Miesepetrig in den Tag gestartet

betr.: „Wahrheit spricht Verbot des Rekordzeichnens aus“, taz vom 13. 6. 08

Schon wieder meint die Wahrheit, ein Verbot aussprechen zu müssen. Diesmal trifft es das Rekordzeichnen. Anschließend wieder die lange Liste, was alles schon verboten wurde. Sechsundfünfzigtausend verkaufte Zeitungen, macht rund 100.000 LeserInnen, die dies jeweils eine Minute lang lesen: Was könnte in diesen 100.000 Minuten (rund 1.500 Stunden oder ca. 65 Tagen) nicht alles Produktives geschehen? Dann doch lieber 6.000 Stunden zeichnen.

Stattdessen könnte ich ob der Langeweile nachlässig beim Frühstücken werden, mich verschlucken und ersticken. Oder mir fehlt später diese Minute, um mir richtig die Schuhe zu schnüren, ich stolpere beim Überqueren der Straße über meinen Senkel und werde von einem Auto überfahren. So manch LeserIn fehlt dann gar die Zeit, um den Touché oder die „gurke des tages“ zu lesen – miesepetrig starten sie in den Tag und verbreiten schlechte Laune. Was für ein volkswirtschaftlicher Schaden! DOMINIK FETTE, Berlin