die anderen zum ausgang der parlamentswahl in pakistan
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In Madrid meint die linksliberale El País: Pakistans Wähler haben ihren Präsidenten Pervez Musharraf an den Urnen liquidiert. Nun schlägt die Stunde der Parteien. Die Demokratie sollte eine Chance erhalten. Der Diktator Musharraf, einer der wichtigsten Verbündeten von US-Präsident George W. Bush, läuft nun Gefahr, durch die Hintertür abtreten zu müssen. Die Wähler erteilten aber auch den fanatischen Islamisten eine Absage, die bislang vor allem an der Grenze zu Afghanistan Einfluss hatten. Dass Pakistan einer der instabilsten Staaten der Welt ist, hat damit zu tun, dass seit Jahrzehnten die Korruption blühte und die demokratischen Werte verachtet wurden. Soziale und wirtschaftliche Reformen, die seit langem überfällig sind, wurden nie in Angriff genommen.

Der konservative britische Daily Telegraph schreibt: In Pakistans turbulenter Geschichte ist die Ablösung einer Regierung an den Wahlurnen die große Ausnahme von der Regel. In einem Umfeld von willkürlicher Macht und Gewalt durch Terroristen muss man den Wählern gratulieren: Sie haben Parteien mit aufrichtigen demokratischen Charakteristika bevorzugt und eine andere, die die Schöpfung von Präsident Pervez Musharraf darstellte, abgelehnt. Die Wähler haben nun ihren Teil getan. Nun liegt es an den Politikern, Pakistan vor dem Untergang zu bewahren.