letzte Fragen

Warum spinnen die Römer so? (19. 4.)

Tun die gar nicht. Nur ihre Politiker spinnen. Werner Bußmann, Geeste

Nicht verzweifeln, es spinnen ja nicht alle. Nur die knapp 50 Prozent, denen Silvio die Köpfe verdreht hat.

Klaus Konold, Herbrechtingen

Das ist historisch gewachsen. Nehmen wir die Wahl ihrer Herrscher. In der Antike hatten sie einen, der recht erfolgreich war. Was machen die Römer? Sie lassen ihn abstechen.

In der Gegenwart wählen sich die Italiener ausgerechnet den Mann zum dritten Mal zum „Cheffe“, der sich noch vor Jahren die Gesetze der Immunität aus reinem Selbstzweck geändert hat.

Anderes Beispiel: In der Antike warfen die Römer lange Zeit die Christen den Löwen zum Fraß vor. Heute beherbergt die Stadt den „Cheffe“ der Katholiken.

Mal ehrlich: Stellt sich da noch die Frage, warum die Römer spinnen? Es ist historisch gewachsen!

Matthias Epping, Flensburg

Die Römer spinnen auch nicht mehr oder weniger als die Berliner, Münchner und Pulsnitzer. Auch wenn in Rom gerade ein Oberspinner an die Macht gekommen ist: Keine Sorgen – wir ziehen nach. Erhard Jakob, Pulsnitz

Wer freiwillig Latein spricht wie die Römer, der spinnt!

Konstantin Lipp, Heubach

Warum sollte es den Römern anders gehen als den Gesamtdeutschen? Die wählen doch auch immer blühende Landschaften, bei denen der Gärtner überwiegend mit der Motorschere den angeblichen sozialen Wildwuchs wegsäbelt. Volker Weber, Rhönblick

Schon Roms Gründungsmythos beleuchtet die zwiespältige Beziehung des Römers zu seiner mamma: Sie nährt dich zwar mit leckerer Pasta, doch sie ist auch ein Raubtier – jederzeit in der Lage, dich zu verschlingen. Bekanntlich resultiert ja ein guter Teil der seelischen Probleme aus den familiären Gegebenheiten. Wenn der Römer also fast doppelt so lange bei mamma wohnen bleibt wie der Durchschnittseuropäer, dann wählt er auch noch ein drittes Mal Berlusconi.

Joachim Rodeck, Frankfurt am Main

Warum wacht man, zwei Minuten bevor der Wecker klingelt, auf? (19. 4.)

Um sich noch rechtzeitig davon überzeugen zu können, dass man ihn richtig gestellt hat. Werner Bußmann, Geeste

Prophylaxe: um die Schrecksekunde zu vermeiden. Rose Remmert, Freiburg

Weil es nichts Besseres gibt, als selbstbestimmt den Tag zu beginnen!

Peter Horn, Steinhagen

Technikgläubigkeit in allen Ehren – der Mensch muss sie trotzdem kontrollieren: deshalb zwei Minuten vorher aufwachen. Siehe AKW. Merke: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser !

Obbe Bahnsen, Rimbach

Jeder Mensch hat eine innere Uhr, die in der Regel zwei Minuten vorgeht.

Konstantin Lipp, Heubach

Damit man sich noch kurz der Illusion hingeben kann, man könne noch eine Weile liegen bleiben. 120 Sekunden können so kurz sein!

Matthias Epping, Flensburg

Reine Konditionierung, also Reiz-Reaktions-Koppelung – wie bei der klassischen „Klingelmatratze“. Wenn man ins Bett macht, dann schließt die Matratzenauflage durch die Feuchtigkeit einen Kontakt, und es erklingt eine grässliche Klingel, die den Bettnässer aufweckt.

Da dies als sehr unangenehm erlebt wird, versucht man unterbewusst, dieses Aufwecken zu vermeiden. Man wird kurz vor der unwillkürlichen Auslösung der Klingel mit klarem Harndrang wach.

Das funktioniert bei mir bis zum heutigen Tag (… mit dem Wecker … !).

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Wer ist eigentlich „man“? Alle – Freunde, Bekannte und Fremde – mit denen ich mich über diese Frage unterhalten habe, teilten mit, dass sie noch niemals, zwei Minuten bevor der Wecker geklingelt hat, wach geworden sind. Einige räumten allerdings ein, dass sie schon mehrfach, zwanzig Minuten nachdem der Wecker geklingelt hat, aufgewacht sind. Erhard Jakob, Pulsnitz

Na, wenn man zwei Minuten später aufwachen würde, wüsste man ja gar nicht, ob der Wecker bereits geklingelt hat.

Harald Staak, Frankfurt am Main

Vielleicht weil die/der NachbarIn in der Wohnung oben drüber (Altbau mit Holzfußboden) ihr/sein Handy immer auf dem Fußboden liegen lässt und der Handywecker mit Vibrationsalarm auf genau 2 Minuten vor dem eigenen Wecker gestellt ist.

Volker Dammann, Hamburg

Weil man heilfroh ist, dass dann endlich die Nacht rum ist, man zur Arbeit darf und dabei die Entscheidung verflucht, wieder mal eines von den kränkelnden Bälgern zu sich ins viel zu kleine elterliche Bett geholt zu haben, sei es wegen Ohren-Aua, Brechdurchfall oder gar Albträumen, und man bis dahin bereits etliche Male vom maladen Nachwuchs durch unkontrolliert um sich hauende Unterarme, Füße oder gar den Hinterkopf gepufft, geboxt, geknufft oder sonst wie malträtiert worden ist oder man sich sonst wie Freiräume verschaffen musste.

Leider kommt man bei all diesen Ungelegenheiten nicht umhin, ständig genervt aufs Radiowecker-Display zu schauen (unverzichtbar fürs spätere Selbstmitleid!).

Letztendlich ist dann aber der Zeitpunkt gekommen, wann das nächtliche Gelage endlich zu Ende ist und man von selbst erwacht, und das ist dann in 99 Prozent der Fälle meistens zwei Minuten, bevor der Wecker klingelt … bis zum nächsten Mal. Denn sei’s drum, dann macht man es wieder genauso und holt das kränkelnd-quengelnde Kind zu sich ins „Gräberle“…

F. Krüsmann, Schwabach

Zwei Minuten vorher?? – Zwei Stunden später!! Stefanie Lang

Warum begrüßt man sich in Bayern mit „Grüß Gott“? (19. 4.)

Weil wir dem Himmel einfach ein Stück näher sind.

Gina Skierlo, Bayreuth

Weil man dort so gutgläubig ist.

Angela Boettcher, Berlin

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