Lebenslang für den Maskenmann

JUSTIZ Ende eine Indizienprozesses: 47-Jähriger verurteilt

Lebenslange Haft im „Maskenmann“-Prozess: Das Landgericht Frankfurt (Oder) hat den 47 Jahre alten Angeklagten am Freitag in einem Indizienprozess schuldig gesprochen. Die Richter verurteilten ihn wegen versuchten Mordes und erpresserischen Menschenraubs zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Mario K. zwei Millionärsfamilien südöstlich von Berlin überfallen und einen Manager entführt hat, um Lösegeld zu erpressen.

Die Verteidigung, die Freispruch verlangt hatte, legte noch am selben Tag Revision ein. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn alles bestritten. Bei allen Überfällen war der Täter vermummt und trug eine Art Imkermaske. Daher kommt die Bezeichnung „Maskenmann“.

Manager entführt

Nach den Worten des Vorsitzenden Richters Matthias Fuchs gelang es dem „Maskenmann“ 2012, einen Bankmanager in seine Gewalt zu bringen und ihn mit einem Kajak auf eine nahe gelegene Insel zu verschleppen. Das Opfer konnte sich befreien. Bereits im Jahr zuvor hatte der 47-Jährige Berliner demnach zweimal Mitglieder einer anderen Millionärsfamilie überfallen. Der Täter knüppelte eine Frau nieder und schoss Monate später auf ihre Tochter. Sie konnte flüchten, weil der Wachmann sie schützte. Die Polizei nahm den heute 47-Jährigen im Herbst 2013 in Berlin fest. Bundesweites Aufsehen erregte der Fall auch, weil Kritik an der Ermittlerarbeit aufkam. Polizeibeamte hatten angegeben, dass sie nicht in alle Richtungen hätten ermitteln dürfen. Ihre Chefs bestritten das. (dpa)