Warum bloß immer die Uni?

BILDUNG Viele studieren, ohne sich zu fragen, was sie beruflich wirklich wollen. Ein Imageproblem?

Der „Akademisierungswahn“ war das Thema der taz.lab-Veranstaltung „Wer soll eigentlich noch studieren?“. Moderatorin Anna Lehmann diskutierte mit Volker Born vom Zentralverband des Handwerks, Ada Pellert von der Deutschen Universität für Weiterbildung, Friseurmeisterin Kathrin Vollbracht und Quereinsteigerin Helke Ellersiek.

Dass niemand den 2,7 Millionen eingeschriebenen StudentInnen das Studieren verbieten wolle, machte Pellert gleich zu Beginn klar. Vielmehr gehe es darum, was inhaltlich gelehrt und gelernt werde. Universitäre und berufliche Ausbildung ständen sich noch zu ablehnend gegenüber. Über die Frage, warum sich immer mehr junge Menschen gegen einen Ausbildungsberuf entschieden, gab es unterschiedliche Meinungen.

Während Volker Born das Imageproblem des Handwerks betonte, hob Pellert die Unterschiede in Verdienst und Ansehen hervor. Ellersiek, die die Schule abbrach, um eine Ausbildung zur Drogistin zu beginnen, ist sich sicher, dass sich viele Jugendliche zu sehr an fremden Erwartungen orientieren. „Was will ich?“, sei die Frage, die jeder für sich selbst beantworten müsse und nicht: „Mit welchem Beruf habe ich die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt?“ IMRE BALZER