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STADTSOZIOLOGE ANDREJ HOLM ÜBER DIE MIETPREISBREMSE„Es profitieren vor allem Mieter mit hohem Einkommen“

Der Stadtsoziologe Andrej Holm hat die neue Mietpreisbremse kritisiert. Zur Regelung gehörten zu viele Ausnahmen, in denen das neue Instrument nicht greife, sagte der Soziologe der Humboldt-Universität Berlin am Montag dem Sender radioeins. Zudem würden von der Mietpreisbremse vor allem Mieter mit hohen Einkommen profitieren. „Was sie nicht bringt, sind jedoch preiswerte Wohnungen für Haushalte mit weniger Einkommen, für die vielen Armen, die ja auch mit Wohnungen versorgt werden müssen“, so Holm.

Seit diesem Montag gilt in Berlin die Mietpreisbremse. Bei Wiedervermietung einer Wohnung darf die neue Miete nicht mehr als 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die derzeit hohen Neuvermietungsmieten würden dadurch tatsächlich gekappt und auf „ein halbwegs erträgliches Niveau“ gebracht, sagte Holm. Das könne Mietern mit überdurchschnittlichen Einkommen einen Vorteil bei der Wohnungssuche bringen. Der Stadtsoziologe forderte zugleich mehr Maßnahmen für eine soziale Wohnungspolitik. Nötig sei dafür beispielsweise mehr öffentlicher Wohnungsbau oder geförderter Wohnungsbau. (epd)

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