Rudi war kein „Führer“

betr.: „Eine ‚neue feine Adresse‘ in Berlin“, taz vom 3. 5. 08

Wenn die taz Rudi Dutschke seit Jahren ständig als „Führer“ der Studenten tituliert, ohne zu bedenken, was mit diesem Begriff in Deutschlands Geschichte verbunden ist, ist das schon Grauen erregend genug.

Wenn Philipp Gessler den Studenten, und aufgrund eines Attentats Langzeitverletzten, nun auch noch als „Berufsrevolutionär“ bezeichnet, ist die Grenze zur üblen Nachrede überschritten. Denn beide Begriffe sind dem antiautoritären Denken, das Dutschke vertreten hat, diametral entgegengesetzt. Und das alles in der taz, die mit ihrer Initiative für eine „Rudi-Dutschke-Straße“ Sympathie für diesen Mann ausdrücken wollte. Wie sagte Peter-Paul Zahl? „Das Gegenteil von ‚gut‘ ist ‚gut gemeint‘.“ PETRA KERSTENSEN, Mülheim