Zwei junge Neue an der GAL-Spitze

Die grüne Parteivorsitzende Anja Hajduk und ihr Vize Jens Kerstan werden Ende Juni ihre Ämter aufgeben. Zwei NachfolgerInnen stehen mit den Nachwuchshoffnungen Katharina Fegebank und Anjes Tjarks schon bereit

Mit einer neuen Parteiführung wird die GAL das schwarz-grüne Regierungsexperiment in Hamburg begleiten. Die Parteivorsitzende Anja Hajduk und ihr Stellvertreter Jens Kerstan werden am morgigen Donnerstag offiziell ihren Rückzug von ihren Ämtern bekannt geben. Auf einer Landesmitgliederversammlung, die vermutlich am 22. Juni stattfinden wird, muss dann eine neue Chefetage gewählt werden. Bislang einzige KandidatInnen sind die BeisitzerInnen im Vorstand, Katharina Fegebank und Anjes Tjarks.

Kerstan bestätigte am Dienstag der taz auf Nachfrage, dass Hajduk und er am gestrigen Abend im Landesvorstand über die neue Situation sprechen wollten. „Das ist ja schon jetzt eine Doppelbelastung“, sagt der 42-Jährige, der vor zwei Wochen zum neuen Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktion gewählt wurde. Die zwei Jahre ältere Hajduk, bislang Bundestagsabgeordnete, ist seit dem 7. Mai im schwarz-grünen Senat Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt.

Dass Hajduk und Kerstan nunmehr nach gut sechs Jahren die Parteiführung abgeben würden, ist nicht nur wegen ihrer neuen Posten keine Überraschung. Nicht zuletzt gibt es an der GAL-Basis auch noch immer Vorbehalte gegen Ämterhäufung und zu große Machtfülle.

Die 31-jährige Fegebank und der 27-jährige Tjarks bestätigten im Gespräch mit der taz ihre grundsätzlichen Ambitionen, die Parteispitze zu übernehmen. Zu Einzelheiten wollten sie sich jedoch vor der Vorstandssitzung nicht äußern. Zu erwarten ist allerdings, dass sie sich über die Rangfolge einigen und nicht gegeneinander kandidieren. Beide würden es vorziehen, als Team anzutreten.

Fegebank, die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Präsidium der Universität Lüneburg ist, und Tjarks, Doktorand an der Uni Hamburg, gelten prominenten Grünen als große Nachwuchshoffnungen. Den Einzug in die Bürgerschaft verpassten beide wegen der Stimmenverluste der GAL bei der Bürgerschaftswahl nur knapp. SVEN-MICHAEL VEIT