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Archiv-Artikel

Rechnungshof rügt Unis

An Niedersachsens Hochschulen werde Geld verplempert, finden die Finanzprüfer. Sparpotenzial bei der Verwaltung

Der niedersächsische Landesrechnungshof hat mehrere Fälle von Verschwendung bei den Universitäten aufgedeckt. Organisatorische Mängel in den Verwaltungen führten zu vermeidbaren Ausgaben von mindestens sechs Millionen Euro jährlich, schreibt die Hannoversche Allgemeinen Zeitung (HAZ) unter Berufung auf einen internen Bericht. Vor allem die Universitäten in Lüneburg, Clausthal und Hildesheim würden darin kritisiert. Göttingen, Braunschweig und Hannover kämen besser weg. Die Universität Lüneburg („Leuphana“) bezeichnete die Kritik als überholt.

Die oberste Prüfbehörde des Landes hat die Verwaltung der Universitäten miteinander verglichen. Insgesamt sind in den Unis Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück 1.700 Mitarbeiter hier tätig – das sind 17,8 Prozent aller Stellen. Knapp 30 Stellen ließen sich nach Ansicht des Rechnungshofes streichen, wenn die Universitäten bei Prüfungs-, Personal- und Finanzangelegenheiten effektiver wirtschafteten. Durch die Neuorganisation von Hausmeister- und Reinigungsdiensten ließen sich Millionen sparen. Druckaufträge könnten an private Firmen vergeben werden.

Die Universität Lüneburg teilte am Samstag mit, die Daten für die Prüfung des Rechnungshofes stammten von 2006, als in Lüneburg gerade eine Strukturreform begann. „Inzwischen sind an der Leuphana bereits Änderungen in der Organisationsstruktur und der Geschäftsverteilung erfolgt“, sagte der Vizepräsident Holm Keller. Andere Universitäten rügten laut HAZ, die Prüfer ließen Besonderheiten der Hochschulen außer Acht. Mit derlei Hinweisen allerdings, heißt es im Prüfbericht, könnten Einsparungen verhindert oder verzögert werden. DPA