Weiter Unruhen in Somalia

MOGADISCHU rtr/taz ■ Am zweiten Tag schwerer Unruhen in Somalias Hauptstadt Mogadischu haben die Geschäftsleute die Wiederannahme alter Geldscheine der Landeswährung Shilling zugesagt. Weil viele Händlern nur noch neuere Versionen der Landeswährung oder gleich US-Dollar akzeptieren wollten, waren am Montag gewaltsame Proteste ausgebrochen. Mindestens fünf Menschen wurden getötet. Gestern erklärte die mächtige Mogadishu Traders’ Union, die alten Scheine würden weiter akzeptiert, und wies ihre Milizen an, das auf den Märkten durchzusetzen. Die Gewalt verschärft die Lage in einer Stadt, die im Bürgerkrieg zwischen der von Äthiopien unterstützten Regierung und islamistischen Rebellen versinkt. Gestern warf die Menschenrechtsorganisation amnesty international allen Konfliktparteien massive Vergewaltigungen, Hinrichtungen und Folter vor. In vielen Fällen seien Zivilisten die Kehle durchgeschnitten worden und die Leichen würden „wie Ziegen“ zum Verbluten auf der Straße liegengelassen. Auch äthiopische Soldaten hätten dies begangen.