Mehr Mitglieder im Club der Reichen

GELD Vermögen der Dollarmillionäre ist auch 2014 schneller gewachsen als die Weltwirtschaft

BERLIN dpa/taz | Die Anzahl der Millionäre und der Umfang ihres Reichtums weltweit ist 2014 erneut stärker gewachsen als die Weltwirtschaft. Das geht aus dem Weltwohlstandsbericht hervor, den das Beratungsunternehmen Capgemini und die Royal Bank of Canada am Mittwoch veröffentlichten. Im Vergleich zum Vorjahr verlangsamte sich das Wachstum der Gruppe der Dollar-Millionäre allerdings.

Fast eine Million Menschen weltweit sind 2014 Dollarmillionäre geworden. Die Zahl der Reichen ist um 6,7 Prozent auf 14,6 Millionen Personen gestiegen, ihr Gesamtvermögen um 7,2 Prozent auf 54,6 Billionen US-Dollar. Laut Bericht ist die Wachstumsrate zwar nur halb so hoch wie 2013 und die zweitniedrigste der letzten fünf Jahre. Im Vergleich zum Weltwirtschaftswachstum von 2,6 Prozent im Jahr 2014 ist das dennoch hoch.

Keine Region hat mehr an Millionären und deren Vermögen zugelegt als Asien und Ozeanien. In Indien gibt es über 40.000 neue Reiche, ein Plus von 26 Prozent; am zweitstärksten wuchs die Gruppe der sehr Wohlhabenden in China. Damit ist Indien an der Spitze des Länderrankings.

Die USA bleiben das Land mit dem größten Millionärsvermögen und den meisten Millionären, nämlich mehr als 4 Millionen. China liegt hier auf dem vierten Platz mit 890.000 Reichen. Trotz Wachstums bleibt Afrika das Schlusslicht: Hier leben nur 100.000 Superreiche.

In Deutschland leben 1,14 Millionen Millionäre, das Land befindet sich damit auf Rang drei. Das relativ geringe Wachstum von einem Prozent ist stellvertretend für das wirtschaftlich schwächelnde Europa. Der Weltwohlstandsbericht nennt als Gründe den langsamen wirtschaftlichen Erholungsprozess und die niedrigen Zinsen.

Der jährliche Bericht ist nicht unumstritten. Kritiker bemängeln vor allem die unklare Datenerhebung. VINCENT BUSS