galerienspiegel
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Werner Degreif – zur Kasse bitte: Der Mannheimer Künstler hat auf große Packpapierbahnen mit Kohle und Kreide den Blick in den Kassenbereich eines großen Warenhauses gezeichnet. Die Stimmung ist chaotisch und der ganze Raum in einer bedrohlichen Schräglage dargestellt. Aufgeklebte oder gemalte Farbfelder sind ein zusätzlicher Bruch in der sonst so alltäglichen Realität.

Eröffnung: Sa, 31. Mai, 19 Uhr, Blinzelbar, Große Bergstr. 156, Mo–Sa 15–19 Uhr. Bis 15. Juni

Tag der offenen Tür: Aus Anlass des hundertsten Geburtstages feiert das Museum für Hamburgische Geschichte einen Sonntag mit viel Programm und freiem Eintritt.

So, 1. Juni, 10–18 Uhr, Hamburg-Museum

Haut: Ein Semester lang war des Menschen größtes Organ Thema und Forschungsgegenstand künstlerischer Fotografie sowohl an der Hochschule für Bildende Künste, wie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften. Das Ergebnis sucht in Zusammenarbeit mit dem Dermatologikum Hamburg in einer jurierten Ausstellung ein interessiertes Publikum.

Eröffnung: Mo, 2. Juni, 19 Uhr, Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, Di–So 11–18 Uhr. Bis 6. Juli

Thomas Kunsch – Onkel Ewald, Tante Rosi: Von unter Polizeischutz Nacktbadenden bis zu einem von der Polizei wie Vieh fixierten Demonstranten: Die Fotografien des 1971 in Neubrandenburg Geborenen sind teils skurril, teils erschütternd. Denn für den in der DDR Aufgewachsenen hatte der G8-Gipfel in Heiligendamm nicht nur eine wirtschaftspolitische, sondern auch eine deutsch-deutsche und eine Heimatebene.

Eröffnung: Mi, 4. Juni, 20 Uhr, ehemalige Zollstation Südseite Alter Elbtunnel, Am Elbtunnel 2, Hamburg-Steinwerder, täglich 12–22 Uhr. Bis 15. Juni

High Society – Amerikanische Porträts des Gilded Age: In zügelloser Spekulation scheffelten die US-amerikanischen Wirtschaftsmagnaten zwischen 1875 und 1905 ihren Reichtum. Und sie häuften Luxus und Kunst an. Dabei beauftragten sie zu ihrer Selbstverherrlichung nicht nur mittelmäßige Maler: Die von John Singer Sargent oder James McNeill Whistler gemalten Porträts sind durchaus einen Blick wert. Die Ausstellung ist Teil einer Trilogie, die hierzulande wenig bekannte US-amerikanische Kunst vorstellen will.

Eröffnung: Fr, 6. Juni, 17 Uhr, Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, tägl. 11–19, Do bis 21 Uhr. Bis 31. August

Nakazato Katsuhito – Nacht. Natur. Das andere Tokio: Die jüngste Fotoreihe aus dem „Tokei“-Zyklus entstand in Mukojima, einem ursprünglichen Tokioter Stadtteil mit alten Gebäuden, gewachsenen Strukturen, engen Gassen und den restlichen Naturräumen dazwischen. Tokei ist ein alter Ausdruck für das Tokio von vor 100 Jahren, das der 1956 geborene Fotograf mit seinen Inszenierungen in der Nacht durch Licht und Farbe wieder zu beleben scheint. Der Blick auf den vom Abriss bedrohten Stadtteil wird durch zwei Video-Images ergänzt: „Das Labyrinth der Holzhäuser“ und „Das Orangenprojekt“

Stadtteilarchiv Ottensen, Kesselhaus-Galerie, Zeißstr. 18. Öffnungszeiten: Di und Mi 9.30–13 und 14–16.30, Do 14–19 Uhr. Während der altonale bis 15. Juni: Di bis So 11–17 Uh. Bis 10. Juli.

HAJO SCHIFF