht möchte gern Robin Hood spielen.

    Sie raubt die Großbanken aus und verteilt dann das Geld.

    Vielleicht hat sie sogar edle Motive.

    Doch, selbst wenn der Staat das Geld bekommen sollte, was aufgrund der Flüchtigkeit des Kapitals kaum anzunehmen ist, werden die Bürger davon wenig sehen.

    Im Gegenteil, der Staat wird sich selbst zur Verteilungsmaschinerie ausbauen, was einen Haufen Geld kostet.

    Dann wird die Ineffizienz des ganzen Systems noch einmal viel Vermögen schlucken.

    Das übrige Geld werden die Staatslenker für ihre Ideen ausgeben.

    Der einzelne Bürger geht unter.

    Da unterscheidet sich der Kommunismus nicht vom Kapitalismus.

    Nur, dass ersterer dem Neid entspringt, letzterer hingegen der Gier.

  • S
    Stefan

    S. W. kratzt auch nur an der Oberfläche. Der größte Fehler war, den € überhaupt einzuführen! Es gab und gibt keine überzeugenden Argument dafür. Das beliebteste Argument damals war, dass Urlauber kein Geld mehr eintauschen müssen. Und alle haben gejubelt. Na toll, da kann mal sehen wie doof der Bürger ist.

     

    Noch ein viel zitiertes Argument: Den Frieden in Europa sichern. Dass ich nicht lache! Als es noch die DM und die Drachme gab, war das Verhältnis zwischen De und Gr wesentlich entspannter, oder?

     

    Ein gemeinsame Währung, für Staaten die so unterschiedlich sind wie die der EU, geht nicht! Zusammen mit unserem Zins- und Zinseszins-System ist das der Gipfel der Umverteilung der Erträge der Wertschöpfenden zu den Wertesammlern.

     

    Ich sage: Weg mit dem Euro! Schuldenschnitt! Systemrelevante Banken pleite gehen lassen! Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende! Im Arsch sind wir sowieso! DAS ist alternativlos!

  • HE
    Hannes Ehrlich

    Ein Wolf im Schafspelz und viele fallen wieder darauf rein.

    Das hatten wir schon öfter in der Geschichte bei einer Wirtschaftskrise.

    Simple Antworten zu einem komplexen Thema, ganz so wie das Volk es mag.

    Der Staat ist natürlich über allen Zweifel erhaben. Er darf endlos Schulden aufnehmen, sich dann bereichern und schließlich seine Wertvorstellungen den Menschen aufdrücken.

    Kapitalismus und Kommunismus sind beide menschenverachtende Ideologien.

    Manchmal ist die eine schöner geschminkt, manchmal die andere.

    Leute, bleibt bitte realistisch.

  • M
    MeinName

    Man muss nicht mit Frau Wagenknecht einer Meinung sein um zu erkenne, wie hier seitens der Fragesteller zum Teil mit ansonsten gerade in der taz so gerne kritisierten Methoden gearbeitet wird. Offenbar ist dem Parteiblatt der Grünen im Kampf gegen die Linke inzwischen wirklich jedes Mittel recht.

     

    Müssen halbwegs intelligente Leute wirklich darüber diskutieren, ob man als Besserverdiende/r glaubwürdig linke Positionen vertreten und Hartz IV kritisieren darf? Diese Frage ist wirklich auf Springer- oder auch CSU-Niveau und ein Armutszeugnis für die taz.

     

    Das gleiche gilt für die wiederholte Unterstellung bzw. Andeutung, dass Frau Wagenknechts Positionen von Herrn Lafontaine stammen würden. Wie erbärmlich für eine Zeitung, die sich ansonsten gerne als feministisch/anti-sexistisch geriert.

  • OL
    Och Leute

    Die Fragen sind gut, weil Sie die Wagenknecht herausfordern. Die Frau antwortet nämlich wie eine Maschine. Lest mal ein paar Interviews von ihr oder von Oskar. Da sind immer wieder die gleichen Sätze zu finden. Ich mag ja wie lustig sie Worte wie Zockerbuden oder Finanzmarktparty in den Raum wirft. Come on: das ist Populismus! Ersetzt den Banker durch den Juden und ihr seid bei Antisemitismus (nur mal so am Rande).

    Abgesehen davon klingt vieles ganz nett, aber doch irgendwie unterkomplex. Wir wünschen uns alle eine gerechtere Welt, in der niemand reich wird, indem er andere übern Tisch zieht. Aber das kann und wird die Politik nicht lösen. Dazu müsste sich der Mensch an sich verändern.

    Und so leicht bricht der Kapitalismus als Denksystem nicht zusammen. Er ist viel zu kreativ. Er muss sich weder an Moral noch an Rationalität halten. Er bricht erst zusammen, wenn der den Planten nicht mehr aussagen kann. Aber das werden wir nicht mehr erleben.

    Was passieren wird: Es wird einen kleinen Knall geben, alle zeigen für ein paar Jahre Reue und dann geht das ganze wieder von vorne los. Und unsere Kinder werden sich den Mund fusselig argumentieren, wie sie den verdammten Kapitalismus unterkriegen und eine gerechtere Welt schaffen. Wer Gerechtigkeit will, sollte in seiner Umgebung anfangen. Um hier mal den Religösen zu mienem, wie wäre es mit folgendem Ansatz: Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst.

  • M
    memoirecourte

    Also gibt es doch etwas anderes als "und morgen die ganze EU!" Deutschland hat glück, eine Politikerin wie Frau Wagenknecht zu beheimaten, leider bin ich mir einer breiten Zustimmung zu ihren These nicht sicher. Gru aus dem """sozialistisch""" regierten Frankreich.

  • M
    MJH

    Recht hat sie! Nur nachdem die Luft raus ist, muss auch verhindert werden, dass sind die Banken die Blase wieder aufblasen... Wie? Ganz einfach: Banken werden verstaatlicht und sind von nun an nur noch ein reines Institut, dem es verboten ist, jemals Geld mit Geld zu verdienen. Ein rein bürokratisches Office, das auch nur REALES Geld verwaltet. Real heisst, gedeckt mit tatsächlicher wirtschaftlicher Leistung. Kredite mit Zinsen sind verboten!

    Dann eine, und am besten gleich mehrere regionale Währungen dazu (verpflichtend!) einführen, die regelmäßig entwertet werden, wie es (nicht nur) im alten Ägypten (die waren damals schlauer als wir!) der Fall war.

    Wär garnicht mal so kompliziert, wir müssten uns nur vom Gedanken trennen, das Geld eine Ware ist! Geld ist ein Tauschmittel, nichts weiter...

    Oder sollte es zumindest sein.

  • M
    miri

    Bravo Frau Wagenknecht!

  • HK
    Hady Khalil

    Sehr gut. Danke Sahra Wagenknecht für diese klare Analyse, und ein klares Statement. Endlich sagt auch mal jemand, „das nicht alle Lichter ausgehen“, wenn man den Betrug aus den Finanzsystemen herausrechnet. Die Regierung Merkel könnte dieser Position nie folgen, schon allein, weil eine Regierung nur einmal eine solche Kehrtwende in der Regierungszeit vollziehen kann, ohne gänzlich das Vertrauen ihrer Anhänger zu verlieren. Deshalb kann die Regierung den einmal eingeschlagenen Weg nicht verlassen. Für sie ist das alternativlos.

  • B
    B.Piwon

    Das Fr.Wagenknecht, Fr.Herrmann und Hr.Reinike in die Tasche steckte haben wir mitbekommen.

    Recht hat Sie,ich bin begeistert, diese klare Antworten und gleich lösungsvorschläge die einleuchten, ich werde Links wählen.

  • HS
    Horst Scmitzberger

    Das klügste was zu dem Thema seit langem geschrieben oder gesagt wurde. Hat was im Kopf die Frau, schade das es in ihrer Partei mehr Deppen und unhaltbare Positionen giebt,was die wählbarkeit als Partei leider unmöglich macht. Aber ne gute Idee findet ihren Weg, wenn ihre Zeit gekommen ist.

  • Y
    yberg

    zum einen ist all dies vorstellbar,zum andern auch machbar,was frau wagenknecht da vorschlägt

     

    sicherlich nicht als blaupause zu gebrauchen,auch nicht eins zu eins,aber als wichtige denkgrundlage für einen ausstieg aus dem destruktiven finanzkreislauf und einem damit verbundenen neubeginn nicht zu unterschätzen.

     

    auch der markt,wer immer das auch sein mag,geht davon aus,deshalb die flucht in die sachwerte verbunden mit orbitanten preissteigerungen.

     

    warum all die verantwortlichen in politik und wirtschaft in gesellschaft zusammmen mit den vermögenden ,dies nicht wollen,liegt auf der hand:

     

    die vorgenannten würden alle ausgetauscht und verlieren.

     

    ämter,macht,privilegien,auch vermögen und damit all die wertschätzung und sicherheit ,die sie jetzt noch auf kosten der allgemeinheit direkt,z.b. politiker oder über steuerliche absetzbarkeit,die wirtschaftsfuzzis,erhalten,wären schlagartig futsch.

     

    viele würden auch der justitz überstellt,um das mütchen der erbosten bürgerschaft zu kühlen und auch um ihnen schlimmeres zu ersparen.

     

    also halten unsre eliten bis zum ende duch,wie wir es auch in unsrer diaspora hinter dem heißeren vorhang gesehen haben.

     

    nicht vergessen sollte man,daß umwälzungen selten friedlich und gerecht ablaufen.

     

    mit der grund weshalb die bevölkerung lethargisch und zurückhaltend ist.

  • W
    Weinberg

    War es den TAZ-Redakteuren verwehrt, klügere Fragen zu stellen?

     

    Die Fragestellungen waren teilweise peinlich!

     

    Trotz allem - ich freue mich, feststellen zu können, dass Frau Wagenknecht sich wohltuend von Politikern á la Merkel, Steinmeier, Trittin u. Co. abhebt.

  • A
    Arne

    Dieser Artikel versöhnt mich wieder mit der Linkspartei, nachdem ich von Frau Kipping in letzter Zeit einiges peinliches zu Hartz IV - Kompromissen gehört hatte.

    Frau Wagenknecht analysiert in vielen Punkten brilliant und korrekt, wenn ich auch meine, dass sie bei den Auswirkungen des Schuldenschnittes noch etwas naiv rangeht. Ob dies tatsächlich wenig Auswirkungen auf die Produktivität hätte, wage ich zu bezweifeln, aber da fordert sie ja klar Maßnahmen, die die Produktivität sicher stellen sollen. Dies würde ich gerne noch genauer formuliert sehen.

    Aber sie hat vollständig Recht, dass die bisherige Politik da mit einer noch größeren Naivität vorsteht, die wirklich in einer Katastrophe enden kann.

  • J
    JoelMeir

    Das moderne Gesicht. Salonfähig wieder unter uns. Der Kommunismus und seine Lösungen. Sahra Wagenknecht.

  • S
    Slimak

    Respekt vor Frau Wagenknecht. Da könnten sich die Tazler mit ihren dümmlichen Fragen mal ne Scheibe abschneiden. Ulrike Herrmann stand auch schon mal für Intelligenteres! Ist aber schon verdammt lange her.

  • F
    Friedmann

    Endlich mal jemand, der die Finanzkrise auf den Punkt bringt. Klasse! Problem: Das wird alles nicht umgesetzt. Oder erst nach dem Zusammenbruch des Finanzsystems.

  • R
    reblek

    "Es ist schändlich, wenn die einen immer mehr verdienen und andere trotz Vollzeitjobs nicht von ihrer Arbeit leben können." - Niemand hat "Vollzeitjobs", das ist schon begrifflich ein Widerspruch in sich. Wer hat, hat einen "Vollzeitjob".

    "Ist es kein Widerspruch, im Namen von Hartz-IV-Empfängern zu reden, aber selbst relativ reich zu sein?" - So ein Blödsinn! Wer sein Auskommen hat, darf nicht sozial, sondern muss ein Drecksack sein und sich auch so aufführen. So eine dämliche Frage fällt wahrscheinlich Herrn Reinecke ein, der nichts anderes zu tun hat, als die SPD zu hofieren und diejenigen, die sich unverschämterweise monopolistisch "Die Linke" nennen, in die Gosse zu zerren.

    "Wenn Sie – wie einst Erhard – Bundeskanzler wären..." - Ist niemand aufgefallen, dass sie - wie Merkel - "Bundeskanzerlin" wäre? "Einverstanden" - Wie großzügig, allerdings interessiert die Leser(innen) mutmaßlich in diesem Zusammenhang nicht, womit Frau Herrmann und Herr Reinecke "einverstanden" sind, sondern was Frau Wagenknecht zu sagen hat. Und das ist mehr, als - war Frau Herrmann angeht, aus meiner Sicht erstaunlicherweise - die beiden Interviewer(innen) zu fragen haben.

  • D
    didi

    Jawoll!

     

    So freu ich mich auf die nächsten Wahlen!

  • S
    Sanftwut

    Was soll dieses parteipolitische Gezerre. Mir ist völlig wurscht welcher Parteibuch Frau Wagenknecht hat. Sie ist eine hervorragende Analytikerin. Respekt!

  • MM
    Markus Müller

    Chapeau Frau Wagenknecht!

    Ich wünsche uns allen,dass ihre Worte Gehör finden mögen.

    Aber Gier,Geiz und Machgeilheit werden das wohl verhindern.In ihrem Buch wird der ganze Schwindel,der zur Zeit läuft anschaulich erklärt.

    Kann ich jedem,der sich fragt,warum wir eine Krise haben,nur empfehlen.

    Am Ende bleibt eine klare Erkenntnis:

    So einfach könnte die Lösung aussehen,wenn nicht mächtige Kräfte diese vernünftige und gerechte Lösung verhinderten.

  • K
    khs44

    Ich habe das Gefühl, Frau Wagenknecht ist momentan die Einzige, die den Nagel auf den berühmten Kopf trifft. Und was die Fragen der beiden "Interwiever" angeht: Glänzende Parade von Wagenknecht!!

  • J
    Jemand

    Nein, die öffentliche Hand hat eine Verantwortung – aber nur für die Einlagen normaler Sparer und den Kreditfluss an die Wirtschaft. Spareinlagen bis zu einer Million Euro sollte sie garantieren.

     

    Das ist genau was ich auch sage, ich würde es aber ein klein wenig mehr einschränken: Pro Person nur ein Sparkonto!

  • V
    vic

    Leider spielt Sahra Wagenknecht in der Politik dieses Landes eine viel zu kleine Rolle.

    Stattdessen ist der Hosenanzug ungebrochen beliebt, obwohl keine Ahnung von nichts.

  • R
    Rider

    Hermann und Reinecke - noch alles klar bei euch? Würden sie einen Fischer nach seinem Privateinkommen fragen und wie er bei den Frauen ankommt?

    Trotzdem dank der klugen und klaren Antworten auf die dummen Fragen eines der besten Interviews seit langem.

  • S
    Sigurd

    Wer stellt eigentlich einer intelligenten Politikerin derart dumme Fragen?

  • B
    bladeruner

    Sie haben vergessen, nach dem "Hummer-Essen" zu fragen.

    Mein Gott, wie tief ist diese Zeitung gesunken.

  • T
    Towanda

    Ja, ich glaube auch, dass dieses System eines Tages zusammen brechen wird. Der Kapitalimus ist unhaltbar geworden, es geht nur noch um Abzocke. Auch früher wollten Firmen Gewinne machen, aber heute ist dazu fast jedes Mittel recht. Der Crash wird kommen!

  • VN
    von Norma

    Liebe Frau Herrmann, lieber Herr Reinicke,

     

    warum haben sie so einen furchtbaren Gesprächsstil gewählt?

    Frau Wagenknecht hat auch Ihnen etwas zu sagen und ich hoffe, dass auch Sie vor lauter Voreingenommenheit aus diesem Gespräch etwas lernen konnten....

  • KJ
    Klaus Jensen

    Die Interviewer sind ein Grund die TAZ zu kündigen. Dümlich reaktionäres Gequatsche. Sarah Wagenknecht hat sich sicherlich zwischendurch überlegt, ob sie das Interview abbricht.

  • P
    pfizi

    diese frau ist einfach toll,die ansichten über unsere sogenannte soziale marktwirtschaft sind eindeutig,wir haben zu viele zocker auf dieser welt,d.h. alkoholkranke und drogenabhängige börsenspekulanten die vor nichts zurückschrecken und alles was menschen durch harte arbeit erwirtschaften gleich wieder zu verzocken.dieses kranke system wird sowieso bald zusammenbrechen,aber dabei habe ich dann doch ein paar ängste,denn dann haben wir keine demokratie mehr.hoffentlich kommen unsere politiker endlich dahinter,aber die meisten sind eh koruppt.

  • L
    lmx

    Wie üblich souveränes Interview von Sarah Wagenknecht.

     

    Im grossen und ganzen dürfte ihr Ansatz "alternativlos" sein.

    Die Derivateblase beträgt aktuell ein Zig-faches des Weltbruttosozialprodukts, das kann auf Dauer nur schiefgehen.

     

    Die Einführung immer neuer "innovativer" Spekulationsmodelle in letzter Zeit hat gezeigt dass NICHTS aus den letzten Krisen gelernt wurde.

    Die nächste Krise wird eine Eigendynamik haben gegen den die Krise in den 30ern eventuell harmlos erscheinen wird.

    Der erarbeitete Lebensstandart des Westens wird sich von einem Tag auf den anderen in Luft auflösen, Riester, Lebensversicherung, private Altersvorsorge, Betriebsrente - alles weg.

     

    Das ist die Schattenseite der Spekulation, dagegen müsste man angehen.

     

    Selbstredend wird das nicht unter Merkel passieren, die Frau wird ausschliesslich von Investmentbankern beraten.

     

    Die Taktik von Frau Wagenknecht die ordoliberalen Vorbilder der Konservativen beim Wort zu nehmen ist vollkommen OK und zeigt dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hat. Merkel & Co beziehen sich inzwischen eher auf Hayek, der puren Wirtschaftsliberalismus predigt und versuchen seine Thesen umzusetzen.

    Zwischen den Ordoliberalen der Nachkriegszeit und Hayek sind Welten, das nutzt Sarah Wagenknecht um vorzuführen wie extremistisch die aktuellen VWL - Positionen von CDU und FDP in Wirklichkeit sind.

  • KF
    Karin Frühling

    Dieser Linkspopulismus ist brandgefährlich.

    Denn die Kritik von Wagenknecht stimmt.

    Ihre Alternativen aber würden den Bürger gewaltig schaden.

    Zerschlagung der Großbanken klingt gut.

    Doch statt einer Großbank kommt dann der Großstaat, ein Subjekt, das vom Bürger ebenso weit entfernt ist.

    Wertkonservative Politik achtet den Bürger in seinen Lebensstrukturen und macht ihn zum Subjekt der Gestaltung. Sie ist weder gefangen in der Bankgläubigkeit noch in der Staatsgläubigkeit

    Leider haben wir keine wertkonservative Partei mehr im Parlament. Linke Kritik mag gut sein, linke Lösungen sind es sicherlich nicht.

  • N
    naseweiser

    Herrliches Interview !

    Wußten Herrmann und Reineke das nicht ? Man sollte Wagenknecht nicht "blöd kommen" !

  • B
    Blacky

    Warum feindet die TAZ Frau Wagenknecht so an? Um wem zu gefallen? Sie hat eine Vorstellung, wie wir vor dem Crash herauskommen könnten. Was haben die anderen: wir müssen Alles einsparen, aber für die Bevölkerung ist die Religion (egal welche) sehr heilsam. Nun denn, das ist ja wohl unzureichend. Oder sieht die TAZ etwa irgendwo einen Politiker, der eine Vorstellung hat, wie die Krise zu bewältigen ist? Die geben doch noch nicht einmal die Krise zu, aber der Einsatz der Armee im Inneren wird vorbereitet. Wie bei Assad? Na dann, da ist Frau Wagenknecht aber vorzuziehen, auch wenn die Linke insgesammt noch erhebliche Schwächen hat.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Die klugen Antworten von Frau Wagenknecht versöhnen mich mit den geradezu peinlichen Befragern. Ich hätte nie geglaubt, dass ich in meinem Leben noch mal eine Politikerin so sehr bewundern würde. Und nun ist es doch passiert! Danke TAZ!

  • FW
    Frau Wagenknecht

    hat sowas von Recht!

    Und lässt Frau Herrmann un Herrn Reinecke mit Ihren zum Teil echt unverschämten Fragen, die sie auf das Püppchen im Schatten von Gysi reduzieren sollen, sowas von auflaufen. Da würde mir ein passender Kommentar für Sie einfallen, Frau Herrmann, aber lassen wir das.

     

    Frau Wagenknecht, ich bewundere Sie ehrlich für Ihren Scharfsinn und Ihren Mut.

     

    Ich hoffe, daß es ihnen, sollten Sie an Einfluß gewinnenn, mit Ihrer Position nicht so ergeht wie

     

    Abraham Lincoln

    James Garfield

    William Mc Kinley

    John F. Kennedy

    und Robert Kennedy,

     

    Die unter den amerikanischen Präsidenten bzw. Amtsbewerbern (R. Kennedy), die ähnlich klar sahen und Mut hatten und gegen die Macht der Finanzhaie vorgehen wollten.

     

    Leider sind alle unter myseiösen Umständen ermordet worden, bevor sie viel erreichen konnten.

  • JS
    jedem sein Häuschen?

    Das Wirtschafts- und Finanzsystem bricht sowieso zusammen, weil es keinen Sinn mehr macht.

     

    Frau Wagenknecht ist eine kluge Frau, aber auch sie eiert nur am Bestehenden herum.

     

    Es ist gerade so, als wenn es bei den Volkswirtschaftlern, keine neuen Ideen oder Horizonterweiterung mehr gibt, ähnlich wie Frau Merkel alles nur als alternativlos proklamiert.

     

    Es geht um die Menschen, nicht um den Euro.

     

    Wir leben in einer Gesellschaft, die von zivilisiert mehr als meilenweit entfernt ist.

     

    Wie blöde sind wir eigentlich?

     

    Gibt es nichts Neues mehr, als das, was bisher erfunden wurde?

     

    Ist die Erde wieder eine Scheibe und unser Feudalherr heißt money, money, money?

  • H
    henry

    Vielen Dank für diesen schönen artikel

  • FD
    Für den Casinobankrott!

    Wunderbar wie taz-Journalisten eine der wenigen praktikablen Lösungsansätze für die Finanzmarktkrise kaputtreden, die sozial verträglich wäre und die Macht des Casinokapitalismus erheblich eindämmen würde.

     

    Nicht nur das Gemeinwesen (Staat durch Entschuldung, Kredite für die Realwirtschaft) würde so geschützt, auch würden die Zockerbuden endlich Verluste machen und für ihre eigenen Spekulationen haften. Die können dann gerne nach Bermuda, Singapur, die Schweiz oder sonstige Rückzugsgebiete der organisierten Kriminalität vor ihren Gläubigern flüchten.

     

    Die Subventionierung der Spekulation muss eine Ende haben! Vielmehr muss das Geld in Infrastruktur und die Realwirtschaft fließen!

  • HS
    Hans Sinn Los

    Tja, eine Wagenknecht lässt sich nicht so einfach unterbuttern. Wunderbar pariert, Frau Wagenknecht!

  • N
    noname

    Warum wird dieser intelligenten Frau unterstellt, sie habe die Argumentation mit dem Text Erhards von Lafontaine übernommen? Das ist finsterer Machismo.

  • MS
    Michael Springer

    Die EU braucht eine neue volkswirtschaftliche Strategie, die das Verhältnis von "nationaler und europäischer Wertschöpfung" im Verhältnis zu den im globalen Wettbewerb stehenden Ökonomien definiert.

     

    Diese neue "volkswirtschaftliche Strategie" muss auf faire weltwirtschaftliche Kooperation und Erarbeitung komparativer Kompetenz- und Wettbewerbsvorteile ausgerichtet werden.

     

    Dabei müssen die bisherigen sozialstaatlichen Systeme auf den Prüfstand gestellt werden, die den Faktor ARBEIT über alle vertretbaren Maße hinaus mit Abgaben und Steuern belegen.

     

    Stattdessen müssen die Abgabensysteme auf Kapitalerträge, auf Kapitaltransaktionen, Umsatz- und Verbrauchssteuern und Regulierungs-Abgaben /z.B. für Energie, Müll, Naturverbrauch etc.) umgestellt werden.

     

    Ferner müssen internationale Sozial- und Umweltstandards und Wettbewerbsregeln geschaffen werden - die fairen Handel nd Wettbewerb fördern.

     

    Die Herausbildung von Finanzstrukturen und Banken, die sich aus reinen Zins- und Schulderträgen finanzieren muss unterbunden werden.

    Jeglicher Kapital-Fonds MUSS eine realwirtschaftliche Basis haben.

     

    Virtuelle und fiktionale Ökonomien von reinen Fonds- und Derivate-Märkten fressen die Zukunft aller Real-Ökonomien auf.

    Hochgeschwindigkeits- und Interbanken-Handel müssen reguliert und begrenzt werden.

     

    Staats-Fonds und Staats-Anleihen müssen durch realökonomische Deckung (Land- und Lizenzrechte) unterlegt werden (z.B. Flughäfen, Häfen, Bahn als Pfand).

     

    Um die Geldblase zu beseitigen schlage ich vor, jeweils für 1 Billion € Claims mit Abbaurechten auf dem Mond und dem Mars zu versteigern! :-))

  • B
    bernd

    diese frau hat wenigstens ideen und konkrete vorschläge zur lösung der krise und eiert nicht permanent um den heissen brei herum

  • W
    WeltAbstrakt

    "Bei einem solchen Schuldenschnitt müssten Banken und Versicherungen ca. 2 Billionen Euro abschreiben. Sie wären pleite. Das Finanzsystem bräche zusammen. "

     

    Wir haben ein Geldsystem, dass Geldschöpfung aus dem Nichts betreibt. Wieso sollten die Banken pleite gehen...

    Jede Kreditaufnahme erschafft Geld...

     

    Ausserdem werden die Schulden auch an anderen Stellen gestrichen was den Banken evtl zu Gute kommt...