: Security besetzt Gebäude an der Uni
Der Wachschutz lässt Studierende nur noch einzeln in das Verwaltungsgebäude – um eine Besetzung zu verhindern
Vor dem zentralen Verwaltungsgebäude der Universität Bremen, in dem die Studienberatung untergebracht ist und auch das Rektorat, sind gestern Sicherheits-Kräfte aufgezogen. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt der Sprecher der Universität. Man wolle verhindern, dass das Verwaltungsgebäude aus Protest im Vorfeld der für Mittwoch angesetzten Sitzung des Akademischen Senats besetzt wird. Das war im Dezember durch eine Gruppe aus dem Umfeld des AStA passiert, wichtige Personal-Angelegenheiten seien dadurch liegen geblieben und Verwaltungskräfte hätten an Feiertagen kommen müssen, um termingerecht die zum 1. 1. anfallenden neuen Verträge fertig zu haben.
Die Glastüren zum Verwaltungsgebäude sind verschlossen, nur der Haupteingang wird, wenn ein Studierender kommt, aufgeschlossen. Nur mit „Termin“ und Kontrolle gibt es Einlass. Wenn eine Gruppe von studierenden kommen würde, so der Uni-Sprecher, dann würde eben nicht aufgemacht.
Der AStA der Universität Bremen reagierte mit großem Unverständnis auf diese Aktion. „Eine kleine Gruppe aus dem Rektorats-Umfeld“ versuche, „die demokratische Meinungsbildung innerhalb der Universität gegen den Hochschulentwicklungsplan V (HEP V) zu verhindern“, erklärte der AStA. Auf Vollversammlungen zu diesem Thema hatten sowohl Studierende als auch Professoren und sonstige Mitarbeiter Beschlüsse gegen den HEP V unterstützt.
Im HEP V geht es um die zukünftige Ausgestaltung der Universität mit Professorenstellen und die inhaltlichen Schwerpunkte. Der AStA fordert insbesondere den Wachdienst auf, die Besetzung des Verwaltungsgebäudes unverzüglich zu beenden und den Studierenden einen möglichst breiten und kraftvollen Protest zu ermöglichen, der für den Erhalt von Studiengängen und der gesamten Universität unerlässlich sei.
Am Mittwoch tagt ab 8.30 Uhr der Akademische Senat, das höchste Gremium der Universität, im Senatssaal. Auf der Tagesordnung steht der Personalschlüssel der Uni nach den Vorgaben des HEP V. kawe
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
