vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Silvester: Möglicherweise werden sich Leser an einem Tag wie diesem mehr für Veranstaltungen auf den Bühnen des Lebens interessieren als für jene, die von den Bühnen dieser Stadt geboten werden. Andererseits hält das Leben als solches auch nicht immer, was es verspricht. Wer das Jahr deshalb theaternah beschließen will, dem seien diverse Silvestergalas empfohlen. Zum Beispiel jene im Tipi, wo das Jahr mit der neuen Show der Geschwister Pfister verabschiedet wird, für die Freuden des Leibes ein Fünf-Gänge-Menü sorgt und schließlich das Jahr 2003 mit einem Feuerwerk zwischen Kanzleramt und Haus der Kulturen der Welt begrüßt werden wird. In der Volksbühne kann man das Jahr mit Christoph Marthalers Abend „Die zehn Gebote“ beschließen, der schon um 18 Uhr beginnt, so dass man sogar noch rechtzeitig auf sämtlichen Privatfeten erscheinen kann. Oder ab 21 Uhr im Roten Salon weiterfeiern kann, von wo aus sich die Volksbühnen-Silvesterparty „Fire“ gleich über mehrere Stockwerke erstreckt (siehe auch oben). Das Varieté Chamäleon verspricht mit „Dinner For Fun“ den schrägsten Rutsch ins neue Jahr, Buffet und Show inklusive. Das Berliner Ensemble wird dann das neue Jahr zünftig mit Heiner Müllers legendärer Inszenierung von Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ beginnen. Die Sophiensaele fangen das Jahr traditionell mit den Tanztagen an. Das Programm ist umfangreich wie nie. Vom 2. bis zum 25. Januar werden sich 72 Künstler der nationalen und internationalen Tanzszene präsentieren. Hauptsächlich in den Sophiensaelen, aber auch im Stadtbad Oderberger Straße sowie an einem bisher geheim gehaltenen Ort in der Nähe Berlins. Theater als Blind Date. Fortsetzung nächstes Jahr.