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Archiv-Artikel

die anderen über die regierungschefs in israel und frankreich

Die niederländische Abendzeitung NRC Handelsblad kommentiert die Korruptionsvorwürfe an Israels Ministerpräsidenten Olmert: Die Erscheinung eines Premiers, der Geld annimmt, um sich eine schöne Uhr oder eine gute Zigarre zu kaufen, ist vor allem traurig. Aber mit seiner Weigerung, zurückzutreten, gibt der Ministerpräsident auch zu erkennen, dass er kaum einen Blick dafür hat, dass 2008 ein entscheidendes Jahr für Israel werden kann. Immerhin ist vieles in Bewegung geraten. Mit seiner Halsstarrigkeit belastet Olmert die israelische Außenpolitik und damit auch die ohnehin minimalen Chancen eines diplomatischen Erfolgs im Nahen Osten.

Die Presse aus Wien beschreibt die Politik des französischen Präsidenten: Sarkozy nimmt sich zu viel vor, auch jetzt für den EU-Vorsitz. Bei Sarkozy aber bleibt vieles halbherzig. So wagte er es, das Pensionsalter bei Eisenbahnern anzuheben, doch setzte er auch deren Letztbezüge herauf. Er gab den Hochschulen Autonomie, schreckte aber vor Studiengebühren zurück. Er senkte die Steuern auf Überstunden, ließ die 35-Stunden-Woche aber unangetastet. Er versprach mehr Wettbewerb und agierte protektionistisch. Sarkozy ist ein Getriebener und Gespaltener. Trotzdem, das übergehen seine Kritiker, hat er im ersten Amtsjahr mehr vorangebracht als sein Vorgänger Chirac.