Gratismilch in Brandenburg

Mit Blockaden und Hamsterkäufen haben Brandenburgs Milchbauern am Montag den branchenweiten Streik fortgesetzt. In Elsterwerda (Kreis Elbe-Elster) zog ein gutes Dutzend Landwirte mit ebenso vielen Treckern vor die Campina-Molkerei. „Zu einem vernünftigen Streik gehört auch, dass ordentlich blockiert wird“, sagte dazu Hellmuth Riestock, Geschäftsführer der Fehrbelliner Rhinmilch GmbH (Kreis Ostprignitz). Anders als bei den Protesten in Gransee Ende letzter Woche blieb es friedlich. Dort war die Polizei weiter vor Ort, um Zufahrtsstraßen zur Parmalat-Fabrik freizuhalten. Landesweit kauften Bauern Milchprodukte in Supermärkten auf, um sie kostenlos an Bedürftige zu verteilen. Riestock sagte, seine GmbH stelle dafür täglich 5.000 Euro zur Verfügung. Auch der Uckermärker Johannes Niedeggen gab Waren und Milch vom eigenen Hof gratis ab. „Wir haben seit Jahren Existenzängste“, rechtfertigte er die Aktion. Sie würden schwerer wiegen als die Sorge vor kurzfristigen Einkommensausfällen. PEZ

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