: Mit Kontorsion und Ketten
Aus Berlin kommt eine quirlige Variete-Show ins Bremer Musical Theater: Acht Akrobaten in der Badewanne
Die Badewanne ist ein Ort der Intimität, sagt Maximilian Rambaek, ein Rückzugsort in unserer medialen Welt. Rambaek ist Regisseur, und ihn hat der Gedanke so provoziert, dass er ausgerechnet die Badewanne auf die Bühne gebracht hat. Und dann gibt es eigentlich keinen besseren Ort als das Bremer Musical Theater, das ehemalige Zentralbad, um dieses Stück, das in Berlin 430 erfolgreiche Vorführungen hatte, auf Deutschland-Tournee zu schicken.
„SOAP – die Show“ heißt das Stück, kein Musical, kein Tanztheater, kein Varieté-Programm, sondern irgendetwas dazwischen. Mit einer richtigen Opernsängerin, die wirklich Puccini auf die Bühne bringt, mit Akrobaten, die ihre Badewannen als Stufenbarren nutzen, mit Jongleuren und „Luftnummern“, Kontorsion und Ketten, natürlich Seifenblasen. Eben eine Show.
Eine Geschichte gibt es nicht. Der rote Faden des unterhaltsamen Abends sind die Charaktere. Die Badewanne ist ihr Zuhause. Sechs Stück stehen auf der Bühne. Neun Personen, vier Männer und fünf Frauen, und sechs Badewannen, kann das gut gehen? Wie im richtigen Leben geht es zeitweise gut, da teilen sich auch mal zwei eine, und dann geht es mit der Erotik wieder nicht gut. Die Artisten leben in ihrer Badewanne, kommen aber auch mal raus nicht nur zu einem 5-minütigen Handstand.
Die einzelnen Nummern wurden durch Künstler und Regisseure entwickelt: „Wir arbeiten bewusst mit Künstlern zusammen, die ihre Nummern selbst mitgestalten wollen. Der kreative Anteil der Artisten ist bei diesem Stück sehr groß“, erklärt Regisseur Maximilian Rambaek. Die Akteure werden am Entwicklungsprozess der Show beteiligt und bringen neben ihrem artistischen Können ihre individuelle Kreativität und Phantasie ein. So werden sie auch inhaltlich zu Gestaltern der Gesamtshow und erhalten dabei ihre künstlerische Individualität. Es sollen eben Charaktere herauskommen – und da spielt jeder am besten sich selbst.
Anders als im klassischen Varieté-Programm reihen sich die Darbietungen der einzelnen Artisten nicht einfach aneinander, sondern werden in einen inhaltlichen Zusammenhang gebracht. Was verbindet die einzelnen Darbietungen? Natürlich das Bühnenbild, im Grunde eine groteske Wohngemeinschaft im Badewannen-Großraum. „Jeder in der Show war, wird danach anders baden“, verspricht der Produzent Gregor Hopf.
Aber auch die Musik. Für Soap wurde nicht eigens komponiert, sondern Soap bedient sich populärer Melodien, macht Anleihen bei Frank Sinatra und bekannten Opernmelodien Puccinis, aber auch bei moderner Musik. Und dann geht es mit Gerhard Froboess‘ Song „Pack die Badehose ein“ quer durch die Musikgeschichte. Soap ist eine Mischung aus artistischen Höchstleistungen und einem mitreißenden Soundtrack.
Vom 21. Mai bis 1. Juni 2008 im Musical Theater Bremen, Karten 28-54 Euro. Vorverkauf: Eventim 0421 / 353637, Nordwest Ticket 0421 / 363636 und an bekannten Vorverkaufsstellen