Kino und Musik auf dem Rathausmarkt : Von wegen für alle Hamburger
Wir würden gerne wissen, welcher Teufel die Senats- und die Bürgerschaftskanzlei geritten hat, das Freiluftkino und das Rock-Wochenende auf dem Rathausmarkt zu streichen. Und wenn sie schon einsame Entscheidungen treffen, dann sollten sie diese wenigstens nachvollziehbar begründen.
KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER
Der Rathausmarkt solle ein Platz für alle Hamburger sein und keine Jahrmarktfläche, teilte der Senat mit. Warum er ausgerechnet die Veranstaltungen gestrichen hat, die am wenigsten mit Jahrmarkt zu tun haben, bleibt sein Geheimnis. Warum er sie so kurzfristig absagen ließ, auch.
Unverständlich ist auch, dass Veranstaltungen wie das Stuttgarter Weindorf, mehrere Sportereignisse und die China-Times nach wie vor stattfinden dürfen. Mit ihren jährlich wiederkehrenden Verkaufs- oder Fress- und Saufbuden sind sie im eigentlichen Sinne Jahrmärkte. Wahrscheinlich dürfen sie bleiben, weil mit ihnen geworben, Geld gemacht oder Stadtmarketing getrieben wird.
Gestrichen hat der Senat in Wahrheit gerade die Termine für alle Hamburger: Kino und Rockmusik umsonst und draußen. Gestrichen hat er die Kulturangebote, die auch junge Leute ansprechen und die eine Innenstadt beleben, in der nachts peinlicher Weise die Gehsteige hochgeklappt werden. Das ist ein Fehler, der korrigiert werden muss.