: Hörbar Zeitung
APP „FAZ“, „Handelsblatt“, „The European“, „Wirtschaftswoche“ lassen Nachrichten teils einsprechen
Das Radio ist ein Unterwegsmedium – immer noch und trotz Podcasts. Die höchsten Einschaltquoten haben die Sender am frühen Morgen und zur Feierabendzeit, wenn die Hörer auf dem Weg zur oder von der Arbeit sind. Ein Berliner Start-up will das nun nutzen und lässt Zeitungsartikel einsprechen.
Die App Phonicle, die bisher nur für Googles Androids erhältlich ist, im Laufe dieser Woche aber auch für Apples iOS zur Verfügung stehen soll, bündelt Artikel aus der FAZ, The European, der Wirtschaftswoche, dem Handelsblatt, dpa und Kicker. Gestern standen in der App zum Beispiel Texte zur Bremen-Wahl, zu alternativen Tierversuchen (FAZ) und zum internen Machtkampf bei Media-Saturn (Wirtschaftswoche) zum Hören bereit.
„Ziel ist, dass sich Leute, die im Alltag keine Zeit haben, Zeitung zu lesen, einen Überblick über die Themen des Tages verschaffen können“, sagt Ben Eger, einer der beiden Köpfe hinter Phonicle. Die Nachrichtenagentur dpa und Kicker beliefern die App mit ihren selbst gebastelten Podcasts. Die restlichen Artikel vertonen Sprecher des Leipziger Internetradiosenders detektor.fm. Mit dem Vorlesen von Zeitungstexten kennen sie sich aus: An jedem Wochentag sprechen sie das Streiflicht der SZ ein, das im Programm läuft, aber auch auf der Webseite der SZ zu hören ist. In dem Angebot von Phonicle ist die SZ bisher nicht dabei. Momentan liefen allerdings Gespräche mit unterschiedlichen Verlagen, so Eger. Er hofft, dass noch im Mai weitere einsteigen.
Bisher ist die App nur eine Testversion. Langfristig planen Eger und seine Partnerin ein Modell ähnlich dem Musikstreamingdienst Spotify: Es soll eine kostenlose Version der App geben, in der vor die gesprochenen Artikel Werbung geschaltet wird. Die Premiumvariante soll für 5,99 Euro im Monat werbefrei sein und mehr Artikel als die kostenfreie Version enthalten. AFRO