NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Fallen

Österreich 2006. Regie: Barbara Albert. 85 Min.

Fünf Freundinnen haben sich anderthalb Jahrzehnte nicht gesehen. Jetzt sind sie Anfang 30. Weil ein Lehrer gestorben ist, kommt es in der Friedhofskapelle zum Wiedersehen. Die Grundkonstellation, die die Regisseurin Barbara Albert für „Fallen“ wählt, ist einfach und vertrackt zugleich. Einfach wegen der zeitlichen Einheit eines Tages. Einfach auch, weil aus der Begegnung von fünf Frauen nach so vielen Jahren automatisch hervorschießt, was einen Film füllt: Werdegänge, Hoffnungen, Enttäuschungen, Gelingen, Scheitern. Albert muss fast nichts hinzufügen, der erzählerische Reichtum fällt ihr aus den Figuren zu. Genau deshalb aber ist es auch vertrackt: So viele Erlebnisse und Erfahrungen, so viele Träume von einst, konfrontiert mit der Realität von heute – und all das will eine Struktur finden, die nicht schematisch ist und dennoch Orientierung bietet. Barbara Albert schafft diese Struktur behutsam.

I’m a Cyborg, but that’s okay

Südkorea 2006. Regie: Park Chan-wook. 105 Min.

Nach den Gewaltexzessen seiner Rache-Trilogie (in „Oldboy“ werden Zähne mit dem Hammer gezogen) wollte Park Chan-wook offenbar eine Auszeit vom Blutvergießen. Heraus kam, was der Filmemacher selbst eine „romantische Komödie“ nennt, allerdings eine mit Hang zum Delirium. Mit seinen bonbonbunten Farben, seiner ausgelassenen Musik (inklusive jodelnder Koreaner) und der Choreografie seiner Bewegungen nimmt der Film gar Anleihen am Musical. Einem, das unter lauter Verrückten spielt. Dieser Blick in eine Nervenheilanstalt besteht aus vielen charmanten Einfällen. Sosehr man sich aber an seinem visuellen Irrwitz erfreuen kann, so wenig Nachwirkungen hinterlässt er.

FALLEN: Central, fsk, Kant I’M A CYBORG, BUT THAT’S OK: Eiszeit