: Unbequeme Realität
betr.: „Chinas McKinsey in Afrika“
taz at its best: Zumutung pur; lieb gewonnene Einsichten des Lesers (that’s me) über den Haufen werfen. Leider brauchte ich eine schlaflose Nacht, damit ich Zeit fand, um den Artikel von Georg Blume zu lesen. Es hat sich aber gelohnt.
Wer grundsätzlich bereit ist, gedanklich nicht ganz unkomplizierte, jedoch eingängige kapitalismuskritische Theorien über eine wirtschaftliche Unterentwicklung Afrikas zu akzeptieren, den konfrontiert Georg Blume mit einleuchtender, aber unbequemer Realität. Der chinesische Unternehmer, der in Afrika seinen Profit sucht, tut für diesen Kontinent und seine Menschen mehr Gutes als der wohlmeinende Europäer, der hinter der Erleichterung ausländischer Direktinvestitionen Ausbeutung vermutet. Tansania und Burundi ist mit Unternehmern, die Taschenlampen – natürlich mit Gewinn – produzieren wollen, mehr gedient als mit Entwicklungshilfe.
DANIEL KRIENER, Berlin